Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 11. Februar 2021 5 gebnis: „Die Straße im B ereich Apfeldorf wird verbreitert und es wurden Ausweichen geplant. Zur Stabhuberbrücke (Hirsch- bergweg) wurde uns beschei- nigt, dass wir diese nur in der Bauphase stützen m üssen – a n- sonsten ist die Brückentragelast ausreichend“, berichtet Pircher. Auf dem rund 8.500 m2 um- fassenden Grundstück w erden zwölf H äuser mit 110 A pparte- ments in der Vier-Sterne-Su- perior Kategorie, ein Restau- rant, ein Seminarhaus sowie ein Schwimmteich gebaut. Mitarbei- terkonzept, Wirtschaft lichkeits- berechnung, Betreiber- und Fi- nanzierungskonzept des „Kitz Alpen Resort“ wurden vom Land Tirol als positiv befunden, infor- miert Pircher. Finanzierung durch „Buy to let“ Modell Das Investitionsvolumen wird im zweistelligen Millionenbe- reich liegen. Finanziert wird das Großprojekt über das Investoren- modell „Buy-to-let“ – die Appar- tements werden verkauft und zu touristischen Zwecken wei- tervermietet, der Besitzer erhält eine Rendite. Außerdem kann die Kitz Alpen Resort GmbH & Co KG nach drei Jahren touristi- scher Nutzung die vier Freizeit- wohnsitze (max. 919 m2 Wohn- fl äche) v erkaufen. Kein All-Inklusive „Unsere Zielgruppen sind Urlau- ber, aber auch Firmen oder Ver- anstalter“, erklärt Gerhard Brix (Alps Residence), der die Anlage betreiben wird. Der Hopfgart- ner leitet bereits 24 Ferienanla- gen in den Alpen erfolgreich, wie er im Gemeinderat erklärt: „In erster Linie bucht der Gast die Unterkunft und kann mit- tels Baustein-Prinzip Leistungen dazu buchen. So sind die Gäste viel in der Region unterwegs.“ Betriebsverpfl ichtung für 25 Jahre vereinbart Es soll vorwiegend mit Firmen und Anbietern aus der Region zusammengearbeitet werden. Für das Restaurant wird ein Pächter gesucht. Das „Kitz Al- nauso gekommen ist.“ GR Peter Wallner, SPÖ Solche Projekte sind der Einstieg zum Aus- verkauf, ein Einfallstor für v er- steckte Freizeitwohnsitze und eine massive Bodenverschwen- dung. Die Wertschöpfung ist dabei eher gering. Die gesamte FPÖ Ortspartei ist dagegen.“ GR Robert Wurzenrainer, FPÖ „Es gibt nur kurzfristige Vorteile. Auf lange Sicht jedoch, gibt es bei diesem Pro- jekt wenig touristischen Mehr- wert für die lokale W irtschaft . Es wird eine Unmenge an Raum für wenige Gäste verbaut. Es wird weniger Personal ange- stellt, als in einem herkömm- lichen Beherbergungsbetrieb. Die Pönale v on 600.000 Euro, falls der Betriebsverpfl ichtung von 25 Jahren nicht nachgekom- men wird, ist bei zwölf G ebäu- den eine Farce.“ GR A. Schramböck, G rüne „Was wird aus dem Hoteldorf, sollte es wirt- schaft lich nicht erfolgreich sein? Ich habe mich umgehört, die Bevölkerung will das nicht. Es ist ein Eingriff in ein Naherho- lungsgebiet und absolut unpas- send. Bei einem normalen Ho- tel wäre ich sofort dafür, aber dort oben entsteht ein „kleines St. Johann“. GRin Claudia Pali, parteifrei . TVB-Obmann sieht Bedarf an neuen Betten „Es braucht Betten“ Josef Grander, Obmann des Tourismusverbandes Region St. Johann, sagt: „Es braucht bis zu 1.000 neue Betten.“ Beim Investoren- modell „Buy-to-let“ sieh t er die Politik gefordert. Wie ist die touristische Situa- tion in St. Johann? Die Entwicklung der letzten Jahre, natürlich bis Corona, war sehr positiv und erfreu- lich. Das hat zu einem guten Teil auch mit den neu dazu- gewonnen Betten zu tun. Wir sind aber noch weit vom Bet- tenhöchststand Anfang der 90er Jahre entfernt und ich würde sagen, dass wir noch 800 bis 1.000 Betten vertragen können. An welchen Beherber- gungs-Kategorien fehlt es in St. Johann? Ich möchte mich a uf keine spe- zielle Kategorie festlegen, aber im Segment 4-Sterne Superior und 5-Sterne sind wir in St. Jo- hann nicht vertreten und hier wäre es schön, w enn wir Betten dazugewinnen könnten. W ichtig sind auf alle Fälle B etten, wel- che in der jeweiligen Kategorie eine hohe Qualität bieten. Wie sehen Sie die Diskus- sion rund um das Kitz Al- pen Resort? Ich habe hier ehrlich gesagt gar keine große Diskussion mitbekom- men bzw. wahrge- nommen. Dass sol- che Projekte auch immer kritisch hinterfragt wer- den, liegt in der Natur der Sa- che. Wir hatten ja ähnliche Dis- kussionen bereits beim Explorer oder beim COOEE alpin Hotel. Beide Hotels haben dem Wirt- schaft s- und Tourismusstand- ort St. Johann jedoch in keins- ter Weise geschadet. Sind Buy-to-let Investoren- modelle, wie das Kitz Alpen Resort, Fluch oder Segen für die Tourismusbranche? Wenn jemand in einen Stand- ort nachhaltig investiert, Ar- beitsplätze s chafft und die Wirt- schaft vor Ort belebt, dann sollte man das auch honorie- ren. Inwieweit ein Ort solche Modelle braucht, hängt sicher- lich auch vom bereits vorhan- den wirtschaft lichen Umfeld ab. Es kann für manche G egenden ein Segen sein und für manch andere wiederum ein Fluch. Hier wird sicherlich auch die Politik gefordert sein, diese Pro- blematik zukünft ig für alle B e- tei- ligten in vernünf- tige Bahnen zu lenken. Johanna Monitzer Hermann Oberreiter – betrieben wird das Appartement-Hoteldorf vom Hopfgartner Gerhard Brix St. Johann entsteht ein Hoteldorf pen Resort“ wird laut Brix 25 bis 30 ganzjährig B eschäft igte haben. Die Gemeindeführung ver- einbarte eine Betriebsverpfl ich- tung von 25 Jahren. Ansonsten gibt es eine Strafe von anfangs 600.000 Euro, diese vermindert sich in den ersten zehn Jahren um 50.000 Euro pro Jahr. Zu- dem wurde vereinbart, dass das Appartement-Hoteldorf spätes- tens 2026 in Betrieb gehen muss. Der Baustart für das „Kitz Al- pen Resort“ wird mit 2022 anvi- siert - das könnte sich a usgehen. Johanna Monitzer TVB-Obmann Josef Grander. Foto: Egger
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