Kitzbüheler Anzeiger
20.12.2023
News  
 

Mit voller Pflanzenkraft voraus

Die Natur geht in die Winterpause – doch nicht ohne uns noch allerlei Hilfen für Gesundheit und Wohlbefinden anzubieten. Kräuterexpertin Elisabeth Standl wartet mit Tipps auf.

Kitzbühel | Die meisten Heilpflanzen haben sich in die schützende Erde zurückgezogen und warten dort geduldig auf den nächsten Frühling. Doch auch bei Minusgraden und dicker Schneedecke stellt uns Mutter Natur zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um das Immunsystem zu stärken, Erkältungen vorzubeugen, Infekte zu bekämpfen und Symptome zu lindern. Ideal ist natürlich, unseren Körper möglichst resistent zu machen. Und da hilft frische Luft. Raus in die Natur, warm eingepackt, Sauerstoff und Sonne tanken. Mit der Sonne erzeugt unser Körper Vitamin D – von zentraler Wichtigkeit für Stoffwechsel, Knochenaufbau und für das Immunsystem. Auch auf die Psyche wirkt das Vitamin – an grauen Tagen wird man ganz leicht mieselsüchtig. Da braucht es vom Glückshormon Serotonin, das vier Kräuter bilden können: zum ersten das Johanniskraut, das Sonnenkraut, das man im Winter gut verräuchern aber auch als Tee genießen kann. Auch beim Majoran spricht der Name für sich, wenn es heißt, er sei die „Prise Glück im Essen“. Diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen – viel würzen mit Majoran! Und dann bleiben da noch der Lavendel und die Kamille. Sie wirken beruhigend und entspannend.

Honig ist ein Alleskönner
All diese Kräuter kann man wunderbar in Form eines wärmenden Tees genießen, herrlich verfeinert mit einem weiteren Superkraftpaket mit antiseptischer und antibakterieller Wirkung: dem Honig. Aber Achtung – erst in den Tee geben, wenn dieser auf unter 40 Grad abgekühlt ist. Heißer gehen die wertvollen Wirkstoffe verloren! Und davon hat der Honig eine ganze Menge und kann hervorragend in Kombination mit Kräutern, Wurzeln und Gemüse zu Höchstform auflaufen.

Beispielsweise mit einem weiteren heimischen „superfood“ – dem Kren. Auch als Meerrettich bekannt ist er die regionale Alternative zum Ingwer. Die scharfe Wurzel enthält viele Senföle und Vitamin C, wirkt antibiotisch, bei ersten Erkältungsanzeichen und auch bei Blasenentzündungen. Kren mit Honig und als Draufgabe noch unpasteurisierter Apfelessig sind wahre Immunsystem-Booster!

Vorbeugend kann man sich beispielsweise mit einem „Kren-Shot“ Gutes tun: Dafür Kren reiben, mit Apfelsaft und Honig nach Belieben und Geschmack mischen und als Kur über ein paar Tage ein Stamperl trinken.

Achtung beim Vitamin C: Dieses Vitamin ist meist nicht hitzebeständig, die Wirkung geht dann verloren. Dasselbe gilt auch bei Hausmitteln wie einer „Heißen Zitrone“.  

Zwiebel hilft gegen Husten
Ein weiteres Powerpaket an Heilwirkung ist die Zwiebel. Mit Honig lässt sich damit ein hustenstillender Saft zubereiten.

Dafür 100 ml Wasser in einem Topf mit einer geschnittenen Zwiebel aufkochen, 15 - 30 Minuten köcheln lassen, abseihen und leicht abgekühlt Honig hinzufügen. Bei Beschwerden mehrmals täglich einen Esslöffel nehmen. Gerade bei kleinen Schnupfennasen hilft aufgeschnittene Zwiebel unter dem Bett für problemloses Durchatmen – wobei gesunde, freie Nasen den Geruch, der sich in allen Textilien des Kinderzimmers festsetzt, oftmals schwer ertragen – aber helfen tut’s!

Angenehmer im Geruch sind die ätherischen Öle von Tanne, Latsche, Fichte oder auch Wacholder. Sie alle helfen bei Erkältungen, Husten und sprichwörtlich schlechter Luft. Sie wirken durch ihre desinfizierenden Eigenschaften präventiv. Ob in Form von Inhalation, Badezusätzen, als Oxymel angesetzt oder auch im Tee – all das tut uns gut, beugt vor und heilt.
Gerade die Wacholderbeere gilt als mächtige Heilerin. Die wertvolle Beere wird nur alle drei Jahre reif und ist ein Allroundtalent. Sie kann Gifte neutralisieren, Pilze töten, wirkt krampflösend, blutdrucksenkend und antiviral. Sie reinigt alles, wo sie hinkommt – vom Blut über den Magen-Darm-Trakt bis zur Lunge. Schon Sebastian Kneipp empfahl daher eine Wacholderkur – am ersten Tag dreimal täglich eine Beere kauen und schlucken, danach täglich um eine Beere steigern. Am 15. Tag ist man bei 3 mal 15 Beeren angelangt, von da an wieder jeden Tag eine Beere weniger. Die Kur dauert 30 Tage und soll Wunder wirken.

Wer den Geschmack der Beeren nicht so schätzt, kann auch auf eine äußerliche, vorbeugende Maßnahme zur Abtötung von Viren und Bakterien schon in der Luft zurückgreifen: das Räuchern. est

Bild: Wacholder, Tanne, Zwiebel und Erdäpfel sind auch im Winter verfügbar und helfen vielseitig.

 
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