Kitzbüheler Anzeiger

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2 Aktuell Ausgabe 9 Lawinenabgänge s ollen an Leitstelle gemeldet werden – Keine Strafe Rettungseinsätze gehen ins G eld Vergangene Woche muss- ten St. Ulrichs Bergretter wieder umsonst zu einem Sucheinsatz auf den Berg. Auch wenn man selbst eine Lawine ausgelöst hat, sollte man das bei der Leitstelle melden. Es droht keine Strafe. Bezirk, St. Ulrich | St. Ulrichs Berg- retter waren vergangene Wo- che einmal mehr massiv ge- fordert – eigentlich war am Mitterhorn bereits eine Woche zuvor eine Lawine abgegangen. Zwar wurde ein Tourengeher verschüttet, dieser konnte sich aber selbst aus den Schneemas- sen befreien. Einige Tage spä- ter allerdings ragen Skistöcke aus der Lawine, auch ein Helm wurde gefunden. Es wurde also nochmal Alarm geschlagen. Der Hubschrauber log die Einsatz- kräte s amt Hundeführern a uf den Kegel, der dann auch akri- bisch durchsucht wurde. Nach rund zwei Stunden konnte der Einsatz abgebrochen werden - glücklicherweise lag niemand unter der Lawine. Bergrettung: „Lawinen bitte melden!“ Freude haben die Bergretter mit solchen Einsätzen n aturgemäß keine, auch wenn sie für diese Si- tuationen geschult sind. Sie wür- den sich wünschen, d ass solche Lawinenabgänge v on den Verur- sachern bei der Leitstelle Tirol gemeldet werden. „Ich bin natür- lich nicht verplichtet, diesen zu melden. Es wäre a ber nett, es zu tun“, appelliert Peter Haidacher, oberster Chef der Bergrettung im Bezirk, an die Wintersport- ler. Denn wenn jemand anderer sieht, dass hier eine Lawine abge- gangen ist und das meldet, dann muss die gesamte Rettungskette in Gang gesetzt werden. Der Auf- wand ist enorm, sagt auch Hai- dacher. „Wenn ich aber kurz die Leitstelle informiere, dass ein Schneebrett abgegangen ist, dann wissen wir Bescheid, dass nichts passiert ist“, sagt Haida- cher. Damit würde den Bergret- tern viel Arbeit erspart. Strafen, wenn man Lawinen nicht meldet? „Der Lawinenabgang wird von der Leitstelle 48 Stunden sozu- sagen archiviert“, erklärt Alpin- polizei-Chef Martin Hautz das Prozedere, „ich mache mich aber nicht strabar, wenn ich das nicht melde“ Auch wenn man selber ein Schneebrett aus- löst m uss man es nicht melden, es wäre a ber ratsam, es doch zu tun. „So kann man verhindern, dass die ganze Maschinerie in Gang kommt“, bittet auch Hautz um Verständnis. Einsätze sind nicht gratis Ist ein Sportler verschüttet und muss geborgen werden, dann wird das ohne Versicherung sehr teuer. „Diese Einsätze w er- den von uns verrechnet“, erklärt Haidacher. Pro Mann und pro Stunde sind da 30 Euro fällig, dazu kommen noch die Kos- ten für d en Hubschrauber. Nicht nur die Bergung des Verletzten selbst schlägt s ich da zu Buche, auch der „Heli-Shuttledienst“ für die B ergretter müsse b ezahlt werden. Auch die langwierigen Bergungseinsätze im Wilden Kaiser im Sommer und Herbst des Vorjahres etwa werden den Verunfallten verrechnet. Appell auch an Skifahrer auf der Piste Martin Hautz appelliert aber auch an die Skifahrer auf den Pisten: „Wenn man bei einem Skiunfall dazu kommt, dann ist man verplichtet Erste Hilfe zu leisten!“ Hilt man nicht, macht sich derjenige strabar. Kommt man also zu einem Skiunfall dazu, muss man den Notruf abzusetzen und die Un- fallstelle absichern. Auch wenn man der Verursacher des Unfal- les ist, muss man in jedem Fall vor Ort bleiben. „Sonst handelt es sich um den Tatbestand des ‚Im Stich lassen eines Verletz- ten‘, auch das ist ein Stratatbe- stand“, warnt Hautz, dass ei- nem dann eine satige Anzeige blüht. Passiert ist das leider in den vergangenen Wochen öter. Margret Klausner Vor dem Abflug auf das Mitterhorn vergangene Woche besprachen die Bergretter den Einsatz – der Einsatz wäre eigent- lich nicht nötig gewesen, da niemand v erschüttet wurde. Foto: einsatzreport.tirol Kurz notiert Gratl vertritt St. Johann im SOG St. Johann | Der in Hall lebende Architekt und Sachverständige Benedikt Gratl vertritt die Ge- meinde St. Johann ab sofort im Sachverständigenbeirat nach dem Stadt- und Ortsbildschutz- gesetz 2003. Als Ersatzmitglied fungiert wie bisher Bauamtslei- ter Harald Jäger. Der Beschluss über die N eubesetzung erfolgte einstimmig im Gemeinderat. Tierfreundliches Auftaumittel St. Johann | Die parteifreien Ge- meinderäte C laudia Pali und GV Heribert Mariacher stell- ten in der jüngsten S itzung eine schritliche Anfrage bezüg- lich umwelt- und tierfreundli- chem Autaumittel. Besonders Hunde leiden im Winter an den aggressiven Mitteln unter ih- ren Pfoten. Alexander Hronek, der für den Winterdienst in der Ge- meinde St. Johann zuständig ist, musste ihnen eine Absage erteilen: „Das umwelt- und tier- freundliche Autaumittel wird nur in 20 Kilo-Säcken g eliefert. Wir brauchen pro Winter ca. 250 bis 400 Tonnen Salz. Un- sere Wägen s ind nur für S ie- desalz ausgerichtet, wir müss- ten umrüsten und a ußerdem gibt es einen eklatanten Preis- unterschied: das tierfreundli- che Mittel kostet 1,10 Euro pro Kilo, das herkömmliche S alz 11 Cent. Laut Hersteller müssten wir auch die zwei- bis dreifache Menge des umweltfreundlichen Mittels aubringen.“ Splitt gilt im Frühjahr als S ondermüll Die Gemeinde St. Johann streut Salz oder Splitt je nach Sinnhaf- tigkeit. „Beim Splitt muss man auch die Entsorgung beden- ken, denn hier reden wir von Sondermüll – auch das kostet neben der Feinstaubbelastung enorm viel Geld“, veranschau- licht Hronek. jomo
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