Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 - itzbhe1er Anzeiger Samstag, 16. Februar 1957 ie StiAbübeler pünfl,tunrferanlngc - ein QBunbertt'erf ber ecnif Toni Sauer wurde auch im Torlauf erster und ilias Leitner zweiter; beide führen damit auch die Kombination an! Es ist aber nicht so, daß der KSO für ständig darauf aus ist, alle Preise einzuheimsein. Erstens wäre das unbe- scheiden und zugleich auch absurd - Ausnahmen bestätigen de Regel - und zweitens darf de Last der n e u e n 1 in- F, u 1 s e für den Weltskilauf nicht einem einzigen Klub auferlegt werden. Man trägt sie zwar mit Stolz5 hofft jedoch weiterhin, daß wieder einmal der alte Arlberg, Lermeos, Saalfelden, oder gar Innsbruck oder Seefeld, oder das ehr- geizige Gastein befruchtend zu wirken in der Lage sind. Kitzbühel hält die Spit- zel! Und wenn es sie einmal mit einem anderen Klub teilen muß, es reicht ihm überallhin kameradschaftlich die Hand unter dem Eindruck, daß Skilauf ein Weltsport werden muß nicht nur in den Alpenländern, sondern auch in den Flachländern, und dieser Prozeß wird beschleunigt, wenn möglichst viele Klubs - und unter Umständen auch einmal eine Landesregierung oder ein Ministe- rium - den Skilauf fördern, der hei Milliarden Bewohnern anderer Erdteile nur vom Hörensagen bekannt ist. Ski- fahren ist nach dem Wassersport un- zweifelhaft, die beste Medizin zur Erhal- tung der körperlichen Elastizität und erfreut darüber hinaus das Herz mit ei- nein herrlichen Selbstbewußtsein. Was Kitzbühel der Wt des Skilaufes mit einem Christian P r a v d a, einem Toni S a 1 1 r und einem Anderl M o 1- t e r e r bisher geschenkt hat, ist bereits in die Skigeschichte eingegangen. Die vielen Skienthusiasten in Kitzbühel, die dem Empfang unserer Rennläufer am 11. Februar beiwohnten, hatten an diesem Tage das Herz auf der Zunge und die Siege des KSC waren i h r e Sie- gle. Man erinnerte sich auch an den e r- s t e n Skifahrer in Kitzbühel, Vater F r a n z R e i s e h, der vor nun bald 60 Jahren den Skisport gründete und zu dessen Ehren die Stadt Kitzbühel eine der schönsten Straßen, die) Franz,-Reisch- Straße, mit seinem Namen belehnte. Filmtheater Kitzbühel 16. II. 143 17. II. 13,30 Uhr Jugendvor stellung: Der geheimnisvolle Wilddieb 16. u. 17. Febr.: Du bist Musik Febr.: Jacqueline Febr.: K. u. k. Feldmarschall Febr.: Die sich verkaufen Fllmtheater St. Johann 1. T. 16. u. 17. Febr.: Lumpazivagabundus Febr.: Mädchen mit Zukunft Febr.: Othello u. 21. Febr.: Madame Butterfly 22.11.: Gegen Terror und Banditen Zrinfafferfna,ejt termingemif Am 28. Dezember 1956 - in Kitzbü- hell weilten fast viertausend Winter- gäste -‚ in den Hotels und Pensionen rauschten die Wasserhähne -‚ leer tu sich das Hauptwasserreservoir der Kitz- bühe 1er Versorgungsa niage beängstigend. Dieses Ober , leiten Reser voir, das von der Rastbuch, der Luegg- und der un- teren und 'oberen Angerquelle gespeist wird, und das 1901 und 1902 von Bür- germeister Ranz S tut z erbaut wurde (Stitz wurde 1954 zum Ehrenbürger er- nannt), hat eine Minimum-Zufuhr V011 28 Sekundenliter. Das Schattbergreser v'oir hat für den Verbrauch der Stadt nur geringe Bedeutung; esi wird nur von der Bärenruhquellle gespeist, welche eine Sekundenausschüttung von nur 3 Litern aufweist, und bis das Wasser bis zur Bachinggasse rinnt, ist es bereits von den Anrainern verbraucht. Der Ge- meinderat, der im Frühjahr die Verant- wortung für eine geregelte Wasserver - sorgung übernommen hatte, brauchte sich jedoch nicht mehr zu beunruhigen: 0 i ii e n T a g bevor dIe alte Anlage zu versagen drohte und ein Großteil der Kitzbüheler Fremdienverkehrsbetr lebe mit Wasserknapphet hätte rechnen müssen, war die neue Pump anlage i n d e r L a n g a u betriebsfertig Ohne daß irgendwo in Kitzbühel sich hätte ein Finger rühren mÜSS'Cfl, schaltete sich die Pumpaniage automatisch ein und reines, weiches Wasser, das zum Un- terschied zum Bochquellenwasser mit 17 Deutschen Härtegraden (DHG) n u r 7356 DHG aufweist, ergoß sich in die Leitungen. Die Sache klappte! Ein „Hoch" den Erbauern! Die Wasseranlage, die Kitzbühel nun für Generationen mit Wasser zu versor- gen hat, ist fein durchdacht und man muß wohl sagen, ein für den Laien tech- nisches Wunderwerk. Wir führen unse- re verehrten Leser kurz in den Betriebs- gang ein. Vom Ob,erleit,en-Reservoir schießt das Wasser mit 17 atü ins Tal. Würde diese Druckkraft beibehalten, gäbe es in tie- fen Punkten gesprengte Hähne und Lei- tungen. So wurde in der Zephirau ein Druckregler eingebaut, der die Druck- kraft auf 9 atü reguliert. Ist nun der Wasserverbrauch größer als der Zufluß (Saisonen), so leert sich das Oberleiten- reservoir; jedoch wenn der Wasserstand kliei Metergrenze erreicht, setzt sich automatisch, durch Fernsteuerung aus- gelöst, die n e u e Pumpanlage in der Langau in Betrieb. Diese Anlage beför- dert das Wasser mit 10 atü in die Rohre und bewirkt damit, daß der Abfluß VOfl der OberIeitenquello abg'estopt wird und das Reservoir sich wieder füllen kann. Die Rückschlagklappe, welche sich bei diesem Vorgang öffnet, schließt sich wiederum automatisch, wenn von der Ob'erleiten quelle der entsprechende G c - gendruck kommt, der dan ii einsetzt, wenn sich wieder genügend Wasser im Reservoir (bei 450 m) angesammelt hat. Das ist so einfach wie das Einmaleins. Und gerechnet wird deshalb, weil das Wasser aus der Pumpanlage wegen des Stromverbrauches Geld k'stet, wogegen es aus den Hochquellen gratis und fran- ko einfließt. Wir berichteten bereits kurz über die technische Einrichtung des Pumpenhau- ses, ergänzen unseren Bericht jedoch über die bisherigen Erfahrungen über die Ergiebigkeit der Anlage. Der Wasserstand im unhepumpten Zustand liegt bei 70 cm. Nach dreistündiger Be- pumpung senkte er sich auf 2,30 m; nach insgesamt 60stündiger Pu mpung nur mehr um weitere 27 cm. Praktisch ist also die Anlage für Kitzbüheler Be- lange unerschöpflich. Da der Auftrieb des Wassers sehr stark ist, konnte auf die Anlage einer kostspieligen Unter- wasserpum pc verzichtet werden. Das Werk in Oberndorf hat eine Saughöhe von 40 Metern (Kitzbühel 8 Meter) und konnte daher auf eine Unterwasserpum- pe, nicht verzichten. Von Anrainern, die während des Auf- werfens der Rohrgräben Unannehmlich- keiten durchzumachen hatten, konnte öf- ters der Vorwurf gehört werden: warum macht man diesen Bau so spät im Herbst, warum nicht im trockenen Som- mer? Es war aber nicht anders zu ma- chen. Es ist bekannt, daß zuerst beim Eadhaus mit Bohrungen begonnen wur- de und erst na-eh dreimonatiger Bohr. zeit konnte 'einwandfrei festgestellt wer- den, daß man am falschen Platz bohrt. Die Weit läßt sich auch im Zeitalter der Technik nicht SO leicht durchschauen. Es wurde eine Verlegung der Bohrstelle im einen Kilometer nach Süden erfor- derlich, und auch dort benötigten die Probebohrungen einen ganzen Monat. Nun hatte nicht nur die Stadt Kitzbühel als Bauherr ein Wort zu reden, sondern auch die Landesregierung als Träger der Eedarfszuweisungen. Und diese be- stimmte, 'e- stimmte daß die Pumpanlag'e und die Rohre erst dann bestellt werden dürfen, wenn die Ergiebigkeit der Anlage und die Qualität des Wassers geprüft sind. Dann erst setzten die Lieferfristen für Rohre und Pumpanlage mit 2-3 Mona- ten ein. Es kann also nicht gesagt wer- den, daß der Baufortschritt städtischer- seits verzögert wurde. Es hat alles sei- nen Gang. Schwierigkeiten traten auf bei del Verlegung der Rohre vom Pumpwerk bis zur Unterführung des Köglerbaches. Übermäßiges Grundwasser. Zusammen- frieren des Materials, lehm ig-schottrige Wände der Rohrgräben, Oktoberschnee üherbrucft / Soften%,orancfjIaq überfctjritten
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