Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. Mai 1961 Kitzbflbele, Anzeiger Seite 5 pflasterung des Presbyteriums, die, neuen Kirchenstühle und die neuen, stilgerecht und meisterhaft ausgeführten Aufsätze an den Betstühlen im unteren Presbyterium. Äußerst angenehm wirkt auch die Belegung des Fußbodens der Kirche mit großen Laufteppichen. Dies alles ist das Werk unseres unermüdli- chen, kunstsinnigen Pfarrers Geistlicher Rat Peter Vordermayr. - Fieberbrunn. Damenskiwettlauf. Am 14. Februar 1910 fand hier ein Damen- Skiwettlauf statt, an dem sich mehrere Damen beteiligten und zwar mit nach- stehendem Resultat: Theresia Walti Ii Mm: Luise Beyrer 11 Mm: Qili Pletzer 14,5 Min. Magdalena Eder 16 Min. Luise Glätzle 2135 Min. Zwischen 1 und 2 entschied das Los. Am 15. ds. hatte sich Fräulein Luise Beyrer eine Verletzung am Fuße zugezo- gen. Hoffentlich wird das Fräulein bald wieder hergestellt sein. Eine Woche vorher fand ein Senior- Dauerskilaufen statt. Der Start war am \Vildalpgatterl. Der Lauf ging über Streit- böden, Schweinestmöster, Lindau, Ziel beim Foidlbauer. Bahnlänge etwa 7 Kilo- meter. Preise erhielten von 22 Teilneh- mern: 1; Martin B r u n ne 1. ( Klotzenbrot- scherz), 2. Christian Trixl (ebenfalls K1otzenbrotscherz). 3. Johann S c h w e i ger (ein Kranz Würste), 4. Rudolf May- er (Geldpreis), ferner ein Juxpreis (Rie- senwurst), welche durch Los an Johann Obermaier kam. In Kirchberg, Lauterbach und Westen- dorf wurde am 1. Juni 1908 der Tele- graphendienst eingeführt und dem öf- fentlichen Verkehr übergehen. St. Jobaiin: Zum Besuch des Ar- beitsministers Dr. Geßinann: Abge- ordneter Dr. Stumpf begrüßte im Speck- bachersaale den Minister namens der ver- sammelten Vertreter der Gemeinden und gab seiner Freude Ausdruck für die hohe Ehre, die der Herr Minister uns durch seinen persönlichen Besuch zuteil wer- den ließ und trug dann die Wünsche, die mehrere Herren am Vorabend in seiner Besprechung aufgestellt hatte, Se. Exzellenz vor, als: Durchführung de Bahn Rei chenhall—Lofer--St. Johann ei- imerseits und Saalfelden—Lofer—St. Jo- hann andererseits. Incamerierung de: Strecke zwischen St. Johann und Kitz- bühel, Anhalten. je eines Schnellzuges und Einführung eines Lokalzuges Wörgl- Saalfelden, ab Wörgl um 6, Uhr früh. Staats- und Landesunterstützung eine: zu erbauenden Straße von St. Johann über Gasteig, Schwendt, ein Weg, de-- jährlich e: jährlich von vielen tausenden Touristen über das Stripsenjoch benützt wird, Aus- bau der Telephonlinie auf das Stripsen- joch usw. Der Arbeitsminister hielt hier- auf eine Ansprache an die versammelten Vertrauensmänner, in der er folgendes ausführte: „Man solle nicht alles vom Staate erwarten und nun nichts mehr tun, denn dies wäre verfehlt; man soll nach wie vor kräftig an der Fremden-In- dustrie weiterarbeiten und ja nicht den Zug dieser Fremden, die größtenteils aus dem deutschen Reiche stammen, aus den Augen verlieren, sich aufraf- fen zu verbessern, verschönern, denn der Staat allein wäre auch ohnmächtig ohne Beihilfe der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereine. Meine lie- ben Vertreter und Vertrauensmänner, insbesondere (Ije Herren Gemeindevor- steher, ersuche ich, auf der Bahn des Fremdenverkehrs mit Unterstützung obiger Vereine weiterzuschreiten und ja iii c h t etwa solchen Bestrebungen Mißtrauen oder gar Schwierigkeiten in den Weg zu legen, denn wir haben an unseren westlichen Nachbarn, den Schweizern, ein gutes Beispiel, da dor- ten die Einnahmen aus dem Fremden;- verkehr ein Viertel der Staatseinnah- men betragen und in Italien sehen wir noch deutlicher, daß bereits der Be- such dieses Landes für die Finanzen des Volkes ausschlaggebend ist. .JIernach verabschiedete sich der Mini- ster von allen Anwesenden durch Hände- druck und fuhr dann mit einem Zwei- spänner um i Uhr 30 nach Oberndorf— Kitzbühel, um sich die fragliche Stra- ßenstrecke., welche ineameriert (in das öffentliche Straßennetz einverleibt) wer- den soll, anzusehen. Erwähnt muß noch werden, (laß trotz der frühen Morgen- stunden die Straßen, welche der Herr Minister durchfahren hatte, alle beflaggt waren: Küssen. Bau eines Elektrizitäts- werkes. 