Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 18 Mehr als 28 Millionen Euro gehen in den Schutz vor Wildbächen – je 16 Millionen Euro fließen in die Bundeswasserbau- verwaltung und in den Schutzwald – klimafitte Bergwälder haben hohe Priorität. Ein V iertel der Mittel ist für den B ezirk Lienz budgetiert Bezirk | Naturgefahren sind in Tirol allgegenwärtig - das hat sich im Jahr 2019 wieder gezeigt. Die Bandbreite reichte von den Schneemassen im Jänner, über den extrem heißen J uni, bis zu den Rekordniederschlägen im November, vor allem in Ost- tirol. Die positive Bilanz: Die bestehenden Schutzbauten und -maßnahmen haben in E x- tremsituationen Sicherheit vor Naturgefahren gewährleistet. Auch wenn das Jahr 2020 bis dato maßgeblich v on der Bewäl- tigung der Corona-Krise be- stimmt wird, bleibt der Schutz vor Naturgefahren gerade in ei- ner alpinen Region wie Tirol eine wichtige Aufgabe der öf- fentlichen Hand. Insgesamt sind für das heurige J ahr Investitio- nen in der Höhe v on 72 Millio- nen Euro geplant. Einen Groß- teil der finanziellen Mittel in der Höhe von mehr a ls 36 Millionen Euro übernimmt das B undesmi- nisterium für L andwirtschaft, Regionen und Tourismus, die restliche Summe kommt vom Land Tirol und den beteiligten Gemeinden. Rund 28,4 Millionen Euro werden für den S chutz vor Wild- bächen zur V erfügung g estellt, 16 Millionen Euro für T al- und Hauptgewässer. Einen großen Stellenwert hat in diesem Jahr der Erhalt des Schutzwaldes: Hier werden 15,5 Millionen Euro fließen. R und 7,6 Millionen Euro investiert die öffentliche H and in den Lawinenschutz. „Lawinen, Muren Hochwas- ser, Stürme o der Steinschlag halten sich weder an einen Lockdown, noch lassen sie sich ‚schrittweise wiederhochfah- ren‘. Die Gefahr, die von Na- turgewalten ausgeht, ist sehr real. Deshalb müssen Land, Bund und Gemeinden weiter- hin in die Sicherheit unseres Lebens- und Wirtschaftsraums investieren“, weist LH-Stv Josef Geisler auf die Bedeutung der Maßnahmen im N aturgefah- renmanagement und die wich- tige Rolle der Gemeinden hin. 18 Millionen Euro des Gesamt- investitionsvolumens von 72 Millionen Euro stemmen die Gemeinden, mehr als 36 Mil- lionen Euro das Bundesminis- terium für L andwirtschaft, Re- gionen und Tourismus. Die Corona-Pandemie entwi- ckelt sich zunehmend zu einer Wirtschaftskrise, die sich auch auf die Finanzkraft der Ge- meinden auswirkt. „Wenn wir die Sicherheit bestmöglich g e- währleisten w ollen, darf es aber keinen Investitionsstopp ge- ben. Wir haben den Gemeinde- ausgleichsfonds um 40 Milli- onen Euro aufgestockt, damit geplante Schutz- und Baupro- jekte in den Dörfern r ealisiert werden können“, will LH-Stv Geisler Schutzprojekte am Berg, im Wald und im Tal weiterhin partnerschaftlich mit Unter- stützung des L andes umsetzen. Mehr als sechs Millionen Euro für den B ezirk An den Schutzbauten und -maß- nahmen wird auch im Bezirk Kitzbühel g earbeitet. Für die Erhaltung des Schutzwaldes werden 1,6 Millionen Euro in- vestiert, für den L awinenschutz sind Ausgaben in Höhe v on 275.000 Euro geplant. Für Ar- beiten im Bereich Schutz vor Wildbächen sind 3,138 Millio- nen Euro vorgesehen und für den Schutz von Tal- und Haupt- gewässern sind 1,386 M illionen Euro vorgesehen. Für den Ero- sions- und Steinschlagschutz sind 20.000 Euro vorgesehen. Die laufenden Projekte wie der Brixenbach in Brixen und der Walsenbach in Kitzbühel w er- den fortgesetzt. Tirolweit sind 45 Bauvorhaben geplant. Wiederherstellung des Schutzwaldes im Fokus Ende 2018 hat das Sturmtief VAIA in Osttirol massive Schä- den im Schutzwald verursacht. Die Situation wurde durch die extremen Schneefälle im N o- vember 2019 verschärft. „Wir legen daher 2020 besonderen Fokus auf die Aufforstung der Windwurfflächen und der d urch den enormen Schneebruch ge- schädigten S chutzwälder“, sagt Landesforstdirektor Josef Fuchs. Zum Einsatz kommen für den Standort passende Baumarten wie Tanne, Bergahorn und Lär- che. Für die Ende 2019 neuer- lich beschädigten S chutzwäl- der wurde gemeinsam mit der WLV ein umfangreiches Pa- ket aus technischen und forst- lichen Maßnahmen g eschnürt, um Siedlungen und Infrastruk- tur zu schützen. Auch für die WLV steht das Thema Schutzwald ganz oben auf der Agenda. „Aufbauend auf dem Aktionsprogramm Schutzwald des Bundesminis- teriums arbeiten wir an mehre- ren flächenwirtschaftlichen P ro- jekten, die heuer starten bzw. in der Genehmigungsphase sind“, sagt DI Walter. „Unser Beitrag sind vor allem techni- sche Maßnahmen zum S chutz von Siedlungen und Infrastruk- tur. Gerade vor dem Hinter- grund der Corona-Krise ist es aber verstärkt notwendig, die Waldeigentümer b ei der Be- wirtschaftung der Schutzwäl- der zu unterstützen.“ Den Baubetrieb unter Einhal- tung aller Schutzmaßnahmen hat die Wildbach- und Lawinen- verbauung, Sektion Tirol, mit 14. April wieder aufgenommen. Elisabeth M. Pöll 72 Millionen Euro für S chutz vor Naturgefahren in Tirol – 6,4 Millionen Euro fließen i n den Bezirk Schutz vor Naturgefahren Die Schutzbauten am Walsenbach in Kitzbühel w erden voraussichtlich heuer fertiggestellt. Foto: Pöll
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