Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 5. November 2020 5 Die Vorstellungen für den Baurechtszins f ür das I nnsbrucker Areal klaffen weit auseinander Neuer Badesee steht vor dem Aus Der Westendorfer Traum von einem eigenen Badesee ist in die Ferne gerückt. Die G emeinde konnte sich nicht mit der Stadt Innsbruck über den Baurechtszins für das Areal am Forellenhof einigen. Westendorf | Vor mehr als einem Jahr beschloss der Westendor- fer Gemeinderat die weitere Vorgangsweise für das P rojekt Schwimmbad. Damals wurden drei mögliche S tandorte geprüft, das Areal der Stadt Innsbruck erhielt für die S chaffung eines Badesees den höchsten Z u- spruch, eine Sanierung bzw. einen Umbau des bestehendes Schwimmbades zog man als Alternative in Betracht. Ein Jahr lang wurde nun mit der Stadt Innsbruck verhan- delt, bei der Gemeinderatssit- zung am 27. Oktober erklärte Bürgermeisterin Annemarie Plieseis die Verhandlungen so gut wie gescheitert. Zu Be- ginn wurde über den K auf der Liegenschaft verhandelt, doch davon war die Stadt Innsbruck wenig begeistert. Mit einem Baurechtsvertrag fanden die ersten Annäherungen statt – am Ende scheiterten die Ge- spräche a ber am Baurechtszins. „Der Preis ging zu weit ausein- ander. Bis zu 40 Prozent machte die Differenz aus“, informierte Plieseis. Es werden noch Über- legungen geführt, ob man dies mit einem Ausgleich durch Er- mäßigungen für S enioren, Fa- milien und Jugendliche kom- pensieren kann. Dafür räumte man einen zeitlichen Rahmen von zwei Wochen ein. Seitens der Stadt Innsbruck wurde die Angelegenheit noch nicht ad acta gelegt, wie Bürger- meister Georg Willi versicherte: „Wir sind bereit, zu verhandeln und hoffen, dass wir eine gute Lösung f ür b eide Seiten errei- chen können. J a, bis jetzt ist es am Finanziellen gescheitert. Es ist unsere Pflicht, mit öffent- lichem Gut verantwortungs- voll umzugehen – auch, weil wir vom Rechnungshof geprüft werden. Da die Gemeinde We- stendorf unsere Untergrenze für den Bauzins nicht erfüllen kann, sind wir nun in Verhandlungen, dass diese Differenz seitens der Gemeinde Westendorf kom- pensiert werden kann – zum Beispiel im Rahmen einer ver- günstigten U nterbringung von Innsbrucker SeniorInnen, die dort Sommerurlaub machen. Schwimmbadausschuss nimmt Arbeit auf Dem Westendorfer Gemeinde- rat schlug Bürgermeisterin Plie- seis vor, nun den Schwimmbad- ausschuss einzuberufen, damit sich dieser um eine Projektent- wicklung am bisherigen Areal kümmern kann. Z udem habe man, laut Plieseis, ja noch zwei Wochen Zeit, um vielleicht eine Annäherung mit der S tadt Inns- bruck zu finden. Spätestens bei der nächsten G emeinderatssit- zung, die voraussichtlich am 10. November abgehalten wird, sollte die Entscheidung über die Z u- kunft des Schwimmbades fallen. Während b eim Projekt am Innsbrucker Areal auch der Tourismusverband sowie die Bergbahn mitfinanziert hät- ten, muss die Gemeinde die Kosten am bisherigen Stand- ort alleine stemmen. Hier gab Andreas Kurz (Liste Wir) aber zu bedenken, dass auf die Ge- meinde in nächster Z eit einiges zukommt – wie zum Beispiel der Neubau des Kindergartens – und man die finanzielle Lage nicht aus den Augen verlieren darf. Die Kostenschätzung f ür das Projekt am jetzigen Stand- ort beläuft sich a uf vier Milli- onen Euro. Hoher Abgang beim Schwimmbad Bei der Sitzung am 27. Okto- ber musste sich der Gemeinde- rat aber auch mit dem Abgang beim Schwimmbad beschäfti- gen, der seit 2017 deutlich an- stieg. Bis zu diesem Jahr trug der Tourismusverband 40 Pro- zent des Abganges. Seit dem Jahr 2018 ist der Westendorfer TVB nur mehr bereit, einen Pauschal- betrag von 20.000 Euro zu be- zahlen. „Als Begründung wurde mitgeteilt, dass der Vertrag für Abgangszahlungen in Höhe v on 40 Prozent nur bis 31.12.2010 Gültigkeit hatte“, erklärt Plie- seis. Von 2011 bis 2017 wurde der Anteil vom TVB auf frei- williger Basis noch mit 40 Pro- zent getragen, danach aber auf 20.000 Euro reduziert. Dadurch kommen auf die Gemeinde zu- sätzliche A usgaben von rund 25.700 Euro (Jahr 2018) und rund 30.300 Euro (Jahr 2019) zu. Für das J ahr 2020 wird der zusätzliche A bgang auf 30.000 Euro geschätzt. „Wir haben uns den Vertrag noch einmal angeschaut, sicher könnte man diesen anfechten“, sagt Plieseis, die sich jedoch ge- gen gerichtliche Schritte aus- spricht: „die Gemeinde und der TVB sollen zusammenarbeiten und nicht vor Gericht streiten.“ Ob sich die Gemeinde künftig Unterstützungen f ür den T VB leisten kann, ließ die B ürger- meisterin offen. Ob sich Westendorf gene- rell ein eigenes Schwimmbad leisten kann, soll geprüft w er- den. Die jährlichen A bgaben von ca. 124.000 Euro werden auch mit einer neuen Badean- stalt nicht wesentlich gerin- ger. „Das Thema Schwimm- bad hatte jeder am Wahlplakat. Ist es deshalb so ein wichtiges Thema? Man sollte auch hier ein unternehmerisches Den- ken an den Tag legen“, mahnte Andreas Kurz. Elisabeth M. Pöll Sollten die Verhandlungen mit der Stadt Innsbruck endgültig scheitern, wird der bisherige Standort für das Schwimmbad favorisiert. Foto: TVB Westendorf
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