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Kitzbüheler Anzeiger
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So werden die beiden Gebäude , die am oberen Hahnenkamm-Parkplatz stehenn nach der Fertigstellung ausschauen.

Doppelnutzung wurde zugestimmt

Schlussendlich gab es grünes Licht für die Pläne der Bergbahn, doch die Diskussionen in der jüngsten Kitzbüheler Gemeinderatssitzung verliefen nicht konfliktfrei. Die Arbeiten am neuen Personalhaus von KitzSki am oberen Teil des Hahnenkammparkplatzes biegen zwar bereits in die Zielgerade – die ersten Mitarbeiter sollen schon in der kommenden Wintersaison einziehen – trotzdem stellten die Verantwortlichen der Bergbahn den Antrag auf Änderung der Widmung. Der Plan: Die Mitarbeiterwohnungen sollen im Sommer touristisch genutzt werden.

In der Sitzung stand daher die Widmungsänderung auf der Agenda – die Vorstände der Bergbahn AG, Anton Bodner sowie Christian Wörister, aber auch Projektleiter Florian Wörgetter, standen dem Gemeinderat Rede und Antwort. Der Obmann des Raumordnungsausschusses, GR Georg Wurzenrainer (ÖVP), informierte über die Pläne der Bergbahn: „Es passiert sicher nicht täglich, dass während der Bauphase eine Flächenwidmungsänderung ansteht. Wir haben das im Ausschuss intensiv diskutiert und empfohlen, dass der Gemeinderat darüber diskutieren und diese beschließen soll.“

Im Winter weitere 250 Mitarbeiter nötig

Wie Bodner informierte, benötigt die Bergbahn im Winter zusätzlich rund 250 Mitarbeiter. Die Suche nach Wohnungen habe sich schwierig gestaltet, wie er betonte. „Zwischen 70 und 80 kommen das erste Mal. Wir haben hier eine große Fluktuation. Wir müssen Wohnungen anmieten, sonst bekommen wir die Mitarbeiter gar nicht“, so der KitzSki-Vorstand. Da die Mitarbeiterwohnungen nur im Winter benötigt werden, würden die beiden Gebäude im Sommer leer stehen. Angedacht wäre gewesen, im Winter die eigenen Mitarbeiter unterzubringen und in den restlichen Monaten die Wohnungen anderen Betrieben – etwa regionalen Baufirmen – zur Verfügung zu stellen. „Wir brauchen die Wohnungen aber bis April, am Bau starten sie jedoch um einiges früher“, klärte Bodner auf.

Raumordner bewerten Widmung positiv

Die Bergbahnverantwortlichen suchten den Kontakt mit dem Leiter der Raumordnungsabteilung des Landes, Peter Hohlmann, der die angedachte touristische Nutzung als „positiv und sinnvoll“ einstufte. „Es wäre einfach nicht wirtschaftlich, das Gebäude monatelang leer stehen zu lassen“, betonte Anton Bodner. Statistiken würden belegen, dass gerade in Kitzbühel Drei-Stern-Betten fehlen. „Wir wollen nicht in Konkurrenz mit den Vermietern treten“, stellten Bodner und Wörister klar. Geplant sind 48 kleine und zwölf große Wohnungen. Projektleiter Florian Wörgetter stellte klar, dass mit der Widmungsänderung keine umfangreichen baulichen Veränderungen nötig sind. Das Gebäude werde um einen Check-in-Point sowie einen Fahrradraum ergänzt. Von vornherein waren auch Büros für die Bergbahn vorgesehen.

Im Gemeinderat war die Stimmung jedoch gespalten – vor allem die Vorgangsweise der Bergbahn-Verantwortlichen war Anlass für Kritik. Viele Mandatare hätten von den Plänen aus den Medien erfahren, hieß es. Die KitzSki-Vorstände entschuldigten sich umgehend: „Dass die Gemeinderäte erst kürzlich von dem Projekt erfahren haben, tut uns leid.“

Massive Kritik an Vorgangsweise

Mit der Bergbahn ging vor allem UK-Stadträtin Gertraud Nothegger hart ins Gericht: „Die Vorgangsweise ist dreist.“ In einer Aussendung im Vorfeld der Abstimmung erklärte sie, „dass es grundsätzlich Mitarbeiterwohnungen braucht. Aber dieses millionenschwere Projekt soll im Sommer an Touristen vermietet werden – das ist ein Schlag ins Gesicht für die heimische Hotellerie.“ Sie befürchtet auch, dass andere, die in Kitzbühel Mitarbeiterwohnungen bauen wollen, diese dann ebenfalls an Touristen vermieten wollen. Hier sieht Raumordnungsausschuss-Obmann GR Georg Wurzenrainer jedoch keine Gefahr.

Kritik kam von SP-GR Reinhard Wohlfahrtstätter. Er stellte in den Raum, ob eine solche Widmung überhaupt möglich sei. GR Bernhard Schwendter (FPÖ) erklärte: „Wir werden dem Antrag zustimmen, auch wenn die Vorgangsweise nicht richtig war.“ Schlussendlich wurde die Umwidmung mit 15 Ja-Stimmen sowie vier Enthaltungen beschlossen.
Kitzbühels TVB-Obmann Christian Harisch begrüßt die Umwidmung: „Ich finde es positiv, wenn in Kitzbühel neue Betten gebaut werden. Gerade in dieser günstigeren Kategorie ist der Bedarf absolut gegeben. Gerade für die jungen Leute brauchen wir solche Einheiten dringend.“

Margret Klausner
Mitarbeiterhäuser im Fokus

In Kitzbühel wird über Mitarbeiterhäuser gestritten. Saisonarbeiter brauchen leistbaren Wohnraum, doch die Bergbahn will die Gebäude im Sommer auch touristisch nutzen. Ein Modell mit Chancen und Kritik.

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