Kitzbüheler Anzeiger

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2 Aktuell Ausgabe 7 Vor drei Jahren bestand die Herausforderung darin, Asylunterkünfte zu schaf- fen. Nun sind die Tiroler Sozialen Dienste mit der Schließung b eschäftigt. Was nicht minder fordernd ist, denn es geht auch um Einkünfte, A rbeitsplätze und Wertschätzung v on sozialem Engagement. Bezirk | Vielerorts sind sie viel- leicht weniger aufgefallen als zuerst vermutet, die Asylwer- ber, die in klein strukturier- ten Unterkünten im g anzen Bezirk verteilt lebten. Laut den Daten der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD), die für die Unterbringung der Asyl- werber zuständig i st, warteten zu Spitzenzeiten bis 351 Perso- nen in den Heimen im Bezirk auf eine Entscheidung über i hr Asylverfahren. Aktuell sind es ein bisschen mehr als halb so viele, 183 Asylwerber – Tendenz weiter sinkend. „Der Druck der Unterbringung von Asyl- werbern ist weg. Wir haben überall im L and freie Kapazi- täten“, berichtet Georg Mack- ner von der TSD. Unterbringung wird im ganzen Land optimiert Aufgrund politischer Schritte suchen immer weniger Men- schen in Österreich um A syl an. Vorbei sind (zumindest der- zeit) die Zeiten von Mindest- aufnahmequoten. Nun gilt es, die Unterbringung zu optimie- ren. Heime wieder zu schließen. Mietverträge werden nicht mehr verlängert oder eine vorzeitige Beendigung angestrebt. „Zahl- reiche Gespräche werden ge- führt. E s geht darum, verträgli- che Lösungen für alle zu inden“, veranschaulicht Mackner. Bis Ende 2018 nur mehr 40 Plätze in S t. Johann Drastisch reduzieren wird sich die Zahl der Asylplätze in S t. Jo- hann. Bis Jahresende soll es in der Marktgemeinde nur mehr rund 40 Plätze g eben. Verteilt auf mehrere Häuser f anden in St. Johann bis zu 144 Asylwer- ber ein Zuhause auf Zeit. Am 31. Jänner w urden Unterkünte am Mozartweg und Schwimm- badweg geschlossen. Es fol- gen die Unterkünte in d er Birkenstraße und in A lmdorf. „2019 sind dann weitere Schlie- ßungen a bsehbar“, informiert Mackner. Bürgermeister Stefan Seiwald hat zusammen mit der TSD ei- nen Fahrplan ausgearbeitet, wie die Reduktion ausschauen wird. „Ein großer D ank gilt allen Bür- gern, vor allem den Freiwilligen sowie allen die Wohnraum zur Verfügung g estellt haben. St. Jo- hann hat gezeigt, wie es gehen kann. Die Integration hat sehr gut geklappt“, betont Seiwald. Heim in Kitzbühel steht zur Diskussion Aufgelöst w erden auch noch die verbleibenden Wohneinheiten in Kössen. D as Asylheim beim Brennerwirt wurde, wie der Kitz- büheler Anzeiger bereits berich- tete, schon letztes Jahr geschlos- sen. „In Diskussion, wie es weiter gehen wird, stehen derzeit ak- tuell auch noch die Unterkünte in Kitzbühel u nd Waidring“, in- formiert Mackner. Die Schließung der Unter- künte b edeutet auch einen Ein- kuntsausfall für die Bereitsteller sowie über k urz oder lang den Wegfall von Arbeitsplätzen. Die Heime wurden von Sozialarbei- tern betreut. „Wir verschieben oder ändern Arbeitsplätze, wo immer es sinnvoll ist – alle zu- frieden zu stellen ist aber schwer möglich“, s o Mackner. Dank an alle Gemeinden und Helfer Im Bezirk engagierten (und en- gagieren) sich zahlreiche Frei- willige in Flüchtlingsinitiativen. „Ich möchte m ich im Namen der TSD für die t olle Arbeit bei den Gemeinden, Ehrenamtli- chen, Systempartner und Kol- legen herzlich bedanken“, be- tont Mackner. Johanna Monitzer Große F luchtbewegung scheint vorerst vorüber zu s ein, Asylheime werden nicht mehr benötigt Unterkünfte w erden geschlossen Aus meiner Sicht Keiner hat sie sich gewünscht Bezirk | Keiner hat sie sich her- beigewünscht, jene tausenden Menschen, die sich 2015 und 2016 auf der Suche nach einer besseren und sicheren Zukunt auf den Weg nach Österreich machten – und trotzdem wa- ren sie plötzlich da. Alleinrei- sende Männer, F rauen, Kinder und ganze Familienverbände. Im Handgepäck e in Schicksal, eine fremde Sprache und eine noch fremdere Kultur. In Rekordzeit wurden Unter- künte g eschafen, Freiwilligen- initiativen gegründet, D eutsch- kurse organisiert und vieles mehr. Obwohl als Gutmenschen und Willkommensklatscher ver- spottet, zeigten viele Österrei- cher ein mehr als freundliches Gesicht. Hass und Hetze wurde Menschlichkeit entgegengesetzt. Auch im Bezirk trugen (und tragen noch immer) viele Men- schen zu einem guten Mitein- ander bei. Zahlreiche Freiwil- lige versuchten, das Beste aus der Situation zu machen und haben einfach angepackt. Diese „Anpacker“ bilden das stabile Rückgrat e iner Gesellschat. Es ist Zeit einmal Danke zu sagen! Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at „Der Druck der Unterbringung ist weg“, sagt Georg Mackner (TSD). Im ganzen Land werden Unterkünfte geschlossen. O b und wie lange der Seehof in Kitzbühel noch als A sylheim dienen wird, steht ebenfalls zur Diskussion. Foto: : Monitzer
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