Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 29 Dem positiven Testergeb- nis einer Servicemitarbei- terin im Gasthof Bräuwirt in Kirchberg folgte ein öffentlicher A ufruf der Behörde an die G äste. Für Hotelbetreiber Gidi Koidl ist die ganze Situation ein „Super-Gau“. Er är gert sich über die unterschied- liche Vorgehensweise der Behörden. Kirchberg | Die b etroffene Mit- arbeiterin des Bräuwirts b egab sich am Sonntagabend, den 5. Juli, mit grippeähnlichen S ymp- tomen in das Krankenhaus St. Johann und wurde dort auf eine Coronavirus-Erkrankung ge- testet und stationär a ufgenom- men. Das positive Testergebnis lag am Dienstag vor. Hotelier Gidi Koidl hat die Nachricht um 14 Uhr erhalten, zwei Stunden später wurde mit den T ests bei Mitarbeitern und Familienange- hörigen b egonnen. Am nächsten Tag blieb sein Hotel geschlos- sen: „Das war für mich k lar“. Viele Gedanken schossen dem Wirt am ersten Tag durch den Kopf: „Für mich war k lar, gibt es einen zweiten positiven Fall in meinem Betrieb dann sperr ich den ganzen Sommer zu.“ Vermutlich Ansteckung im Familienkreis Die erlösende N achricht kam am nächsten T ag: alle Tester- gebnisse der Mitarbeiter und Familienangehörigen waren negativ, eine weitere Testung am Wochenende brachte das gleiche Ergebnis: Negativ. Die betroffene Hotelangestellte ist auf dem Weg der Besserung, eine Ansteckung wird im Fa- milienkreis vermutet, da es dort ebenso einen positiven Test gegeben hat. Hotelier Gidi Koidl: „Wie stigmatisiert“ Und damit alles wieder abge- hakt? Nein, das Ergebnis wirkt nach. Mitsamt seinen Gästen fühlt K oidl sich stigmatisiert und dass, nachdem zweimal schon negative Tests abgege- ben wurden. „Die Bescheide werden einfach nicht aufgeho- ben“, erzählt der W irt mit Un- verständnis. S eine Angestellten und Gäste m üssen insgesamt 14 Tage in Quarantäne b leiben. Als „brutal“ beschreibt Koidl die Kreise, die der Corona-Fall in seinem Haus nach sich zieht: „Eine Familie, die bei mir ge- gessen hat, darf aufgrund der Quarantäne nicht in den U rlaub fahren. Die Bauersfamilien im Bezirk Kitzbühel b rauchten eine Ausnahmeregelung, um über- haupt noch ihre Felder bestellen zu können und zu den T ieren auf die Alm zu fahren.“ Verwirrung um Vorschriften Außerdem p rangert Koidl die verschiedenen Maßstäbe der Behörden a n: So durfte eine Bauersfamilie, die ebenso am Tisch gesessen hat, jedoch aus dem Bezirk Kufstein kommt, von Anfang an auf ihrem Feld arbeiten. In Kitzbühel gab es den Tipp, doch jemanden für die Arbeit anzustellen. Nach Einspruch bei der Behörde gab es dann ein Einlenken und es gelten die gleichen Vorschrif- ten für alle. A uf Nachfrage beim Land Tirol, ob hier mit zweier- lei Maß g emessen wird, teilt die Pressestelle mit: „Auch im Be- zirk Kitzbühel d ürfen a bgeson- derte Landwirte bei unbeding- ter Notwendigkeit, ihre Tiere versorgen und Felder bestellen. Dies wird durch jeweilige Aus- nahmegenehmigungen seitens der Behörde erteilt.“ Keine Gäste betroffen, 31 Menschen in Quarantäne Insgesamt befinden sich der- zeit 31 Menschen aufgrund der Infektion der Mitarbeiterin in Quarantäne. Eine Gastfamilie hat die Rückreise nach einem negativen Coronatest angetre- ten und sich zu Hause in Selbst- isolation begeben. Bereits vor der Sommersaison hatte sich Gidi Koidl überlegt, ob er das Hotel und Gasthaus überhaupt a ufsperren soll, jetzt sagt er: „Kommt eine zweite Welle, dann lass ich zu.“ Der Bräuwirt hat seit Don- nerstag, 9. Juli, wieder geöff- net. Der Zuspruch der Gäste in den sozialen Medien ist groß. Verena Mühlbacher Eine Servicemitarbeiterin beim Bräuwirt in Kirchberg wurde positiv getestet Ein „Super-Gau“ für den Wirt Das Personal in Quarantäne, leere T ische im Gasthof – die Folgen eines positi- ven Corona-Tests im Betrieb sind enorm. Symbolfoto: pixabay Der Test im TVB Wilder Kaiser war fehlerhaft Falsches Testergebnis Groß w ar die Aufregung, als bei der Pilotregion TVB Wilder Kaiser ein Coro- na-Test bei einer Hotel- mitarbeiterin vor rund einem Monat positiv war. Im Nachhinein stellt sich das Testergebnis als falsch heraus. Going | Die Vorkehrungen waren Mitte Juni enorm, als eine Mit- arbeiterin positiv auf Covid-19 getestet wurde. Die Behörde hat sogleich zahlreiche Aufla- gen, wie Vorgaben zur Desin- fektion, erlassen. Alle neuan- kommenden Gäste m ussten über d as positive Testergebnis der Mitarbeiterin informiert werden und die Hotelmitarbei- ter zum täglichen C orona-Test anrücken. I m Nachhinein war der gesamte Aufwand umsonst. „Laut unseren letzten Informa- tionen hatte der Test eine fal- sche Aussage“, bestätigt Pres- sesprecherin Theresa Aigner, TVB Wilder Kaiser. Land Tirol nimmt dazu nicht konkret Stellung Wie konnte es dazu kommen? In der Anfrage an das Land Tirol gab es dazu den Verweis, dass bei einem positiven Test die Gesundheitsbehörde in- formiert wird. „Sollte ein Feh- ler aufgetreten sein, wird die- ser umgehend am Dashboard des Landes Tirol entsprechend korrigiert und die Öffentlichkeit darüber informiert,“ heißt es in der Stellungnahme. Eine eigene Presseaussendung ist nicht aus- geschickt worden. Im Zuge der Pilotregion wer- den wöchentlich h underte Tests an den Tourismusmitarbeitern vorgenommen. veh
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