Kitzbüheler Anzeiger

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3 Aktuell 23. Mai 2019 Was von den ursprüng- lichen Reformideen nun übrig bleibt: LR Bernhard Tilg und Verbandsobmann Paul Sieberer präsentier- ten das Zukunftspaket für das Bezirkskrankenhaus St. Johann. St. Johann | Sichtlich entspannt begrüßte Bezirkskrankenhaus- verbandsobmann Paul Sieberer die örtliche P resse am Dienstag- nachmittag: „Das ist ein Tag der Freude für die B evölkerung im Bezirk sowie für d as Kranken- haus.“ Zusammen mit seinem Parteikollegen, Gesundheitslan- desrat Bernhard Tilg (VP), infor- mierte er über die anstehenden Reformen im Bezirkskranken- haus, welche letzte Woche nun ixiert wurden. Die Kinder- und Jugendheilkunde mit Primariat bleibt in fast vollem Umfang erhalten. Die derzeit 14 Betten werden lediglich auf 12 redu- ziert. „Ein großes K ompliment an unseren Landesrat. Unsere Argumente wurden nicht nur gehört, sondern auch aufgegrif- fen“, streut Sieberer Landesrat Tilg Rosen. Am 16. März, n ach dem ers- ten Häusergespräch, wo bekannt wurde, dass es u.a. die Idee gibt die Kinderstation nach Kufstein zu verlegen, war die Stimmung freilich nicht so rosig, wie Sie- berer zurückblickt (der K itz- büheler Anzeiger berichtete). „Am Ende des Prozesses, der dann gestartet wurde, können wir uns nun aber über e in sehr gutes Ergebnis freuen. Eine gute Zukunt für d as Bezirkskran- kenhaus ist garantiert“, so der Krankenhausverbandsobmann. Bevölkerung w ehrte sich gegen Schließung Nicht ganz unerheblich für d en Entscheidungsprozess war wohl auch der Unmut innerhalb der Bevölkerung ü ber die Reform- pläne des Landes. Mehr als 20.000 Unterschriten wurden gesammelt (siehe Seite 7). „Re- formen brauchen am Ende einen Konsens und die Akzeptanz in der Bevölkerung. D as war im- mer mein Ansatz bei der Spi- talsreform“, betont LR Tilg und räumt a ber ein, dass es durch- aus ein „etwas holpriger Pro- zess“ in St. Johann gewesen sei. Keine Einschnitte in der Orthopädie Die nunmehrigen Reformpläne sehen vor, dass das BKH St. Jo- hann weiterhin ein Kompetenz- zentrum im Bereich Orthopädie bleiben soll. „Die Unfallabtei- lung und die Orthopädie w er- den in Zukunt zusammenge- legt. Wir suchen derzeit einen Leiter“, informiert Verbandsob- mann Sieberer. Die Altersmedizin wird ausgebaut Zudem sieht die Spitalsreform den Ausbau der Altersmedizin im BKH vor. „Der Schwerpunkt Innere Medizin im BKH bleibt. Neu kommt die Einrichtung ei- nes Departments für A kutgeri- atrie und Remobilisation mit insgesamt 20 Betten sowie die Ausweisung von vier Betten für Palliativversorgung hinzu“, be- richtet LR Tilg. Aufgrund der demographi- schen Entwicklung wird der Ausbau der Altersmedizin in ganz Tirol vorangetrieben. Die Spitalsreform hat auch das Ziel, eine Brücke zur P lege zu schla- gen. „Der Bezirk ist hier mit der Übergangsplege in Kitzbühel und dem BKH St. Johann sehr gut aufgestellt“, veranschau- licht Tilg. LR Tilg: „Mehr Leistung, statt weniger.“ Der Gesundheitslandesrat betont, dass es in Zukunt mehr, anstatt weniger Leistungen im BKH St. Johann geben soll: „Das Angebot wird ausgebaut. Die Bettenan- zahl im Haus bleibt gleich und es wird auch weiterhin sogenannte Pufer-Betten für die saisonalen Schwankungen geben.“ Wo wird dann gespart? Wenn im BKH St. Johann im Zuge der Spitalsreform nun nicht abgespeckt wird, wo dann? „Grundsätzlich i st es so, dass wir vom Bettendenken in Tirol wegkommen müssen. Das hema Betten betrit aber mehr die Häuser d er Tirol Kli- niken GmbH. Hier in St. Johann ist das kein hema“, so Tilg. Wie die Kinder- und Jugendheil- kunde im Krankenhaus Kufstein nun ausschauen wird, ließ T ilg noch ofen. Das werde erst im Rahmen der Pressekonferenz in Kufstein bekanntgegeben. Spitalsreform im ganzen Land Tirol Die letzte Spitalsreform in Tirol wurde im Jahr 2009/2010 durch- geführt. Vor gut einem dreivier- tel Jahr wurde mit der jetzigen Spitalsreform begonnen. Hinter- grund ist die Gesundheitsreform auf Bundesebene. In Zusammen- arbeit mit externen Planern und den Krankenhäusern wurden Ausrichtungen neu deiniert. „Wir sind mittlerweile mit allen Bezirkskrankenhäusern zu e i- nem Ergebnis gekommen. Mit der Tirol Kliniken GmbH dau- ern die Gespräche noch bis Ende Mai“, informiert Tilg. Im Juli soll der Beschluss erfolgen Im Juli soll die gesamte Tiro- ler Spitalsreform der Landes- zielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds (be- stehend aus Vertretern der So- zialversicherungen, des Bundes und des Landes) zur Beschluss- fassung vorgelegt werden. „Wir können d avon ausgehen, dass es dann so beschlossen wird“, sagt LR Tilg. Johanna Monitzer Landesrat Bernhard Tilg schwenkt um: Die Kinderstation in St. Johann bleibt bestehen Schließung wurde abgewendet Handshake mit Bezirkskrankenhausverbandsobmann Paul Sieberer: „Am Ende braucht es einen Konsens und die Akzeptanz in der Bevölkerung“, bet onte LR Bernhard Tilg (re.). Foto: Monitzer
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