Kitzbüheler Anzeiger

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3 Aktuell 2. November 2018 3 Wie bekommt man den Verkehr in St. Johann in den Griff? Es gibt keine einfache Lösung, v eran- schaulichte Verkehrspla- ner Klaus Schlosser. Eine Verlängerung der Unter- flurtrasse bringt nichts. St. Johann | Fast eineinhalb Stun- den wurde in der letzten Ge- meinderatssitzung über den Verkehr in St. Johann infor- miert und diskutiert. Chris- tian Molzer (Vorstand Abtei- lung Verkehr und Straßen), Erwin Obermaier (Baubezirks- amt Kufstein) berichteten mit Verkehrsplaner Klaus Schlos- ser über die V erkehrslage und brachten erste Lösungsansätze vor. „Die große Herausforde- rung bei der B178 ist, dass sie nicht nur regionale, sondern auch überregionale Bedeutung hat – würde e ine dieser Kom- ponenten wegfallen, wäre die Planung leicht“, sagt Christian Molzer. Alle Varianten für Unterlurtrasse geprüft Wie umfangreich Verkehrsplaner arbeiten veranschaulichte Klaus Schlosser. Im September wurde der Verkehr in St. Johann unter die Lupe genommen. Die erste Erkenntnis: Eine Verlängerung der Unterlurtrasse bringt nicht den gewünschten E ntlastungs- efekt: „Egal, ob wir die ganz lange Variante, eine Verlänge- rung im Süden o der im Nor- den, nehmen, die Verkehrsbelas- tung würde a uf die oberirdische Straße verschoben werden, weil ein Großteil in S t. Johann Ziel- und Quellverkehr ist.“ Zudem hätte man im Norden auch noch große P robleme mit einer Um- setzung, da zu wenig Platz vor- handen ist. Ampelsystem im Norden von St. Johann Was nun tun? „Als einzige rea- listische Möglichkeit, den Ver- kehr ein wenig besser zu orga- nisieren, sehe ich derzeit den Ausbau der Nordeinfahrt mit Ampeln nach dem Vorbild der Südeinfahrt, d enn die Links- abbieger bringen den Verkehr zum Erliegen“, erklärt S chlos- ser. Für die G emeinderäte e ine ernüchternde Diagnose, hiel- ten viele doch eine Verlänge- rung der Unterlurtrasse für die einzig wahre Verkehrslö- sung. „Die Unterlurtrasse ist somit gestorben. Jetzt müssen wir wohl warten, was die Ver- kehrsplaner sich ausdenken. Ich sehe vor allem ein Problem bei der Schwendter-Kreuzung“, so GV Heribert Mariacher (part- eifrei), der im Wahlkampf vehe- ment für e ine Verlängerung d er Unterlurtrasse eintrat. Planungen, wie ein solcher Ausbau mit Ampeln ausschauen könnte, g ibt es derzeit noch nicht. „Die Gemeindeführung muss sich für e inen Weg aussprechen, den wir gemeinsam gehen wol- len – dann arbeiten wir weiter“, betont Erwin Obermaier. Nächster P roblemfall: „Egger-Kreuzung“ Gedanken machen muss sich die Gemeindeführung auch über die „ Egger-Kreuzung“, denn auch diese hat Verkehrs- planer Schlosser untersucht und Lösungsansätze erarbei- tet. Bei der Kreuzung kommt es durch den LKW-Verkehr und den Bahnübergang im- mer wieder zu brenzligen Si- tuationen und Unfällen. Eine mögliche L ösung wäre ein Kreisverkehr. „Wo jetzt die Schleife bei der Südeinfahrt ist, könnten w ir einen Kreis- verkehr bauen. Eine Brücke über die A che sowie die Bahn könnte e ine neue Einbindung in die Speckbacherstraße bil- den“, erklärt S chlosser. Er hat für die G emeinderäte zahl- reiche Varianten mit ein oder zwei Spuren sowie Abfahr- ten im Gepäck. J edoch warnt Schlosser auch: „Durch eine neue Abfahrt auf die Speckba- cherstraße w ird der Ort wahr- scheinlich mit mehr Verkehr belastet, da viele dann diesen Weg Richtung Fieberbrunn nehmen werden. Hier müssen auf den Gemeindestraßen Vor- kehrungen getrofen werden, um den Verkehr zu lenken.“ Die Gemeindeführung w ill die Erkenntnisse des Verkehrs- planers nun erst mal sacken lassen und intern diskutieren. Johanna Monitzer Marktgemeinde St. Johann arbeitet an einem Verkehrskonzept, nun liegen erste Erkenntnisse vor Absage an längere Unterflurtrasse Außerdem Ampeln: Positiv überrascht St. Johann | Die Skepsis bezüg- lich der Ampelregelung bei der Südeinfahrt v on St. Johann war auch innerhalb des Gemeindera- tes groß (der K itzbüheler A nzei- ger berichtete). Knapp vier Mo- nate nach der Inbetriebnahme fällt d as Resümee a ber durch- wegs positiv aus. „Die Geschäte sind nun gefahrlos und stress- frei erreichbar. Man steht nur zu Stoßzeiten im S tau – das war vorher aber auch schon so“, beto- nen GVin Christl Bernhofer und GR Peter Wallner (Liste SOLI). In dieselbe Kerbe schlägt GRin Petra Sojer (SPÖ): „ Es funkti- oniert sehr gut, ich bin positiv überrascht.“ Pali und Mariacher orten Handlungsbedarf Ein wenig Handlungsbedarf orten GRin Claudia Pali und GV Heribert Mariacher (beide parteifrei). Sie machen darauf aufmerksam, dass die Situation bei der Einfahrt zum Forstinger verbessert gehört und d ass die korrekte Einreihung Richtung Kitzbühel o der Wörgl f ür V er- wirrung sorgt. „Aber alles in al- lem sind wir positiv überrascht.“ Auch Bürgermeister S tefan Seiwald (VP) indet, die Ampeln haben sich bewährt: „ Am An- fang wurden ja wahrliche Hor- rorszenarien gezeichnet. Aber die Lösung i st gut – jetzt glau- ben wir das den Verkehrspla- nern auch.“ jomo „Egal, ob wir die ganz lange Unterflur-Variante, eine Verlängerung im Süden oder im Norden vornehmen, die Verkehrsbelas- tung würde auf die oberirdische Straße verschoben werden“, ergaben die Analysen von Klaus Schlosser. Foto: Monitzer
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