Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Selbstbildnis Photo Wilhelm Angerer P.b.b. eomtag, 20. eemer 1958 43rei1 80 rofcfen, 35.-- 9. 3organg, flr. 51 ca., 20. t.riftiun 50., 21. 4. .fjoma flo., 22 23enta Di., 23. 23iftoria JUL, 24. 2ibani u. trn Do., 25. 31iftfert r., 26. t3lebun Alfons Walde Mit unerbittlicher Grausain---ieit hat der Tod in der vergangenen Woche in unse- rer Stadt Ernte gehalten, zielsicher sich auf jene Männer stürzend, die durch schwere Leiden ihre letzte Widerstands- kraft verloren hatten, einen nach dem anderen dahinraffend. Auch Alfons Walde war schon seit Jahren herzleidend. in den letzten Mo- niten verschlechterte sich sein Zustand badenklich und in den Mcrgenstunden des 11. Dezember fand sein reiches Künstlerleben sanft und ohne Kampf ein Eide. Alfons Walde wurde am 8. Februar 1891 in Oberndorf bei Kitzbiihel als Sohn des dortigen Schulleiters Franz Walde geboren. Seine heute noch lebende 90- .ihrige Mutter war eine Tachter jenes Martin Ritzer, welcher die erste Kitz- büheler Druckwerkstätte geg'ündet hatte. Schon nach wenigen Jahren hielt der kleine Alfons mit seinen Eltern Einzug im „Alten Schulhaus" in Kizbühel, wel- ches ihm zum Heim seines Lebens wer- den sollte. Hier verbrachte er Kindheit und Jugend, hier richtete ei sein Atelier ein, welches ihm die Stadtgemeinde Kitz- bühel für Lebzeiten überlassen hatte. Hier schuf er seine besten Werke, durch viele Nächte vom Abend bis in die frühen Morgenstunden an der Staffelei stehend und ohne Unterlaß durcharbeitend. in seinem äußeren Lebensweg sind die Absolvierung der Realschule in Innsbruck md die Studienjahre an der Wiener Technik weitere Marksteine Von Jugend an durch seinen kunstliel enden Vater um Zeichnen und Malen angehalten, stellte er seine Bilder erstmalig im Jahre 11912 an der Sezession in Wien aus, wo sie bedeutendes Aufsehen arregten. Der erste Weltkrieg setzte seinem künstleri- schen Schaffen ein vorläuFges Ende. Als Offizier der Tiroler Kaiserschützen kämpfte er jahrelang an der vordersten Front und wurde mit hohen Tapferkeits- medaillen und Orden ausgezeichnet. Aus den schweren Kämpfen im hohen Ge- birge nahm er aber auch tiefe Eindrücke für sein ganzes Leben in sich auf, er- innerte sich stets stolz an seine Kriegs- zeit und als Salutschüsse ihn auf seinem letz(en Wege begleiteten, so geschah dies iibei seinen ausdrücklichen Wunsch. Kriege heimgekehrt, trat er vor- erst in die Reihe der Porträtisten. in der Kaiserschützen-Kapelle in Innsbruck verevigte er seine Kameraden. in Kitz- bühel finden wir das ausgezeichnete Bild des Dichters Alfons Petzold, neben vie- 1 en zarten, duftigen Mädchenköpfen. Dann führt sein 'Weg zu jenen kernigen Bauerngestalten, die oft an die Figuren von Egger-Lienz erinnern. Aber nur aus dem Grunde, weil beide Maler erfaßt haben, daß die Bewegungen des moder- nen Menschen nicht mehr natürlich, soll- (lern eingelernt und uninteressant sind. Das Leben und die Haltung der Holz- fäller und Bäuerinnen ist aber noch voll Urkraft undEigenart. Dies haben beide
Page 2 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen