Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
3 Aktuell 4. April 2019 Aus meiner Sicht Wettstreit um Unterschriften St. Johann | Der scheidende Bür- germeister Stefan Seiwald rief dazu auf, Unterschritenakti- onen für das Bezirkskranken- haus St. Johann zu unterstüt- zen: „Wir müssen a us allen Kanonen und Rohren schie- ßen – a bsolut überparteilich.“ Aus allen Kanonen wird derzeit wahrlich gefeuert, von überparteilich ist jedoch keine Spur. Die Unterschritenak- tionen schossen in den letz- ten Tagen wie die „Schwam- merln“ aus dem Boden (kein Anspruch auf Vollständig- keit!): Als Erstes startete die FPÖ e ine überparteiliche Unterschritenaktion (www. gamperonline.eu). Es folgte der Betriebsausschuss des BKH (downloadbar u.a. unter www. fotograin.tirol). Dann startete am 27. März a uch die Junge ÖVP B ezirk Kitzbühel i hrer- seits eine Online-Unterschrif- tenaktion (www.openpetition. eu) und zuletzt rief die SPÖ ebenfalls online (www.change. org) zur Unterschrit gegen die Pläne d es Landes auf. Bleibt zu hofen, dass sich der Bürger vor lauter Unter- schritenaktionen noch aus- kennt, wo und wofür e r sei- nen Sanktus hergibt. Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at Nicht nur die Kinderstation, sondern auch die Wirt- schaftlichkeit des BKH sieht der scheidende Bürger- meister Stefan Seiwald mit dem Strukturplan des Lan- des in Gefahr. LR Bernhard Tilg bringt währenddessen die Idee, eine Abteilung für Akutgeriatrie und Remobi- lisation aufs Tapet. St. Johann | Der in Ausarbeitung beindliche „Strukturplan Ge- sundheit“ des Landes Tirol sorgte auch in der letzten Gemeinde- ratssitzung unter Bürgermeister Stefan Seiwald (VP) für Diskussi- onen. Wie berichtet gibt es kon- krete Überlegungen die Kinder- station im Bezirkskrankenhaus St. Johann zu schließen und die Ressourcen in Kufstein zu bün- deln. „Neben dieser Idee gibt es aber noch weitere Pläne f ür e ine Umstrukturierung, die meiner Ansicht nach sehr prekär f ür den Standort in St. Johann wä- ren“, warnt der Bürgermeister. Bürgermeister im B ezirk gegen Strukturplan Laut Seiwald haben sich alle Bürgermeister im B ezirk gegen besagte Ideen im Rahmen des Strukturplanes ausgesprochen. „Dass sprichwörtlich kranke Häuser reformiert werden müs- sen, steht außer F rage. Das Be- zirkskrankenhaus St. Johann ist jedoch aus medizinischer und wirtschatlicher Sicht ein Vorzeigehaus“, betont Seiwald. Zum fünten M al in Folge schreibt das BKH mit einem Plus von rund 2,7 Mio. Euro Gewinne. Mit rund 546 Voll- zeitbeschätigten gehört das BKH zu den größten Arbeit- gebern in der Region. 2018 wurden am BKH 17.652 Pati- enten stationär, 7 2.099 Patien- ten ambulant behandelt. „Die Entwicklung der Patientenzah- len in den letzten Jahren spie- gelt einen allgemeinen Trend im Gesundheitswesen wider: Die Verschiebung von statio- nären zu ambulanten Behand- lungen – auch die Tagesklinik am BKH hat einen Anteil an dieser Entwicklung. Das BKH ist ein zentraler Baustein in der Gesundheitsversorgung in der Region“, berichtet Verbandsob- mann Paul Sieberer. Gefährdung der Wirtschaftlichkeit Dieser Baustein in der Gesund- heitsversorgung sei nun durch die Ideen im Strukturplan in aku- ter Gefahr, warnt Bürgermeister Seiwald. Er spricht von „faulen Eiern“, die Schritt für S chritt den Standort gefährden könnten: „Es geht um Umstrukturierung in verschiedenen Bereichen, die dazu führen k önnten, d ass die Leistungen beschnitten und ge- wisse Operationen nicht mehr durchgeführt w erden dürfen.“ Dies würde d azu führen, d ass die Umsätze zurückgehen. „Weni- ger Einnahmen bedeutet, dass die Verbandsgemeinden mehr zahlen müssen, um d en Stand- ort zu erhalten und die Wirt- schatlichkeit über kurz oder lang nicht mehr gegeben sein wird“, prognostiziert Seiwald. Gemeinderat setzt ein symbolisches Zeichen Auf Vorschlag von GV Heribert Mariacher (parteifrei) setzten die Gemeinderatsmitglieder ein symbolisches Zeichen für d en Erhalt und die nachhaltige Ab- sicherung des Bezirkskranken- hauses St. Johann. „Prinzipiell sollte aber im Gesundheitsbe- reich schon überlegt werden, wo Verbesserungen möglich sind“, fügte P eter Wallner (SP/ Liste SOLI) hinzu. Neue Informationen zu den Plänen des L andes In der Zwischenzeit teilte LR Bernhard Tilg (VP) am Mon- tag via Presseaussendung mit, dass eine Akutgeriatrie am BKH St. Johann aufgebaut werden könnte. „ Aufgrund der ver- gleichsweise geringen Gebur- tenraten im Bezirk Kitzbühel, aber einer zunehmend älter w er- denden Bevölkerung s chlägt d er Planungspartner vor, dass ein Department für Akutgeriatrie und Remobilisation aufgebaut werden soll“, so LR Tilg. Es sei wichtig, älteren M enschen nach Unfällen oder Operationen ent- sprechende Unterstützung und bestmögliche m edizinische Ver- sorgung zu gewähren. Die Bündelung d er stationären Kinderversorgung einschließ- lich Kinderintensivversorgung in Kufstein wird weiter verfolgt. „Die Bündelung d er akutstati- onären V ersorgung für K inder und Jugendliche im BKH Kuf- stein für die V ersorgungsregion Tirol-Nordost, bei gleichzeitiger optimaler Kinderversorgung im Bezirk Kitzbühel im s pitalsambu- lanten und niedergelassenen Be- reich ist Gegenstand derzeitiger Abstimmungen“, teilt Tilg mit. Johanna Monitzer Der Strukturplan Plege beinhaltet noch weitere „faule Eier“, so formulierte es Bgm. Seiwald Reformpläne b eunruhigen weiter „Es geht nicht nur um die Kinderstation“, warnt Bgm. Stefan Seiwald vor einer mög- lichen Umstrukturierung im Rahmen des Strukturplanes. Foto: Archiv
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen