Kitzbüheler Anzeiger
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23.09.2021
News  
 

421 Jahre standen auf der Bühne

Hanspeter „Peggo“ Jöchl hatte als Organisator des Jazzkonzertes in die Landesmusikschule Kitzbühel eingeladen. Als der Kitzbüheler Anzeiger ihn anrief, war er mitten in den Vorbereitungen zum Konzert. „Weißt du was? Die Jungs sitzen beim Eggerwirt – setz dich einfach dazu“ war sein Vorschlag. Gesagt getan.
 
Kitzbühel | Es erwartet mich eine doch größere Gruppe von Frauen, Männern und einem Kleinkind am großen Tisch im Biergarten. Der Platz für mich zwischen Namensgeber Heye Villecher (Spaßvogel und nebenher Schlagzeuger der Truppe) und Toni Ketterle, dem ehemaligen Toningenieur der Bavaria-Filmstudios und künstlerischen Leiter, war für mich freigehalten. Nah genug, um erst mal Heye, den Nordfriesen, mit seinen kleinen lustigen Geschichten über die Bayern und Ausländer (Baden-Württemberger) in seiner Combo zu Wort kommen zu lassen. Und – direkt vorweg genommen –  es wurde bis zum Ende des Tages ein ausgesprochen lustiger Abend.

Letzter Auftritt
Die beiden mich rahmenden Tischnachbarn hatten mir bereits berichtet, dass sie ihre musikalische Karriere im nächsten Jahr beenden werden und dass dies nun der definitiv letzte Auftritt im ansonsten so geliebten Kitzbühel sein werde.
Klarinettist und „Band-Kücken“ Achim Bohlender, der Außerirdische aus dem Schwabenland, zückte das Handy und verkündete nachdem er vornehmlich Schwierigkeiten bei der Ermittlung seines eigenen Alters gehabt hatte: „421 geteilt durch sechs das sind genau 70,16 Jahre im Schnitt, die wir auf dem Buckel haben.“

Szenenapplaus
Nun aber zum Konzert: Toni moderierte durchgehend knapp aber sehr charmant und informativ über die Stücke, die das Publikum zu hören bekam. Alle Musiker waren gut zu sehen und durch die sehr gute Akustik im Saal der LMS exzellent und mit der nötigen Transparenz zu hören. Nur Leopold Gmelch saß irgendwie falsch herum auf dem Stuhl oder versteckte sich hinter seiner Tuba. Er war an diesem Abend eben etwas weniger fotogen als die Kollegen. Trotzdem waren seine Bassfundamente stets gut zu hören. So wurde es denn ein rundum gelungener, lustiger, amüsanter und beschwingter Abend.

Viel Applaus
Die 16 Musiktitel von King Oliver über Duke Ellington bis zu George Gershwin stammten alle aus dem Zeitraum von 1900 bis 1930 und wurden professionell locker vorgetragen. Die Spielfreude des Ensembles steckte das Publikum sofort an. Zu jedem Solo gab es Szenenapplaus und am Ende standen dann noch Zugaben wie „What a wonderful world“ oder „When the saints“ an. Mit langem Beifall wurden die sechs Musiker dann entlassen. „Die halten alle durch“ hatte Band-Doc und Pianist Timo Rossman mir ja vor dem Konzert schon versprochen.
Und so waren am Ende Publikum und Musiker hoch zufrieden. Nur so ganz überzeugt vom angekündigten Ruhestand der Bandleader war ich persönlich am Ende nicht. Kaum vorstellbar, dass die beiden „mit der 8 vorne“ zukünftig nur noch auf dem Sofa sitzen werden...Dieter König

Bilder: Die Spielfreude von „Heye`s Society“ riss das Publikum mit. Nach jedem Solo gab es Zwischenapplaus. 
„Heye`s Society“: Eine lustige Truppe, die ihren vermeintlich letzten Auftritt in Kitzbühel sehr genoss. Fotos: König

 
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