Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell 2 Ausgabe 45 UK stellte Antrag für ein Feuerwerk-Verbot und Feinstaubmessungen Werden Feuerwerke verboten? Aus meiner Sicht Sensibilisierung statt Verbote Sobald die Wintersaison so richtig anläuft und mit S ilves- ter einen ersten Höhepunkt hat, beginnt die Knallerei und das tägliche, p ersönliche F eu- erwerk. Nicht nur der dadurch unnötige Lärm nervt, auch der unangenehme Geruch man- cher Feuerwerkskörper stra- pazieren das Gemüt. D azu kommen noch die Feinstaub- belastungen – in manchen ös- terreichischen Städten wie zum Beispiel Graz lagen die Werte an verschiedenen Stellen am 1. Jänner zwischen 1 50 und 440 Mikrogramm, der Grenzwert liegt bei 50 – und der Müll, denn die abgeschossenen Ra- keten werden nicht eingesam- melt und Fetzen der Böller bleiben am Boden liegen. Da macht ein Verbot schon Sinn. Aber es stellt sich auch die Frage: Was soll denn noch al- les verboten werden? Wo be- ginnt die persönliche F reiheit und wo braucht es eine Rege- lung durch den Staat, das Land oder die Gemeinde. Viel bes- ser wäre doch, die Menschheit für das Thema zu S ensibilisie- ren und sie mehr Rücksicht auf die Umwelt zu lehren. Ein Verbot bräuchte a uch wieder Kontrollen und Strafen – die zum einen Steuergeld kosten, aber auch Einnahmen bringen. Das Ganze ließe sich w ohl auch über den f reien Markt re- geln. Mit einem Pfandsystem für B öllerbatterien und R ake- ten könnte man den M üll in Wald und Wiesen reduzieren und mit einer entsprechenden Gebühr a uf die Feuerwerks- körper k önnten G elder für den Umweltschutz lukriert werden. Mehr Bewusstsein schaffen für die N atur, die Wild- und Haustiere, die allesamt unter dem Lärm der Feuerwerke lei- den, wäre a ber wohl die ein- fachste Lösung. Elisabeth M. Pöll poell@kitzanzeiger.at Zwei Anträge bezüglich Feuerwerke stellte die Liste UK (Unabhängige Kitzbüheler) an den Gemeinderat. Zum einen beantragte die Liste ein generelles Feuerwerk-Ver- bot vom 30. November bis 6. Jänner und zum ande- ren wurde ein Antrag für eine tägliche F einstaub- messung im gleichen Zeitraum, gestellt. Kitzbühel | Der Dringlichkeit des UK-Antrages für ein V erbot von Feuerwerken zwischen dem 30. November und 6. Jänner wurde mit zehn Gegenstimmen, sechs Befürwortern und drei Enthal- tungen nicht stattgegeben. Die Argumentation von Manfred Filzer (UK) für ein derartiges Verbot ist verständlich. N eben der gesundheitsgefährdenden Feinstaubbelastung und Lärm- belästigung f ührte Filzer a uch den Wildwuchs bei den Feu- erwerken aus: „Es ist zur Sitte geworden, bei jedem halbrun- den oder runden Geburtstag ein Feuerwerk abzuschießen.“ B ür- germeister Winkler stellte die zeitliche Begrenzung des Ver- botes in Frage und mutmaßte, dass dieses Verbot wohl nur auf das Feuerwerk von Kitzbühel Tourismus abzielt. „Wäre nic ht ein ganzjähriges V erbot sinn- voller“, richtete Winkler seine Frage an die Antragsteller, die diese Idee gerne aufgriffen. Grundsätzlich a nfreunden mit dem Antrag kann sich Sigi Luxner (SPÖ), der j edoch die touristische Bedeutung des Neujahrsfeuerwerkes zu Be- denken gibt. Die Zuständigkeit für ein derartiges Verbot obliegt der Bezirkshauptmannschaft und nicht dem Gemeinderat. „Des- halb haben wir den Antrag so formuliert, dass doch der Bür- germeister bitte mit dem Be- zirkshauptmann dazu die nö- tigen Gespräche f ühren möge und dabei von einem Gemein- deratsbeschluss gestützt ist“, führt M anfred Filzer die Vor- gangsweise seiner Liste aus. Da sehr viele Fragen offen blieben, wie zum Beispiel die Gesamtanzahl der Feuerwerke, wurde der Antrag an den Um- welt-Ausschuss verwiesen, der sich in der nächsten S itzung da- mit beschäftigen wird. Feinstaubmessung in Kitzbühel Zum Thema Feuerwerk reichte die Liste UK noch einen wei- teren Antrag an den Gemein- derat ein. Im Zeitraum vom 30. November bis einschließ- lich 6. Jänner s ollen täglich Messungen der Feinstaubbe- lastungen im gesamten Gebiet der Stadtgemeinde Kitzbühel abgehalten werden, denn da- mit können dem G emeinderat aussagekräftige Zahlen gelie- fert werden und ein zukünfti- ges Feuerwerksverbot sachlich begründet w erden. Für M an- fred Filzer bestand die Dring- lichkeit, damit die Messungen noch heuer durchgeführt wer- den können, j edoch ließ der An- trag zu viele Fragen offen. Die Abstimmung zur Dringlichkeit wurde mit 10:9 Stimmen abge- lehnt, damit geht der Antrag in den Umwelt-Ausschuss. „Auch dieser Antrag ist ein Schnellschuss und zu allge- mein gefasst. Wo, wie und in welchen zeitlichen Intervallen sollen die Messungen erfolgen. Das soll alles sorgfältig a usge- arbeitet werden“, sagt Bürger- meister Winkler, der sich aber nicht gegen solche Messungen ausspricht. „Der Gemeinderat kann ja, nachdem der Ausschuss dies ausgearbeitet hat, bereits in der nächsten S itzung die Mes- sungen beschließen“, wir ft Vi- ze-Bürgermeister G erhard Ei- lenberger ein. GR Hermann Huber (ÖVP), der den Antrag grundsätzlcih befürwortet, wünscht sich eine fachlich fundierte Herange- hensweise und gab zu beden- ken, dass heuer wahrscheinlich kein Sachverständiger mehr da- für zur V erfügung steht. „Das Thema gehört behandelt, je- doch sehe ich das eher bei Sil- vester 20/21“, sagt Huber. Elisabeth M. Pöll Die Liste UK stellte den Antrag, Feuerwerke in Kitzbühel zu v erbieten. Davon betroffen wäre auch das große Neujahrsfeu- erwerk von Kitzbühel T ourismus. Foto: Kitzbühel T ourismus/Werlberger
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen