Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 12. März 2020 3 Seit vergangener Woche scheint auch Kitzbühel auf der Landkarte von der an Coronavirus COVID-19 erkrankten Personen auf. Eine 22-jährige F rau hatte sich auf einer Messe in Ve- rona angesteckt. Die junge Frau befindet sich am Weg der Besserung, ihr Umfeld wurde negativ getestet und häusliche Quarantäne verordnet. Kitzbühel | Wo sich die junge Kitzbühelerin mit dem Corona- virus COVID-19 angesteckt hat, steht fest: Sie war auf einer Messe in Verona. Erst nach ihrer Heimkehr kam es zu den vie- len Erkrankungen in der nord- italienischen Region. Als sich bei ihr die ersten Anzeichnen einer Erkrankung am Coronavi- rus COVID-19 zeigten, kontak- tierte die Familie am Mittwoch Abend die zuständigen B ehör- den. Bei der 22-Jährigen wurden am Donnerstag dann Abstrich- proben entnommen. Die Tester- gebnisse des Virologischen In- stituts in Innsbruck bestätigten eine Coronavirus-Erkrankung. Schnelles Handeln nach ersten Anzeichen „Nachdem die Fälle in N ordita- lien bekannt wurden, haben wir die dortige Situation natürlich genau beobachtet. Als sich bei meiner Tochter die typischen Symptome wie Kopfweh, ho- hes Fieber und Atembeschwer- den einstellten, war für uns k lar, dass wir handeln müssen, da- mit wir nicht weitere Personen anstecken“, erzählt die M utter der Erkrankten. In einem Te- lefonat mit dem Landessanti- tätsdirektor F ranz Katzgraber wurde die weitere Vorgehens- weise besprochen – der Aufent- halt in einem Quarantänezim- mer in Innsbruck oder in St. Johann stand im Raum. Durch den milden Krankheitsverlauf konnte von einem Aufenthalt in einem Quarantänezimmer a b- gesehen werden, jedoch wurde häusliche I solierung angeordnet. 22-jährige K itzbühelerin infizierte sich in Verona (Italien) mit dem Coronavirus COVID-19 Bestätigter C oronafall in Kitzbühel „Am Donnerstag Abend be- kamen wir dann Besuch eines Polizisten in Schutzbekleidung“, erzählt die M utter. Es mussten die Daten der Kontakte der letz- ten drei Tage erfasst werden. Vier Personen aus dem persön- lichen Umfeld sowie acht Per- sonen aus dem Arbeitsumfeld der 22-Jährigen wurden a uf be- hördliche Anordnung ab dem Zeitpunkt des Letztkontaktes für 1 4 Tage häuslich isoliert und wurden angehalten, ihren Ge- sundheitszustand in enger Ab- stimmung mit den Gesundheits- behörden genau zu b eobachten. „Wir waren auch im Kontakt mit dem Amtsarzt, von dem ein Besuch angekündigt wurde, g e- kommen ist er bis dato nicht“, erzählt die M utter, die wie die weiteren Personen des persön- lichen Umfeldes zum Abstrich- test gebeten wurde. „Wir waren alle negativ, obwohl ich bereits die ersten Symptome hatte“, er- zählt die M utter. Isolierung wird behördlich k ontrolliert Seit einer Woche steht die Fa- milie nun unter häuslicher Q ua- rantäne. Die A uflage wird auch seitens der Polizei kontrolliert. „Täglich a m Vormittag sowie am Nachmittag kommt die Polizei vorbei und wir winken dann brav aus dem Fenster“, gibt die Mutter einen Einblick in das Leben in Quarantäne. V on ei- nem „Lagerkoller“ ist keine Spur: „Wir haben zum Glück ein großes H aus und daher aus- reichend Platz.“ Es mangelt der Familie auch nicht an sozialen Kontakten, denn laufend er- kundigen sich Freunde und Be- kannte nach dem Wohlergehen und bieten ihre Hilfe an. „Was ich nach der Quarantäne v er- missen werde, ist das gekochte Essen vor der Tür“, s cherzt die Mutter, die sich über laufende Essenslieferungen freuen darf. Die häusliche I solierung der Familie dauert noch bis nächste Woche an. Wie wird das Virus übertragen? Nach vorliegenden Infor- mationen besteht die Mög- lichkeit einer Mensch-zu- Mensch- Übertragung d urch eine Tröpfchen- o der Schmier- infektion. Das Übertragungs- risiko von Mensch zu Mensch ist relativ gering und liegt nach derzeitigem Informationsstand etwas höher als j enes der Influ- enza. Vergleichsweise sind Ma- sernviren fünf b is sieben Mal leichter übertragbar. Wie äußert sich die Krankheit? Häufige Anzeichen einer I nfek- tion mit dem neuartigen Co- ronavirus sind unter anderem Fieber, Halsschmerzen, Husten, Atembeschwerden. In schwe- reren Fällen kann die I nfek- tion eine Lungenentzündung, Nierenversagen und vor allem, wenn schwere andere Erkran- kungen bereits vorbestehen, den Tod verursachen. Am häu- figsten treten milde Verlaufs- formen (Symptome einer Er- kältung) a uf. Wie lange dauert die Inkubationszeit? Derzeit wird davon ausgegan- gen, dass die Inkubationszeit in der Regel 2-7 Tage (max. bis ein bis 14 Tage) beträgt. Wie lange ist die ansteckungsfähige Z eit? Die Dauer der Ansteckungsfä- higkeit wird derzeit mit einem Tag vor Erkrankungsbeginn bis zu 2 Tagen nach Beendigung der Symptomatik, zumindest aber mit zehn Tagen vermutet, und bleibt daher offen. Telefonische Kontakte Bei Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus CO- VID-19 zuerst telefonisch mit dem Hausarzt oder BKH St. Jo- hann bzw. der Hotline des Lan- des Tirol Kontakt aufnehmen. Kostenlose 24-Stunden-Hot- line des Landes Tirol: 0800 80 80 30 Telefonische Gesund- heitsberatung: 1450 Kostenlose 24-Stunden-Infoline der AGES (Agentur für G esundheit und Ernährungssicherheit): 0800 555 621. Weiterführende I n- formationen finden sich unter www.tirol.gv.at/coronavirus so- wie unter www.ages.at/themen/ krankheitserreger/coronavirus/ und der Land Tirol App. Elisabeth M. Pöll Am BKH St. Johann wurde schon Ende Februar vorsichtshalber eine externe „Corona-Station“ eingerichtet. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, um andere Patienten, Besucher und Mitarbeiter des BKH zu schützen, w enn nur der ge- ringste Verdacht einer Infektion besteht. Foto: Ritsch
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