Kitzbüheler Anzeiger

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2 Aktuell Ausgabe 30 Betrofene Erpfendorfer Bauernfamilie kann Anfang August in eine Ersatzwohnung umziehen Die Erpfendorfer atmen wieder auf Nach der Verhaftung des 17-jährigen mutmaßlichen Brandstifters ist in Erpfen- dorf wieder halbwegs Ruhe eingekehrt. Bürger- meister Gerhard Ober- müller bittet um w eitere Spenden für die b etrof- fene Familie. Erpfendorf | Rund eine Woche nach der Verhatung des 17-jäh- rigen Erpfendorfers, der in Ver- dacht steht, in den vergange- nen Wochen mindestens fünf Brände in der Kaisergemeinde gelegt zu haben, ist zwar wie- der etwas Ruhe eingekehrt, das Mitgefühl gehört aber vor allem jener Bauernfamilie, die bei ei- nem Feuer nahezu ihr gesamtes Hab und Gut verloren hat, aber auch der Familie des mutmaß- lichen Brandstiters, die altein- gesessene Erpfendorfer sind. Brandstifter war selber bei der Feuerwehr Dass der Brandstifter ge- schnappt werden konnte, sorgt aber auch für Erleichterung. Vor allem in den letzten Wo- chen war die Anspannung in Erpfendorf enorm, da nahezu wöchentlich die Feuerwehr aus- rücken musste. Dass es sich bei dem Verdächtigen ausgerechnet um einen jungen Feuerwehr- mann handelt, ist ein großer Schock für die F lorianijünger. Am 1. Juni begann die Brandserie in Erpfendorf Die Brandserie begann bereits Anfang Juni. Am Abend des 1. Juni schlug der Brandstiter das erste Mal zu – angezündet wurde damals Verpackungs- material am Gelände d er Firma Steinbacher. Die Feuerwehr Er- pfendorf hatte den Brand rasch unter Kontrolle. Dass sich die- ser erste kleine Brand zu einer ganzen Serie entwickeln würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen. Weitere zwei Mal musste die Feuerwehr zur Firma Steinbacher ausrücken. Auch zu einem gelegten Brand eines Reisighaufens mussten die Feu- erwehrleute ausrücken. In der Nacht zum 1. Juli stand der „Schwabhof “ in der Schlei- fergasse in Vollbrand. Die Be- wohner des Hauses konnten sich in letzter Minute aus dem brennenden Haus retten. Der Schaden geht in die hundert- tausende Euro. Der 17-Jährige gestand die Brandstiftungen Die Angst vor dem Feuerteufel wurde in Erpfendorf immer grö- ßer, b is die Polizei vor zwei Wo- chen den 17-jährigen V erdäch- tigen dingfest machen konnte. Vorerst leugnete der junge Mann die Brandstitungen, musste trotz eines Zeugen wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Vergan- gene Woche klickten aber er- neut die Handschellen. Die Be- weislast war erdrückend. Z um einen wurde der 17-Jährige b ei den Brandlegungen in der Firma Steinbacher geilmt, zum ande- ren verriet sein Handy, dass er zur Tatzeit vor Ort war. Schluss- endlich gestand der 17-Jährige dann die Brandstitungen. Er sitzt in Untersuchungshat. Er habe mehr Einsätze h aben wollen, so das Motiv des Erpfendorfers. Die Feuerwehrkollegen sind geschockt Der Bezirkskommandant der Feuerwehr, Karl Meusburger, selbst Kirchdorfer, ist geschockt, dass es einer der ihren war, der Erpfendorf in Angst und Schre- cken versetzt hat. „Wir werden uns im Rahmen einer Komman- dantendienstbesprechung diese Woche mit dem Fall auseinan- dersetzen und gemeinsam ent- scheiden, wie wir weiter vorge- hen. Wir wollen aber den Ball lach halten, da die Familie des Burschen ja schon gestrat genug ist.“ Klar sei, dass es statistisch gesehen sehr selten ist, dass ein Feuerwehrmann zum Brandstif- ter wird. Aber wenn es dann so ist, sei der Schock natürlich um vieles größer. Appell von Bgm. Gerhard Obermüller Auch Bürgermeister Gerhard Obermüller bittet um Verständ- nis für die F amilie des Verdächti- gen: „Sie braucht jetzt viel Krat, um die Situation zu meistern.“ Er appelliert an die Dorfgemein- schat, von einer Vorverurtei- lung abzusehen. Die betrofenen Bewohner des „Schwabhofs“ bl eiben noch bis 1. August in der Pension woh- nen, in der sie nach dem Brand Obdach gefunden haben. „Sie können d ann in eine Wohnung umziehen“, so der Dorfchef. Die Aufräumarbeiten a m Bauern- hof laufen auf Hochtouren. Das vordere Haus, weiß Obermüller, muss nur saniert, aber nicht ab- gerissen werden. Ein neues Dach allerdings braucht es schon und der Wirtschatstrakt muss neu aufgebaut werden. Laut Ober- müller läut die Spendenaktion sehr gut, auch wenn er sich über Zahlen bedeckt hält. E r hot aber auf weitere Spenden. Obermül- ler, der als Bausachverständiger die Familie unterstützt, i st auch froh, „dass wir mit den Versiche- rungen eine gute Gesprächsba- sis haben.“ Margret Klausner Der hintere Teil des „Schwabhofs“ in der Schleifergasse in Erpfendorf wurde Anfang Juli ein Raub der Flammen. Auch dieser Brand soll von dem 17-Jährigen gelegt worden sein. Foto: Klausner
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