1908. In einer kürzlich statt- gehabten Ausschußsitzung wurde der Bau der Elektrizitätswerke am Khlhache be- schlossen. Zur Ausführung des Werkes hat die Gemeinde ein 4-0jo-Darlehen von 135.000 Kronen bei den Raiffeisenkassen Küssen und Schwendt aufgenommen. Das Werk wird mit einer Wasserkraft voll 120 Pferdekräften erbaut. KITZBUHEL. 26. Sept. 1908: Automo- bil-Oinnibus-Probefalirt. Gestern fand die bereits von der Stadtgemeinde ange- kündigte Automobil-Omnibus-Probefahrt Kitzbühel—Mittersill und retour statt. Der äußerst moderne und mit allen tech- nischen Neuerungen versehene Kraftwa- gen ist ein 30 HP Saurer-Omnibus der Kraftfahrzeug-Gesellschaft in: b. H. Wien. Teilnehmer waren: außer einigen Gästen und den Herren der Fabrik Gemeinde- ausschußmitglieder von Kitzbühel Stadt und -Land, Aurach und Mittersill, im ganzen 21, so daß mit dem Eigengewicht des Kraftwagens von zirka 3500 kg die Last zirka 5000 kg betrug. Der Wagen legte die Strecke in folgenden Zeiten zurück: Kitzbühel ab 8,05 Aurach 8,20 Hechenmoos 8,28 Jochberg 8,38 Jochberg-Wald 8,54 Paß Thurn 9,14 Mittersill an 9,43 Mittersill ab 11,30 Paß Thurn 12,34 Paß Thurn ab 12,40 Jochberg-Wald an 12351 Jochberg-Wald ah 1,08 Wacht 1,16 Jochberg 1,23 Aurach »1,36 Kitzbühel 1,52 Da während der Hinfahrt zwischen Kitzbühel und Aurach dreimal wegen Personeneinstieg und auf der Rückfahrt von Mittersill zwecks photographischer Aufnahmen ebenfalls dreimal gehalten werden mußte, sind von dieser Strecke je. 6 Minuten Fahrzeit abzuziehen. Man sieht daraus, daß trotz des großen Ge- wichtes und trotz der großen Steigung (in jeder Richtung zirka 500 Meter) die Fahrt, obwohl mit großer Vorsicht ge- fahren wurde, sehr schnell ging. In Mittersill wurde im Gasthof zur Post mit den Gemei ndeamtsmitgliedern von Mittersill eine Besprechung abgehalten, wobei insbesondere Herr Doktor Thaler auf die Notwendigkeit einer Verbindung zwischen Kitzbühel und Mittersill: hinwies und durch Aufführung wichtiger Daten auf den für alle Gemeinden dar- aus entspringenden Vorteil hinwies. Nachdem noch der Vertreter der Gesell- schaft Herr Radio v. Rasiis ausführliche Aufklärung über die technische Seite des Unternehmens gab, wurde wieder heimwärts gefahren. Alle Teilnehmer an der interessanten Fahrt waren vollauf befriedigt, sowohl über die angenehme Gangart als auch über die große Sicher- heit, mit der alle Steigungen und Kur- en genommen wurden. Lenker des Autos war der Werkmeister der Fabrik. JOCHBERG. 1908. Betriebseinschrän- kung im Kupferliergwerk „Keichsalpe": In allernächster Zeit wird eine bedeu- tende Reduzierung der Arbeitskräfte im Kupferbergwerk „Kelchsalpe" eintreten. Die Knappen der Altersklassen von 15 bis 25 Jahren werden zum ärarischen, flott gehenden Bergwerk nach Reibe! in Kärnten versetzt. Den übrigen Alters- stufen steht die Wahl frei, ob sie sich nach Häring oder nach Kitzbühei ver- setzen lassen wollen, oder oh sie die Pensionierung vorziehen. Etwa 30, mei- stens die älteren und in Jochberg und Aurach ansässigen Arbeiter, die viel- fach Familienväter sind, weiden noch fürderhin im beschränkten Werkbetrieb „Kelchsalpe" beschäftigt werden. Wie man aus Arbeiterkreisen vernimmt, sol- len vom Aerar in den letzten 20 bis 25 Jahren über 1,5 Millionen Kronen verausgabt worden sein -‚ ohne dafür ein namhaftes Ergebnis erzielt zu haben. Der Wert des Erzes deckt kümmerlich die Betriebskosten, wie für Transport. Material, Holztransport etc. Unter dem Druck dieser schwerwiegenden Tatsache
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