Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 3. November 2022 3 Innen wie außen unter Denkmalschutz steht das Stadtbad in Kitzbühel. Der zweite Stock ist bereits ge- sperrt. Auch eine Absturz- sicherung im Inneren des Gebäudes ist notwendig. Kitzbühel | Ein seltenes Beispiel für B adekultur und Sommer- frische in Tirol – so beschreibt die zuständige D enkmalschüt- zerin, Renate Krupka, die städt- ische Badeanstalt am südli- chen Schwarzseeufer. Das von außen s o charmant wirkende Gebäude a us den 1950-er-Jah- ren ist allerdings schwer mar- ode. Innen wie außen, wie a uch Schwarzseereferent Rudi Wid- moser (Grüne) b estätigt. Ein Neubau ist nicht möglich, das Gebäude darf aus denk- malschutzrechtlichen Gründen nicht abgerissen werden. Die Sanierung des langgestreckten Gebäudes ist j edoch ein Mam- mutprojekt. Wie der Anzeiger berichtete, ist die Holzkonst- ruktion „eine erhaltenswerte Besonderheit“. Es ist beson- ders der Unterbau, der den städtischen V erantwortlichen Kopfzerbrechen bereitet. Das Gebäude steht auf zwei Drit- teln auf Pfählen im M oorwas- ser. Es sind die Piloten, die in absehbarer Zeit ausgetauscht werden müssen. H ier waren sogar Taucher im Einsatz, die den Untergrund genau unter- sucht haben. Doch wie Widmoser erklärt, sind natürlich a uch die Toiletten alles andere als schön, das P ar- terre und der erste Stock sind noch sicher, daher auch nutz- bar. Das zweite Obergeschoß ist gesperrt, überdies wurde mit- tels Absturzsicherung das Ge- bäude a bgesichert. Geht es nach der Denkmal- schützerin ist die einzige mögli- che Variante der Sanierung aus ihrer Sicht, die Pfähle a uszutau- schen. Zwar sind einzelne im- mer wieder ausgetauscht wor- den, doch das reicht nicht. Ein fi nanzieller Aufwand, der die städtischen V erantwortlichen aufstöhnen l ässt. Angedacht ist daher ein weiterer Zweck- bau, für den es a uch schon Pläne g ibt. Dort könnten zeit- gemäße Sanitäranlagen s owie Lagerräume Platz fi nden. An- gedacht ist auch ein neuer Ein- gangs- sowie Kassenbereich. Detailplanungen gibt es dafür auch bereits. Änderungen auch im Inneren nicht möglich In der jüngsten G emeinderats- sitzung berichtete Schwarzsee- referent Widmoser über den jüngsten S tand. So war vergan- gene Woche Renate Krupka er- neut zu einem Lokalaugenschein in Kitzbühel. U nd es bleibt da- bei – weder innen noch außen dürfen V eränderungen v orge- nommen werden. Gut gehei- ßen wurde j edoch der Plan des kleineren Gebäudes dane- ben. Und eines steht auch fest – die Sanierung des bestehen- den Gebäudes s amt Neubau ist nicht nur sehr aufwändig, s on- dern auch eine fi nanzielle Her- ausforderung. Dessen sei man sich auch sehr bewusst, betonte GR Rudi Widmoser. „Wir müssen da extrem a uf- passen. Wir haben ja gesehen, was da alles schief gehen kann“, wies Vize-Bgm. Walter Zimmer- mann (SPÖ) a uf den privaten Hotel- und Badbau auf der an- deren Seite des Sees hin, der ja monatelang die Stadt in Atem gehalten hat. Mit seiner Meinung hinter dem Berg hielt auch GR Bern- hard Schwendter (FPÖ): „ Wir haben keinen Geldbaum. Wir müssen zuerst schauen, was das alles kostet. Wenn es zu auf- wändig wird, b rauchen wir ei- nen Plan B.“ Kritisch sehen einige Gemein- deräte den neuen Z weckbau. Sie befürchten eine „ Verhüttelung“ am See. Und das sei nicht ge- wollt, der freie Blick sollte ge- währleistet b leiben. „In die- ser Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, betonte StR. Andreas Fuchs-Martschitz (UK). „Die Alternative kann nicht sein, dass wir das Ge- bäude zusammenfallen lassen.“ Der Schwarzsee-Ausschuss wird sich jetzt weiter damit be- fassen und Gutachten einho- len. Der Wunsch der Stadtver- antwortlichen: „Das fi nanziell Machbare mit dem Notwendi- gen verbinden.“ Wie Widmo- ser erklärt, würden die notwen- digen Planungen zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Erst dann steht auch fest, was Sanie- rung bzw. Neubau kosten wer- den. Die zuständige G ebietslei- terin Renate Krupka war für eine Stellungnahme nicht er- reichbar. Margret Klausner Denkmalschützerin auf Lokalaugenschein in Kitzbühel – Stadtbadsanierung extrem schwierig Ernüchterung kam nach B egehung Es hat viel Charme, entwickelt sich aber langsam zum Albtraum: Das Stadtbad am Schwarzsee. Der Denkmalschutz macht die Sanierung nicht nur sehr schwierig, sondern auch sehr teuer. Foto : Klausner/Archiv „Ein Abriss des Gebäudes ist aus Denkmalschutz- gründen nicht möglich.“ GR Rudi Widmoser
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