Kitzbüheler Anzeiger

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3 Aktuell 9. Mai 2019 18.538 Unterschrit en für d ie Erhaltung der Kinderstation im Krankenhaus St. Johann ... und täglich w erden es mehr 18.538 Unterschriften (Stand 3. Mai) sind ein klares Bekenntnis der Bevölkerung für die Er- haltung der Kinderstation am Bezirkskrankenhaus St. Johann und zwar in der bisherigen Form. Eine Re- duktion der Betten würde sich auch auf die anderen Abteilungen im BKH nega- tiv auswirken. St. Johann | Ende März w urden die Schließungspläne für die Kinderstation am Bezirkskran­ kenhaus St. Johann bekannt. Es folgten schnell auch die ersten Petitionen und Unterschrif­ tenaktionen. Die Betriebsräte Christian Rass und Christoph Schellhorn aktivierten die Be­ völkerung, a ber auch seitens der Bezirksparteien wurde ein Zeichen für die E rhaltung der Kinderstation gesetzt. Petitio­ nen wurden von FPÖ­Bezirks­ parteiobmann Robert Wur­ zenrainer, SPÖ­LAbg. Claudia Hagsteiner und JVP­Bezirksob­ mann Christoph Pichler gestar­ tet. Nach den anfänglichen E in­ zelaktionen – auch sämtliche Gemeinden im Bezirk Kitzbü­ hel sprechen sich klar für d en Erhalt der Kinderstation aus – wird nun ein gemeinsamer Weg beschritten. Man ist sich einig: „Es ist wichtig, dass die Station, so wie sie ist, erhalten bleibt.“ Diese vier Petitionen haben bis zum 3. Mai 18.538 Unter­ schrit en gesammelt. „Und täg­ lich werden es mehr“, kom­ mentiert Christian Rass das Ergebnis. Circa 10.000 der Un­ terzeichner sprechen sich dabei gegen langfristige negative Aus­ wirkungen am BKH aus, wei­ tere circa 8.600 Unterzeichner im speziellen gegen die Schlie­ ßung d er Abteilung für K inder­ und Jugendheilkunde. „Die 14 Betten müssen erhalten bleiben“ Die Verhandlungen über die Zukunt der Kinderstation im BKH St. Johann werden Mitte Mai geführt. B ei dieser Gele­ genheit werden auch die Un­ terschrit slisten und Unter­ stützungserklärungen an den Gesundheitslandesrat Bern­ hard Tilg übergeben. M it die­ sem gab es bereits vergangene Woche ein Vorgespräch, d a­ bei wurde ihm die Botschat für die E rhaltung der Station mitgeteilt. „Die 14 systemati­ sierten Betten müssen erhal­ ten bleiben“, sagt Betriebsrat Christian Rass. Wie ungewiss die Zukunt der Kinderstation ist, führt R ass bei einer Presse­ konferenz aus: „Die Aussagen sind widersprüchlich. E s heißt zwar, die Station bleibt, aber das Wie und Was ist of en. Bei ei­ nem Fachschwerpunkt handelt es sich aber nicht um eine voll inhaltliche Abteilung.“ Rass rief auch in Erinnerung, dass es bei der Schließung d es Krankenhauses Kitzbühel 2 009 Zugeständnisse f ür d as BKH, das bereits damals die ein­ zige Kinderstation im Bezirk hatte, gab. „Diese Zugeständ­ nisse müssen weiter bleiben und nachhaltig festgehalten werden“, sagt Rass. Auswirkungen auf andere Abteilungen Betriebsrat Christian Rass äu­ ßerte auch seine Bedenken bei der Spitalsreform. Allein die Reduktion der Bettenanzahl in der Kinderstation würde sich auf die Gynäkologische A btei­ lung auswirken und hier einen Rückgang b ringen. Rass warnt auch vor einer Bettenreduzie­ rung in anderen Abteilungen im BKH, die sich nicht nur auf die Wirtschat lichkeit des Hau­ ses auswirken würde. B etrof en sind vor allem die Mitarbeiter und die Ausbildung. „Es braucht die Fächerstruktur, um nicht nur die Ausbildung der Mitarbeiter zu sichern, sondern auch um wirtschat lich arbeiten zu kön­ nen“, sagt Rass. 700 Mitarbeiter sind im BKH St. Johann, von den Schließungsplänen erfuh­ ren sie aus den Medien – dies ärgert nicht nur die Betriebsräte. Nahe an der Vollauslastung Klare Worte i ndet auch der Leiter der Kinderabteilung am BKH St. Johann Prim. Univ.­ Doz. Dr. Franz­Martin F ink, für den die Vorgehensweise unverständlich i st: „Die Mit­ arbeiter erfahren aus den Me­ dien über die S chließungspläne. Reformen sind nicht schlecht, aber man muss sich genau an­ schauen, wo welche notwendig sind. Das BKH St. Johann arbei­ tet wirtschat lich und medizi­ nisch gut, das belegen auch die Zahlen. Bei der Kinder­ und Ju­ gendstation ist das BKH St. Jo­ hann mit einer Auslastung von 70 Prozent fast an der Vollbele­ gung. Zu berücksichtigen sind hierbei auch noch die saisona­ len Schwankungen.“ Fink sieht mit einem derartigen Vorge­ hen auch eine Schädigung d es Krankenhausrufes verbunden. „Es wird indirekt suggeriert, dass hier etwas nicht stimmt, ansonsten würde m an es nicht schließen“, e rklärt F ink. Gesundheitliche Versorgung gefährdet „Es kommt einer vorsätzlichen Gefährdung der Grundversor­ gung gleich“, sagt SPÖ­LAbg. Claudia Hagsteiner. Neben der Kinderstation am BKH gibt es nur einen Kinderkassenarzt im Bezirk Kitzbühel. „ Damit sind wir an der untersten Schwelle bei der Versorgung“, gibt Hag­ steiner zu bedenken. So sieht es auch VP­Bezirkssprecher C hris­ toph Pichler. „Auf der Land­ karte sind es vielleicht nicht so viele Kilometer nach Kufstein. Im Winter kann aber eine Fahrt von Fieberbrunn nach Kufstein schon mal zweieinhalb Stunden beanspruchen“, sagt Pichler. Betrof en von einer „Abspe­ ckung“ der Kinder­ und J u­ gendstation ist aber nicht nur der Bezirk Kitzbühel a llein. Pa­ tienten kommen auch aus den anliegenden Gemeinden, aus dem Pinzgau oder dem Bezirk Kufstein. Elisabeth M. Pöll Robert Wurzenrainer, Christoph Schellhorn und Christian Rass, Claudia Hagsteiner und Christoph Pichler präsentieren die gesammelten Unterschriftenlisten für die Erhaltung der K inder- und Jugendstation am BKH St. Johann. Foto: Pöll
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