Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 48 Mit einem verzweifelten Appell wenden sich Kitz- bühels B etriebsrätinnen und -räte aus dem Pflege-, Gesundheits- und Sozial- bereich an die Politik: Die psychischen Belastungen sind nicht mehr tragbar, die Corona-Krise hat die Si- tuation deutlich verschärft, das stundenlange Tragen der MNS-Masken hinter- lässt deutliche Spuren. Bezirk | Gefordert werden unter anderem Masken-Pausen so- wie eine Neuauflage der Coro- na-Zulage. Übergeordnete Z iele bleiben die Attraktivierung des Berufs, die längst überfällige Aufstockung des Personals so- wie eine Arbeitszeitverkürzung. Margit Luxner, Betriebsrats- vorsitzende in einem Kitzbühe- ler Altenpflegeheim und Vorsit- zende des Wirtschaftsbereichs Gesundheit und Soziales in der GPA-djp Tirol, gibt ei- nen Einblick in den derzeit herrschenden Arbeitsalltag: „Das durchgehende Tragen des Mund-Nasen-Schutzes während neun oder zehn Stunden ist ein Horror. Wir haben offene Stel- len hinter den Ohren und an der Nase, wir wollen endlich atmen können!“ S ie will für ihre Kolleg Innen die Sicher- heit erreichen, dass „jede/r kurz durchatmen gehen darf, wenn es eben notwendig ist.“ Schutz der zu Pflegenden als enorme Verantwortung Noch schlimmer seien aller- dings die psychischen Belas- tungen: „Wir alle haben große Angst, das Virus in‘s Heim zu tragen. Wir haben Familien, eine hundertprozentige Sicher- heit kann niemand der Beschäf- tigten garantieren. Mit dieser riesigen Verantwortung wer- den wir komplett allein gelas- sen. Dienstbesprechungen und Supervisionen werden aus Si- cherheitsgründen a bgesagt, al- lerdings wäre der Austausch für Betriebsrätinnen u nd -räte i m Pflege- und Sozialbereich mit dramatischen Appell: „Sind komplett ausgebrannt“ uns gerade jetzt sehr wichtig. Auch die Freizeitgestaltung als so wesentlicher Ausgleich zum psychisch herausfordernden Ar- beitsalltag fehlt komplett. Wir wissen nicht mehr, wie wir mit unseren Emotionen umgehen sollen!“ Sie geht davon aus, dass die Auswirkungen der jetzigen Situation in vollem Ausmaß erst nach überstandener K rise of- fenbar werden: „Ich befürchte, dass danach viele den Job hin- schmeißen, in F rühpension g e- hen oder Stunden reduzieren. Wir alle machen unsere Arbeit eigentlich gerne, aber wenn man so ausgebrannt ist wie jetzt, geht eigentlich nichts mehr.“ Betriebsräte als Krisenmanager Gewerkschaftssekretär Ralf Wiestner (GPA-djp Tirol) be- tont die derzeitige Doppelbelas- tung für B elegschaftsvertrete- rInnen: „Die BetriebsrätInnen gehen nicht nur ihrer täglichen Arbeit nach, sondern kümmern sich zusätzlich um ihre K olle- gInnen, sind ihr Sprachrohr zur Geschäftsleitung und lö- sen Probleme bravourös. D a- mit beweisen sie sich einmal mehr als erstklassige Krisen- managerInnen. Wir können uns als Gewerkschaft auf die BetriebsrätInnen v erlassen, das gilt selbstverständlich auch um- gekehrt. Ein großes D anke an sie für ihren unermüdlichen Einsatz!“ Der Kirchberger Apothe- ker Peter Deak bietet aber nächster W oche als eine von sechs Tiroler Apotheken Antigen-Schnelltests an. Kirchberg | Es sind gerade einmal sechs Apotheken in ganz Tirol, die die Möglichkeit n utzen und ab jetzt Antigen-Schnelltests anbieten. Eine davon ist die Apotheke Kirchberg, die Peter Deak gehört. D er Pharmazeut hat sich für dieses P rojekt bei der Apothekerkammer regist- rieren lassen. „Ich habe die notwendige Schulung absolviert, damit ich die Tests anbieten kann“, erklärt Deak. Dabei geht es vor allem um die korrekte Abnahme des Ra- chenabstrichs. Bisher durfte die- sen ja nur medizinisch geschul- tes Personal durchführen. „Das Testergebnis liegt dann innerhalb von 15 Minuten vor“, weiß der Apotheker. Derzeit ist er noch dabei, die letzten Detailfragen abzuklären. Diese W oche wird auch noch eine seiner Pharma- zeutinnen die Schulung absolvie- ren. „Die Tests sind bereits be- stellt“, betont Peter Deak. Wie hoch die Kosten pro Test sind, weiß er noch nicht g enau. Sie dürften j edoch zwischen 25 und 45 Euro pro Test liegen. Warum er nur einer der weni- gen Apotheker ist, die jetzt die- sen Test anbieten, erklärt sich Peter Deak mit der Größe sei- ner Apotheke in der Kirchber- ger Dorfstraße. „ Wir haben ge- nügend R äumlichkeiten, damit wir die Tests durchführen k ön- nen“, glaubt er. Um das Ange- bot annehmen zu können, m uss übrigens ein Termin vereinbart werden. Symptomfrei muss man ebenfalls sein. „Termine können ab nächs- ter Woche entweder telefonisch (Tel. 05357/2210) oder per Mail (office@apothekekirchberg.at) vereinbart werden“, informiert Apotheker Peter Deak. mak Kirchberger Apotheke bietet ab nächster W oche als einzige Apotheke Antigen-Schnelltests an Corona-Ergebnis in 15 Minuten In der Kirchberger Apotheke in der Dorfstraße k ann man sich ab nächster W o- che auf Corona testen lassen. Foto: Apotheke Kirchberg Margit Luxner. Foto: ÖGB
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