Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 46 Groß ist das Interesse der Kitzbüheler an ih- rem neuen Stadtarchiv. Am Samstag wurden die Räumlichkeiten ihrer B e- stimmung übergeben. Der Tag der offenen Tür wurde dabei gerne in Anspruch genommen. Kitzbühel | Es b egann mit einem umgestürzten Regal. I m Okto- ber 2017 passierte dieser banale Vorfall im alten Stadtspital, der dann weitere Planungen nach sich zog. Die Stadt Kitzbühel hatte allerdings bereits zuvor Überlegungen f ür einen neuen Archiv-Standort gewälzt, wie Bürgermeister K laus Winkler in seiner Festansprache be- tonte. „Es war kein einfacher Weg, dass wir in den vergange- nen zwei Jahren hierhin gekom- men sind“, unterstrich Wink- ler. Hier, das bedeutet in den Räumlichkeiten des ehemali- gen Gesundheitsamtes gegen- über der P farrkirche. Die eine oder andere Herausforderung musste gemeistert werden, da- her sprach die Stadtführung auch „Dank an alle, die einen Beitrag für das Archiv geleis- tet haben“ aus. Kitzbühel f ühlt sich seiner Historie verpflich- tet: „Das Archiv ist Mittelpunkt unseres geistigen Wissens und der Geschichte der Stadt“. Ins- gesamt wurden 370.000 Euro investiert. Vom Mittelalter bis in die Jetzt-Zeit Das Kitzbüheler Archiv sam- melt nicht nur Geschichte, es hat selbst auch eine einigerma- ßen b ewegte Geschichte hinter sich, wie Stadtarchivar Wido Sieberer ausführte. „ Kern ist das Schriftgut der Verwaltung seit dem Jahr 1271.“ Damals wa- ren schriftliche Dokumente, wie etwa die Urkunde zur Stadter- hebung, wahre Schätze, denn: „Nachzuweisen, dass man eine Stadt war, brachte im Mittelal- ter erhebliche Vorteile mit sich“. Erst im „geschichtsbewussten 19. Jahrhundert“ wurde auch der rein historische Wert einer solchen Sammlung realisiert. Die Kitzbüheler D okumente befanden sich eine zeitlang, bis etwa in die 1960er Jahre, in Innsbruck. In Vorbereitung zur 700-Jahr-Feier wanderten die geschichtlichen Zeugnisse wieder in die Gamsstadt. Eine weitere, wechselvolle Zeit be- gann, bis schließlich 1982 das Stadtarchiv im alten Stadtspi- tal Einzug hielt. Die Verwaltungsdokumente der Stadt wurden im Laufe der Zeit mit bedeutenden Zu- wächsen ergänzt: Unverzicht- bar ist etwa das „Lamberg-Ar- chiv“ mit Beständen a us dem Landgericht Kitzbühel. Aber auch Nachlässe und Z eitdo- kumente von bekannten Kitz- büheler P ersönlichkeiten r un- den das Datenmaterial ab. So finden sich Zeugnisse von Pe- ter Aufschnaiter, Alfons Walde oder auch Toni Sailer, ein Fo- toarchiv mit 100.000 Expona- ten, ein Filmarchiv sowie eine umfassende Bibliothek. Auch Zeitungen und Zeitschriften, die sich mit der Gamsstadt bzw. sogar dem Bezirk befassen, sind im Stadtarchiv zu finden. „Der eine oder andere wird sich da- rin wiederfinden“, so Bürger- meister Winkler. Aufbewahrung durch Tiroler Archivgesetz Nicht nur die kommende 750-Jahr-Feier der Stadtge- meinde ließ sie sich i hrer Ge- schichte besinnen. Ein weiterer Anlass war das Tiroler Archiv- gesetz, das besagt, das alles, was in der öffentlichen V erwaltung archivwürdig ist, a uch aufbe- wahrt und öffentlich zugäng- lich gemacht werden muss. Christoph Haidacher, Direk- tor des Tiroler Landesarchivs, unterstrich in seinen Grußwor- ten, warum das von Bedeutung ist: „Jeder von uns hat Doku- mente, die einem wichtig sind. In aller Regel behält man das auf. Die Tiroler Landesfürsten machen das schon seit Ende des 13. Jahrhunderts“. Obwohl jede Kommune nun in gewis- ser Weise die Verpflichtung hat, ihre Daten zu archivieren, ist die Kitzbüheler A usführung bei weitem nicht alltäglich, wie Haidacher unterstreicht: „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Stadt Geldmittel in die Hand ge- nommen hat, um ihren Schatz zu hüten“. Das Stadtarchiv ist auch wei- terhin, so wie bisher, allen Inte- ressierten zugänglich. Z ur Er- öffnung wurden Führungen im Rahmen eines Tages der offenen Tür a ngeboten. Die Resonanz der Bürger war dabei s ehr groß. Übrigens bieten die Räumlich- keiten noch Platz für zahlrei- ches, weiteres Material. Somit wurde mit dem Umbau nicht nur eine Lösung für die G egen- wart, sondern auch für die Z u- kunft geschaffen. Platz genug für K itzbüheler G eschichte(n) ist jedenfalls noch. Und falls die Regalfächer nicht a usreichen, gibt es ja nicht erst seit heute die Möglichkeit einer digitalen Aufbewahrung, die wie berich- tet immer bedeutender für die Archivarbeit wird. Elisabeth Galehr Feierliche Eröffnung des Stadtarchivs wurde von den Einheimischen sehr gut angenommen Hort für Kitzbüheler Geschichte(n) Stadtarchivar Wido Sieberer, Bürgermeister K laus Winkler und Max Lamberg forschten in den heiligen Hallen des neuen Stadtarchivs nach Kitzbüheler Geschichte(n). Foto: Galehr
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