Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 5. Jänner 2023 3 Blaulicht Serie von Skiunfällen Wenig Schnee, kaum Sturzräume, aber stark frequentierte Pisten: Zur Hochsaison sind Skiunfälle mit Schwerverletzten und leider auch mit zwei töd- lich verunglückten W inter- sportlern zu beklagen. Kitzbühel | So auch am Neu- jahrstag im Oberndorfer Ski- gebiet, wo die Abfahrt von ei- ner schwarzen Piste für einen 40-jährigen D eutschen mit schweren Verletzungen endete. Der Mann kam ohne Fremdbe- teiligung zu Sturz, rutschte auf der 46 Grad steilen Piste rund 300 Meter ab und in weite- rer Folge über den P istenrand hinaus. Er musste mit dem Rettungshubschrauber in das Unfallkrankenhaus Salzburg gebracht werden. Flüchtiger Skifahrer nach Unfall gesucht In Kirchberg ereignete sich ein Skiunfall mit Fahrerflucht: Auf einer blauen Piste in Höhe des Speichersees kollidierte ein sechsjähriges M ädchen mit ei- nem unbekannten Skifahrer. Das Kind erlitt dabei eine Ver- letzung am Bein, während der unfallbeteiligte Wintersportler nur kurz stehen blieb und dann mit seiner Gruppe weiterfuhr, ohne seine Daten zu hinter- lassen. Die Polizei ersucht um Zeugenhinweise. Ein Fall von fahrlässiger K ör- perverletzung hat sich laut Po- lizei im Skigebiet Westendorf zugetragen. Ein 50-jähriger Ski- fahrer war demnach mit seinen beiden Schäferhunden a uf der Piste unterwegs. Hundeleine brachte Urlauberin zu Fall Die Tiere waren an einer Leine zusammengebunden, die an der Führungsleine a ngebracht war. Aus unbekannten Gründen löste sich die Führungsleine und die zusammengeleinten Hunde lie- fen ohne ihr Herrchen die Piste hinunter, links und rechts an einer 22-jährigen Skifahrerin vorbei, wodurch sie die Frau mit der Leine zu Fall brachten. Die Urlauberin wurde verletzt. Tiefe Betroffenheit herrscht in Waidring, wo zwischen Weih- nachten und Neujahr zwei 17-jährige Skifahrer auf der Steinplatte tödlich verunglück- ten. Zeugenangaben zufolge wa- ren die beiden Deutschen auf einer roten Piste mit sehr ho- her Geschwindkigkeit talwärts unterwegs. Sie kamen über den Pistenrand hinaus und stürzten etwa 50 Meter über teils mit Steinen durchsetztes Gelände ab. Beide Wintersportler erlit- ten dabei schwere Verletzungen. Ersthelfer begannen umgehend mit Erste-Hilfe-Maßnahmen und setzten die Rettungskette in Gang. Die Besatzungen von zwei Notarzthubschraubern setzten die Reanimationsmaß- nahmen fort. Die beiden Ski- fahrer verstarben noch an der Unfallstelle, informiert die Po- lizei. KA Im Bezirkskrankenhaus ging es in den vergange- nen zwei Wochen rund – über 1.000 P atienten mussten versorgt werden, viele von ihnen mit Kopf- und Schädelverletzungen. St. Johann | Keine ruhige Minute hatten in den letzten Wochen die über 20 U nfallchirurgen im Bezirkskrankenhaus St. Johann und auch in den Privatpraxen ging es rund – beinharte Pisten, überschätztes Können und v or allem die schneefreien Streifen neben den Pisten sorgten für hunderte Skiunfälle im gan- zen Bezirk. Waren die Weihnachtstage des Vorjahres noch von der Co- ronapandemie geprägt – erst kurz vor Weihnachten endete damals der vierte Lockdown – war es heuer buchstäblich „ein Winter wie damals“. „Es läuft“, meint dazu der Leiter der Unfallchirurgie und Orthopädie im B ezirkskran- kenhaus St. Johann, Primar Alexander Brunner. Im Klar- text: Es wurde operiert wie am Fließband. Die über 86 Betten in der zweitgrößten orthopä- disch-traumatologischen Ab- teilung in Tirol sind mehr als gut belegt. „Im Vorjahr versorgten wir im Zeitraum von 24. Dezem- ber bis 2. Jänner 8 24 Verletzte, heuer waren es 1.168 Patien- ten“, erklärt B runner nach ei- nem Blick in die Statistik. Das seien in etwa um 20 Pro- zent mehr als Weihnachten 2021/22. Auffallend sei, dass es sehr wenige sogenannte „ge- hende“ Patienten zu versor- gen gilt. Also jene Unfallopfer, die mit Prellungen oder ähn- lichen Verletzungen ins Spital kommen und nach der ambu- lanten Behandlung das Spital gleich wieder verlassen. Viele Patienten werden liegend transportiert „Es gibt heuer viel mehr Schwer- verletzte, die liegend von der Rettung gebracht werden“, hat der Unfallchirurg festgestellt. Und das würde a uch an den harten Pisten liegen. Es sind vor allem Unter- und Ober- schenkelbrüche o der aber auch Sprunggelenks- bzw. Handge- lenksbrüche, die b ehandelt wer- den müssen.Wirbelverletzungen gibt es nicht sehr viele. Auch viele Kopf- und Schädelverlet- zungen registrieren die Ärzte. Zahlreiche Patienten mussten in die Innsbrucker Klinik über- stellt werden. Margret Klausner Während der W eihnachtsfeiertage um 20 Prozent mehr Unfallopfer im Spital als im Vorjahr Hochsaison an den OP-Tischen Primar Alexander Brunner (links) mit einer Kollegin bei der Behandlung einer jungen Patientin. Foto: Claudia Egger
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