
Die Gründerszene bleibt agil
War der Bezirk Kitzbühel wie berichtet schon im vergangenen Jahr ein sehr dynamischer, wenn es ums Gründen geht, setzt sich dieser Trend im ersten Halbjahr 2025 fort: Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 177 Neugründungen registriert. Das bedeutet eine Steigerung von über 17 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Der Bezirk verzeichnet sogar „den drittgrößten Zuwachs im Tiroler Vergleich (hinter Innsbruck und Lienz) und somit weiterhin eine hohe Gründungsaktivität“, heißt es dazu von Seiten der Wirtschaftskammer.
„Die neuen Unternehmen bringen frischen Wind in traditionelle Branchen und setzen innovative Akzente. Dieses Zusammenspiel aus Bewährtem und Neuem ist einer der Erfolgsfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung in Kitzbühel. Die steigende Zahl an Gründungen zeigt zudem, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Von der ersten Geschäftsidee über Beratung bis hin zur Gewerbeanmeldung steht Gründern ein umfangreiches Unterstützungsnetzwerk in der Wirtschaftskammer Kitzbühel zur Verfügung“, unterstreicht Bezirksstellenobmann Hermann Huber.
Tirolweit wurden wie berichtet 1.702 Gründungen im ersten Halbjahr 2025 verzeichnet. Das bedeutet ebenso eine Steigerung gegenüber dem ersten Halbjahr 2024. Österreichweit liegt der Tiroler Anteil an den Neugründungen bei 8,1 Prozent. Im Bezirk Kitzbühel wie auch im gesamten Bundesland entscheidet sich übrigens der Großteil der frisch gebackenen Selbstständigen für das Einzel-
unternehmen als Rechtsform (Tirol: 76,6 Prozent).
Gewerbe & Handwerk hat Nase vorn
Auch was die bevorzugten Branchen der Neugründer betrifft, sind sich Bezirk und Land ähnlich: „Besonders stark vertreten sind die Sparten Gewerbe und Handwerk sowie der Handel, die in der Region Kitzbühel für Impulse sorgen und zugleich bestehende Strukturen bereichern“, betont die Wirtschaftskammer. Tirolweit entfallen 39 Prozent der neuen Unternehmen auf die Sparte Gewerbe und Handwerk, 26,1 Prozent auf den Handel. Etwas mehr als jede fünfte Neugründung im Bundesland Tirol firmiert übrigens unter dem Dach der Sparte Information und Consulting. Interessant: In die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft fallen 8,7 Prozent der neuen Unternehmen.
Das Durchschnittsalter der Tiroler Gründer liegt aktuell bei 36,7 Jahren. „Am meisten wird in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren gegründet“, erklärt der Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Tirol, Patrick Schwarz. Der Anteil der Gründerinnen liegt derzeit bei 45,4 Prozent.
Die Gründe für die Selbständigkeit sind vielfältig: 73 Prozent der Tiroler Gründer wollen ihre Zeit freier gestalten, 70 Prozent ihr Einkommen verbessern. 70 Prozent gaben zudem auch an, ihr eigener Chef sein zu wollen.
764 Unternehmens-Übernahmen in Tirol
Insgesamt 764 Betriebe wurden im Jahr 2024 erfolgreich übergeben. „Das ist ein neues Hoch und entspricht 9,8 Prozent aller österreichweiten Übernahmen“, informiert die Wirtschaftskammer. Was die Übernahmen-Intensität betrifft, liegt Tirol mit einem Wert von 1,49 Prozent auf Platz 2 im Bundesländervergleich.
Diesbezüglich verweist die Wirtschaftskammer auf ihr laufendes Beratungsangebot. Der nächste „Sprechtag Betriebsübergabe“ findet im Bezirk Kitzbühel übrigens am Mittwoch, 3. September, statt. Telefonische Anmeldung ist bei der WK-Bezirksstelle möglich.
Umfassende Beratung durch die Interessensvertretung ist auch das Stichwort für alle jene, die überhaupt neu gründen wollen: „Die Kombination aus persönlicher Motivation, fachlicher Kompetenz und regionaler Unterstützung bildet ein solides Fundament für nachhaltiges Unternehmertum“, hält die WK fest. Instrumente zur erfolgreichen Selbständigkeit werden außerdem in der Gründungswoche vermittelt – diese wird von der Wirtschaftskammer Tirol organisiert und geht dieses Jahr von 29. September bis 3. Oktober.
