Kitzbüheler Anzeiger

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3 Den Sessellift in Kirchdorf zu erhalten ist nach wie vor eine (fi nanzielle) Her- ausforderung. Nun wurde ein Investor ins Spiel ge- bracht, der eine „in Europa einzigartige Attraktion“ errichten will. Es gibt mehr Fragen als Antworten. Kirchdorf | „Im Grunde wissen wir jetzt nichts“, brachte es GR Hannes Steger nach der knapp halbstündigen P räsentation v on Florian Schluifer auf den Punkt. Der Gemeinderat berichtete in seiner Funktion als Geschät s- führer d er Kirchdorfer Skilit GmbH & Co K G ausgesprochen vage über den Investor, den man sich in Kirchdorf an Land ge- zogen hat. „Bei diesem Projekt gibt es so viele Rahmenbedin- gungen zu beachten, deshalb wollen wir in dieser sensiblen Phase nichts unüberlegt über- stürzen und d en Prozess steu- ern, soweit es möglich i st“, sagt Schluifer gegenüber d em Kitz- büheler Anzeiger. „Eine in Europa einzigartige Attraktion“ Fakt ist derzeit, dass Ende Sep- tember der mögliche Inves- tor eine Absichtserklärung m it Geschät sführer GR Florian Schluifer, Bürgermeister Ger- hard Obermüller, T VB-GF Ger- not Riedel und TVB-Vorstand Josef Lackner unterzeichnet hat. „Es ist geplant, eine europaweit einzigartige Ganzjahresattrak- tion am Berg in Kirchdorf zu errichten“, berichtet Schluifer. Um was es sich bei der Attrak- tion handelt, darüber hält er sich bedeckt. Nur soviel verrät er noch: „Der Skibetrieb wird durch die Attraktion in keins- ter Weise beeinträchtigt und die landwirtschat lichen Flächen werden minimal beansprucht.“ „Für Kir chdorf eine Jahrhundertchance“ Auf die Gemeinde Kirchdorf aufmerksam geworden ist der Investor durch Tourismusver- band Geschät sführer Gernot Riedel, der sich auch weitge- hend bedeckt hält: „Es handelt sich um ein international täti- ges deutsches Unternehmen, das Attraktionen auf mehre- ren Kontinenten unterhält. F ür Kirchdorf ist das eine Jahrhun- dertchance.“ Als eine „große Chance“ sehen es auch Bürger- meister Gerhard Obermüller sowie der restliche Gemeinde- rat – trotz der (oi ziell) kargen Informationslage. Unternehmensstruktur soll gleich bleiben Die Skilit Kirchdorf GmbH & Co KG hat seit Jahren mit i - nanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. S ie gehört zu 75 Pro- zent der Gemeinde Kirchdorf und zu 20 Prozent dem TVB. Im Jahr 2015 wurde der Lit entschuldet. 700.000 Euro an Gemeindegeld l ossen damals in die Lit gesellschat und auch jetzt schießt die G emeinde noch jährlich G eld zu (siehe Daten und Fakten). An der derzeitigen Unter- nehmensstruktur soll sich in Zukunt aber nichts ändern, wie Schluifer erklärt: „ Der In- vestor wird nicht den Skilit übernehmen. E r wird die At- traktion betreiben und unsere Infrastruktur nutzen. In einem Geschät smodell, das erst er- arbeitet werden muss, werden alle Rechte und Pl ichten dei - niert.“ Besagtes Geschät smo- dell soll langfristig auf min- destens 15 Jahre ausgelegt sein. Schluifer spricht von fünf b is sieben Millionen Euro, die das Unternehmen in Kirchdorf in- vestieren möchte. Ganzjährige A uslastung wird benötigt Diese Investition würde e inen Ganzjahresbetrieb ermögli- chen. „Wie uns eine Studie bestätigte, i st es zu kostspie- lig, den Lit für n ur 60 Tage im Winter aufzusperren. Eine Erhöhung d er Auslastung rein über den Wintersport schaf en wir niemals“, veranschaulicht Schluifer und verweist auf die Zahlen der letzten Saison, wo Kirchdorf zwar einen Näch- tigungszuwachs von 4,5 Pro- zent, der Skilit aber nur 0,6 Prozent mehr Auslastung ver- zeichnete. „Und in diesen 0,6 Prozente stecken auch noch die Kinder, welche gratis fah- ren“, zeigt Schluifer auf. Vertragsabschluss bis Ende des Jahres anvisiert Bis Ende des Jahres sollen die Verträge m it dem Investor un- terschrieben sein. „Wenn es spruchreif ist, werden wir um- fassend informieren oder mög- liche Konsequenzen ziehen“, so Schluifer. Und bis dahin bro- delt nun wohl die Gerüchte- küche in K irchdorf. Johanna Monitzer Rätselraten u m Investor: Absichtserklärung w urde Ende September unterschrieben – Rest of en Kann Attraktion die Zukunft retten? Eine Attraktion am Berg soll dem Kirchdorfer Skilift aus den roten Zahlen hel- fen. Wer investieren möchte und w as für eine A ttraktion geplant ist – darüber halten sich die Verantwortlichen bedeckt. Foto: Monitzer Aktuell 11. Oktober 2018 Daten & Fakt en Skilift: Höherer Verlust 2017 Kirchdorf | Die Kirchdorfer Ski- lit GmbH & Co KG schloss das Jahr 2017 mit einem Net- toverlust von 177.500 Euro ab (Vergleich Vorjahr 48.000). Ein Grund für d en massiven Ver- lust waren die Instandhaltungs- maßnahmen im a bgelaufenen Jahr: „Wir mussten eine vorge- schriebene Revision machen, Sanierungen bei der Tal- und Bergstation, Anpassungen bei Förderbändern sowie die Ins- tallation von Bergeinrichtungen vornehmen. Insgesamt hatten wir einen dringend notwendi- gen Mehrinvestitionsaufwand von über 100.000 E uro in der Instandhaltung“, veranschau- licht GF Florian Schluifer. Der Kirchdorfer Gemeinderat beschloss einstimmig einen In- vestitionszuschuss von 84.000 Euro. jomo
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