Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 1. April 2021 3 Der Kitzbüheler G e- meinderat verhängte in seiner jüngsten Sitzung eine Bausperre für einen Bereich in Innerstaudach. Damit will man die An- rainer vor einer massiven Bebauung schützen. Nach dem Erlass eines Bebau- ungsplanes für diesen Bereich wird die Bausperre aufgehoben. Kitzbühel | Vorwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser p rä- gen den Ortsteil Innerstau- dach. Die Charakteristik hätte durch ein Mehrparteienhaus mit fünf W ohneinheiten ge- brochen werden sollen. Denn als die Einreichunterlagen für die Bebauung des gewidme- ten Grundstückes a n die Stadt herangetragen wurden, wurde man seitens der Stadt hellhörig. Zudem kam es zu Beschwerden der Anrainer, die Stadt solle ei- nen solchen Bau verhindern. Bei der Gemeinderatssitzung am 22. März p räsentierte G e- org Wurzenrainer (ÖVP), Ob- mann des Ausschusses für B au und Raumordnung eine Sofort- maßnahme der S tadtgemeinde, um eine derartige Bebauung zu verhindern. „Wir wollen mit einer Bausperre das von Einheimischen bebaute Ge- biet schützen. V on den Grund- stücken sind f ünf b ebaut, das sechste ist als Wohngebiet ge- widmet. Es kam zu einem Wechsel des Besitzers und ist in spekulative Hände g eraten“, informiert Wurzenrainer den Gemeinderat. Temporäre Bausperre bis zum Bebauungsplan Mit einer temporären B ausperre für diesen B ereich will man Zeit gewinnen, um durch ei- nen Bebauungsplan eine ge- ordnete Gesamtentwicklung zu ermöglichen. M it dem Be- schluss des Bebauungsplanes für diesen B ereich erlischt die Bausperre. Wurzenrainer hatte bei der Gemeinderatssitzung be- reits die Stellungsnahme eines Gutachters vorliegen, die be- sagt, dass das geplante Bauvor- haben absolut nicht in die Um- gebung passt. „Wir haben mit der Bausperre im Bauausschuss eine Möglichkeit g efunden, dem ganzen Einhalt zu gebieten, bis der Bebauungsplan erlassen ist“, sagte Wurzenrainer. Für G rüne-Gemeinderat R udi Widmoser stellte sich die Frage, wie ein gefördertes G rundstück überhaupt in spekulative H ände geraten kann. In einer weiteren Frage wollte er geklärt wissen, ob bei dem bestehenden Ge- bäude noch die M öglichkeit besteht, einen Carport oder ein Gartenhaus zu errichten. „Die Vergabe dieser Grund- stücke erfolgte bereits in den 1970er oder 1980er Jahren. Das Vorkaufsrecht ist daher schon längst erloschen und irgend- wann gehen die Grundstücke in den freien Markt über“, erklärt Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP). B ei der Aus- arbeitung des Bebauungspla- nes wird mit den Anrainern über die g ewünschte Entwick- lung des Bereiches gespro- chen. „Kleine Änderungen wird man sicherlich genehmi- gen“, zeigt sich Vize-Bürger- meister Gerhard Eilenberger (ÖVP) zuversichtlich. FPÖ ortet Ungleichbehandlung Mit dem Vorschlag des Bau- ausschusses ging Alexander Gamper nicht konform. Der FPÖ-Stadtparteiobmann stellte in Frage, ob mit den Anrai- nern über diese M aßnahme, die bis zu zwei Jahre anhal- ten kann, gesprochen wurde. „Wenn wir von Fairness spre- chen, müsste es f ür den gesam- ten Bereich Innerstaudach eine Bausperre geben und nicht nur für diese s echs Grundstücke“, sagte Gamper, der durch die Maßnahme a uch eine Wert- minderung bei einem Verkauf sieht. „Warum kann man den Bebauungsplan nicht nur über die einzelne Parzelle legen“, fragte Gamper an und stellte den Antrag, die fünf b ebau- ten Flächen von der B ausperre auszuschließen. „Es handelt sich dabei um eine Sofortmaßnahme, mit der man die Einheimischen vor ei- nem massiven Bau schützen will. Im Zuge des Bebauungs- planes werden natürlich Ge- spräche mit den Anrainern g e- führt. W enn wir jetzt nicht den Beschluss für eine B ausperre fassen, wird das Grundstück bebaut. Es stellt sich also die Frage, will man diesen Bau verhindern oder nicht“, erläu- terte Winkler. Stadtamtsdirektor Michael Widmoser erklärte, dass die Bausperre einen gewissen Be- reich umfassen muss, der ei- nen Planungsbereich darstellt. Ein Anlassbebauungsplan, der sich nur auf ein Grundstück b e- zieht, darf zum einen gar nicht gemacht werden und zum an- deren ist es fraglich, ob dieser gesetzlich halten würde. D em Vorwurf, die Bürger w üssten nicht, was hier geplant ist, tritt Stadtbaumeister Stefan Hase- nauer entgegen: „Die Leute ka- men zu uns ins Bauamt und forderten uns auf, hier aktiv zu werden.“ Und auch Vize- bürgermeister G erhard Eilen- berger wurden von Anrainern bezüglich des massiven B au- vorhabens informiert. „Es braucht eine Umgebung, auf die sich der Bebauungsplan beziehen kann. Wir werden uns dann bereichsweise durchar- beiten und den Bebauungs- plan erarbeiten. Sobald die- ser vom Gemeinderat erlassen wird, kann die Bausperre auf- gehoben werden“, beschreibt Bau-Ausschuss-Obmann Ge- org Wurzenrainer die weitere Vorgangsweise. Der Kitzbüheler G emeinderat entschied sich mit 17 Ja-Stim- men und zwei Enthaltungen für den Erlass der B ausperre. Elisabeth M. Pöll Durch eine Bausperre und einen Bebauungsplan soll eine massive Bebauung verhindert werden Stadt verhängte Bausperre Mit einer Bausperre, die bis zum Erlass des Bebauungsplanes gültig ist, will man eine massive Verbauung in Innerstaudach verhindern. Foto: Monitzer
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