Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 30. Jänner 2020 3 Seit 25. Jänner läuft in Kitzbühel das 5G-Netz von A1 – es gibt Sorgen um gesundheitliche Folgen Fortschritt und die Angst davor Das A1 5Giganetz läuft in Kitzbühel seit 25. J än- ner. Im Anschluss an die Sieger ehrung wurde das Netz freigeschaltet und stellt die Schlüsseltech- nologie für die Digitali- sierung des ländlichen Raums und des Wirt- schaftsstandortes Öster- reich dar. Öster r eichweit starteten 350 Standorte an diesem Tag. Bedenken über gesundheitliche Risiken kommen seitens der Bevölkerung und der lokalen Politik. Kitzbühel | Am Samstag Abend hat in der Gamsstadt eine neue technologische Ära begonnen – A1 startete das 5Giganetz und zollt damit der rasanten techno- logischen Entwicklung Tribut. Für die Entwicklung des länd- liches Raums und die Positio- nierung des Wirtschaft sstand- ortes Österreichs g ilt das neue Netz als Schlüsseltechnologie. Gemeinde haben kein Mitspracherecht Die Vergabe der Frequenzen und der Standorte obliegt dem Ministerium für V erkehr, Inno- vation und Technologie (BM- VIT), die Gemeinden haben in diesem Prozess keine Par- teienstellung. „Es ist zum ei- nen verständlich, dass hier die Gemeinden nicht mitre- den dürfen, denn w enn man jeden fragen muss, würde man auch nicht weiterkommen. Je- doch sollten die Gemeinden vor allem in Ballungszentren eine Mitsprache bei der Standort- wahl erhalten. Bei den Mobil- funkanlagen haben wir keine Handhabe“, sagt Kitzbühels Bürgermeister K laus Winkler, der auch immer wieder Beden- ken aus der Bevölkerung hört und sich, speziell für die neue Technologie, mehr Aufk lärung wünscht: „Ich spüre eine Ve r- unsicherung in der Bevölke- rung. Es wäre daher höchste Zeit, Aufk lärungsarbeit f ür die Bevölkerung zu leisten“, richtet Im Anschluss an die Siegerehrung der Abfahrt wurde das 5Giganetz von A1 in Kitzbühel gestartet. Foto: A1 Winkler seinen Appell an die Mobilfunkbetreiber. Für den Kitzbüheler Bürgermeister ist aber klar, dass man diese Ent- wicklung nicht aufh alten kann. FPÖ will transparente Informationen „Die 5G-Technologie ist für die Weiterentwicklung des Wirt- schaft sstandorts und gerade für die g roße C hance der Digi- talisierung ein wichtiges Asset, das man – wenn man vorne mit dabei sein will – nützen wird müssen“, so LAbg. Christofer Ranzmaier als FPÖ-Techno- logiesprecher. „Mit der aktu- ellen Kommunikationsstrategie seitens der Mobilfunkbetreiber kann diesem Mega-Projekt aber ein veritabler Image-Schaden entstehen, weil man dem Un- behagen in Teilen der Bevöl- kerung nicht mit der nötigen transparenten Information be- gegnet“, warnt Ranzmaier, der sich gerade in derart sensiblen Fragen ein Mehr an Einbindung der Bevölkerung wünscht. Auch für L Abg. Alexander Gamper ist es essenziell, dass man die betroff ene Bevölkerung vor Ort einbindet: „Gerade am aktuellen Beispiel Kitzbühel sieht man, wie hier komplett an der Bevölkerung v orbeia- giert wird“, kritisiert er, und fordert „dass man die Sorgen der Bevölkerung a uch in die- sem wichtigen aber vor allem sensiblen Th ema ernst nimmt.“ Vorreiterrolle in der Digitalisierung In der Bundesregierung sieht man die Digitalisierung als große C hance für Österreich, die Veränderungen in vielen Lebensbereichen – wie wir arbeiten, lernen oder spielen – mit sich bringt. „Gerade für die Wirtschaft , Klein- und Mit- telbetriebe, spielt die Digitali- sierung eine wichtige Rolle zur Stärkung des Wirtschaft sstand- ortes. Dazu braucht es in ers- ter Linie den Ausbau der not- wendigen Infrastruktur“, teilt Wirtschaft sministerin Marga- rete Schramböck in einer A us- sendung mit. „Für uns ist k lar: Jemand, der am Land lebt, muss die gleichen Chancen vorfi n- den können, wie in den S täd- ten. Deshalb ist der Ausbau von fl ächendeckenden 5G-Net- zen bis 2030 ein wesentlicher Schritt in Richtung Chancen- gleichheit zwischen Stadt und Land. Heutzutage sind leis- tungsfähige D atennetze die Güterwege des 2 1. Jahrhun- derts. Gerade durch den Aus- bau einer digitalen Infrastruk- tur kann die Abwanderung und die Landfl ucht reduziert wer- den“, heißt es w eiter. Strahlenbelastung ist gering Man sieht sie nicht und man hört sie nicht – die Strahlenbe- lastung. Manche Internet-My- then prophezeien Schlimmes. Gregor Wagner, Pressesprecher Forum Mobilkommunikation, kann aber die Menschen beru- higen: „Bedenkt man, dass die von der WHO empfohlenen und in Österreich verbindlich gel- tenden Grenzwerte in Summe (also alle Funkstandards) ge- rade mal zu 0,9 Prozent (dies ergaben insgesamt 450 Mes- sungen österreichweit) a usge- nutzt werden, kann man nicht von ‚Belastung‘ sp rechen. Mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G wird sich dieser Wert wahr- scheinlich auf ca. 1,3 Prozent er- höhen. Diese Diskussion wird also an der dritten Kommastelle hinter der Null geführt.“ Mehr zum Th ema 5G Techno- logie lesen Sie im Wirtschaft s- teil auf Seite 24. Elisabeth M. Pöll
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