Kitzbüheler Anzeiger

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2 Aktuell Ausgabe 8 Letzte Möglichkeit Pfle- geheim: „Ambulante vor stationärer B etreuung“, lautet ein Leitmotiv des Pflege-Strukturplanes 2012. Die Abschaffung des Pflegeregresses führt zudem derzeit zu Liquidi- tätsengpässen bei vielen Heimen. Bezirk | „Die hemen gehen uns im Plege- und im Gesundheits- bereich sicher nicht aus“, be- tont VP-Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg bei seinem Be- such letzte Woche. Im Rahmen eines Pressegespräches infor- mierte er darüber, was in d en letzten Jahren alles im Bezirk umgesetzt wurde bzw. was noch realisiert werden soll. Und die Liste ist lang. Seit Inkrattreten des „Strukturplan Plege“ im Jahr 2012 wurden im Bezirk 74 neue Langzeit- plege-Plätze in H eimen ge- schafen, in Kitzbühel i st eine Kurzzeit- und Übergangsple- geeinrichtung mit 15 Plätzen entstanden, die Tagesbetreu- ung wurde auf 35 Plätze a uf- gestockt und zwölf w eitere Plätze im b etreuten Wohnen geschafen. „Die Tiroler wollen Zuhause alt werden“ Die Statistik der Leistungsstun- den in der mobilen Plege und Betreuung weist einen Zuwachs von 18,3 Prozent im Bezirk aus. Insgesamt betreuten die Dienst- leister im Jahr 2017 1.160 Kli- enten in 91.216 Stunden. „Ei- nes unserer Leitmotive lautet ambulante vor stationärer Be- treuung‘. Das entspricht auch dem Wunsch der Tiroler, wie eine Umfrage zeigt. Die Men- schen wollen so lange es geht Daheim alt werden“, veran- schaulicht Tilg. Die Stellvertretende Bun- desrats-Präsidentin S onja Ledl-Rossmann bestätigt die- sen Trend. „Ich glaube nie- mand gibt seine Eltern gerne in ein Heim, deshalb ist es umso wichtiger, passende Rahmen- bedingungen zu schafen, da- mit zuhause Plegende entlas- tet werden.“ Wer inanziert den Platz im Plegeheim? Nichtsdestotrotz macht die Abschafung des Plegeregres- ses mit Anfang des Jahres, wo- durch nicht mehr auf das Ver- mögen des zu Plegenden zurückgegrif- fen werden kann, um die Kosten zu de- cken, einen He i mp latz wieder attrak- tiver. „Ja, wir sehen schon jetzt, dass die Wartelis- ten manch- erorts länger werden, Ge- naues können wir aber erst in ein paar Monaten sa- gen“, so Tilg. Durch die ausbleiben- den Zahlun- gen haben ei- nige Heime mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen. E s trit hier ot die Gemeinden, die als Rechtsträ- ger autreten. Das Land springt ein. „Wir halten die Heime i- nanziell am Laufen und sind bemüht, uns die K osten beim Bund zu holen. Die Finanzie- rung ist aber noch nicht ge- klärt“, b erichtet Tilg. Durch die Abschafung des Plegere- gresses rechnet das Land Tirol mit Mehrkosten von bis zu 40 Millionen Euro. Plegeschülerzahlen sinken tirolweit Die Menschen werden immer älter, die Z ahl der zu Plegen- den wird auch in den kommen- den Jahren steigen – es braucht Plegepersonal in allen Berei- chen. In St. Johann wird, wie berichtet, in Kooperation mit Kufstein, eine Gesundheits- und Krankenplegeschule errichtet. Die Bauarbeiten am Areal des Bezirkskrankenhauses starten im Frühjahr. Die S chülerzah- len sinken jedoch tirolweit, wie der Landesrat einräumt. „Wir werden eine Imagekampagne für P legeberufen starten. Der Beruf braucht unbedingt mehr Wertschätzung, dem Berufsbild des Plegers muss ein höherer Stellenwert zugesprochen wer- den“, sagt Tilg. Gleicher Lohn für gleiche A rbeit Ein Schritt dazu, um den Ple- gedienst attraktiver zu gestal- ten, könnte e ine gerechte Ent- lohnung sein. Hierfür setzte die Landesregierung bereits einen Schritt. „Als erstes Bundesland in Österreich s ind wir auf dem Weg, die Gehälter f ür a lle Ple- gemitarbeiter, egal in welcher Institution sie arbeiten, anzu- gleichen“, erklärt Tilg. Die geplante Gesetzge- bung gibt vor, dass diplo- mierte Plegekräte 2.400 bis 2.500 Euro brutto als Ein- stiegsgehalt bekommen. „Ziel ist es, dass die Regelung bis Ende des Jahres oder spätestens m it Jänner n ächsten J ahres in Krat tritt“, informiert der Landesrat. Johanna Monitzer VP-Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg gibt Aus- und Einblicke in die Zukunt der Plege Pflege: Lieber Daheim als im Heim Daten & Fakt en Ausbau Pflege bis 2022 Bezirk | Der Plegestrukturplan des Landes Tirol sieht für d en Bezirk folgende Pläne b is zum Jahr 2022 vor: - 601 Langzeitplegeplätze in Wohn- und Plegeheimen soll es geben (derzeit 584). - Die Anzahl der Kurzzeit- plegeplätze in W ohn- und Ple- geheimen soll von derzeit acht auf 18 erhöht w erden. - Im Bereich Übergangs- plege wird sich nichts ändern. Die 15 Plätze in K itzbühel b lei- ben bestehen. Ein Ausbau ist nicht angedacht. - In der Tagesbetreuung soll es eine Aufstockung um 11 Plätze (derzeit 3 5) geben. - Massiv ausgebaut soll auch das betreute Wohnen werden, Die derzeit 24 Plätze sollen mehr als verdreifacht werden. Geplant sind 55 neue Plätze. Zusätzlich s ollen bis 2020 alle Heimtarife vereinheitlicht wer- den. Im Bezirk wurden dazu bereits Pilotprojekte im Wohn- und Plegeheim Hopfgarten/ Itter sowie im Sozialzentrum Pillerseetal gestartet. jomo
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