Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
seite 2 Riitzbühe1& Aneigier Samstag, 30. März, 1957 dlqbmL e.irungrobe I9interfaifon 1956157 Es ist eine kaum wegzuleugnende Tat- sache, daß zu einem Wintersportplatz, in weichem der Ski die' Hauptrolle spielt, auch der entsprechende Schnee dazu- gehört. Der vergangene' Winter hat nun ge- zeigt, daß damit nicht mehr hundert- prozentig gerechnet werden kann. Je- denfalls' können sich die 'ältesten Kitz- büheler nicht daran erinnern, daß je- mals zwischen Lichtm'e'ß und Ende Feb:- ruar beide Talseiten Kitzbühels fast völ- lig aper waren und auch die Schneelagen von Weihnachten bis Ende Jänner und ab Ende Februar nur ein Bruchteil der sonst üblichen waren. Kitzbühel war, nach dem Bestellungs- bestand zu urteilen, für die' ganze Sai- sonzeit ab Weihnachten über Jänner bis Ende Februar derart eingedeckt, daß man eine: Rekords aiso n voraussagen konnte. Die ganz allgemein schlechten Schneeverhältnisse: des letzten Winters - es teilten sich alle Wintersportplätze in den Gesamtalpen bis etwa 1500 m Meereshöhe darin - brachten nun zahl- reiche Stornierungen in letzter Minute', viele Gäste reisten vorzeitig ab, sodaß auch in den sonst am meisten lrequein- ti er ten Saisonzeiten im Februar laufend kleinere Beisetzungslücken auftraten. Am meisten hatten allerdings die Privatver- mieter über Frequenzverluste zu klagen, während die Hotels und Pensionen den Vollbelag am besten aufrechterhalten konnten. Im gesamten gesehen brachte die Weihnachtssaison eine starke Frequenz steigerung gegenüber dem. Winter 1955- 1956 von rund 20 Prozent, während Jän- ner und Februar gegenüber den gleichen Monaten das: Vorjahres um rund 12 Pro- zent zurückfielen. De'r Monat März kann noch nicht abschließend beurteilt wer- den, dürfte jedoch nicht schwächer sein als der ' März, 1956, 'obgleich heuer Ostern gegenüber dem Vorjahre' sehr ungünstig fällt und auf die Wintersaision keinen Einfluß mehr ausübt. Zusammenfassend kann man sagen„ daß man in Anbetracht dar schne'e'armen Winterszeit mit dem: Erfolg mehr als zu- Filmtheater KUbüheI 30. März 14 und 31. März 13,30 Uhr: Ina Peter und die Rass:e,lb,ande. 30. u. 31. März: Fuhrmann Henschel IV.: Se'ot.land Yard, Schrecken der Unterwelt u. 3.1V.: Ohne dich wird es Nacht 4. April: König' der Safari Filrnieaer St. Johann 1 L 30. u. 31. März: Die gestohl'e'ne Hose' April: Reif auf junge' Blüten u. 3. April: Der schwarze' Falke: April: Urlaub auf Ehrenwort April: Der Rebell von Mexiko Frieden sein kann, da die Minderfre- quenz gegenüber der vorjährigen Re- kordwintersaison nicht mehr als etwa 7000 Übernachtungen beträgt. Wenn wir nun die: Nutzanwendungi aus diesen nackten Ziffern ziehen, so müssen wir zweierlei feststellen: Erstens: Kitzbühel hat, zum Unter- schied von manchen, viel höher gelege- nen Winte:rsportplätzen, auch in der schneeärmsten Zeit immer mindestens 5 Skiabfahrten gehabt, welchei bis ins Tal führten, und zwar Fleckalm, Brunn- a,lm, Pengeistei n Süd und Penge'lstei n Nord auf der Hahne'nkammseit'e: sowie die Reintalabfahrt nach St. Johann am Kitzbüheler Horn, und hatte' in der Hornabfahrt vom Gipfel zur Mitte:lsta- ti'on eine rassige Abfahrt, welche immer in bestem Zustand erhalten werden konnte. Damit waren die Skiläufer im- merhin gut auf ihre: R'e'chnung gekom- men. Zweitens.: Wenn auch Kitzbühel, zum Unterschied etwa von Seefeld, vorzüg- lich von Skisporttreibenden, besucht wird und der Anteil der jüngeren Jahrgänge vorherrschend ist, so ist dennoch der Anteil der Kitzbüheler Wintergäste, wel- che Nichtskiläufer sind, sondern eben zur Erholung und Zerstreuung Winter- ferien inter- ferien machen, ein von Jahr zu Jahr größer werdender. Diese Gäste suchen in erster Linie Sonne, Ruhe, Zerstreu- ung, Milieuwechsel und sind mehr min- der von Ansprüchen an gute. Schneelage frei. Diese Gäste waren es, welche Kitz- bühels Krisenfestigkeit auch bei schlech- ten Schne'everhältnissen sicherstellten. Der Umstand, daß Seefeld gerade im vergangenen s'chneearm en Winter erst- malig in der Ge'schchLe der Frequenz- zahlen Kitzbühels, im Jänner und Feb- ruar um ein geringes überflügeln, konn- te, obgleich die Schneeverhältnisse dort noch ungünstiger waren als hier, be- weist, welch große Rolle dort gerade die Nichtskiläufer in der Winterfrequenz s:pielen. Seefeld ist der typische Erh'o- lung'spiatz für diese': schöne, ebene, auch im Winter gut gangbare Spazier- gänge, lohnende Schlitte'np artien, besion- de re landschaftliche Reize, die große Anziehungskraft des geheizten Hallen- schwimmbades und vor allem das Ge- fühl, dort als Nichtskisportler nicht ein bißchen über die Achsel angesehen zu werden, wie dies ja in der Skimetropole Kitzbühel nun einmal schon so ist. Kitzb'hel wird, gewitzigt aus der heu- rigen Wintersaison, nun auch daran den- ken müssen, für diesen wie sehen vor- hin gesagt von Jahr zu Jahr größer werdenden Prozentsatz von Nichtskiläu- fern mehr zu bieten als dies bisher ge- schah. Die Neuanlage des: Eissportplatzes am Reis,e:hfeld mit Curlingbohne'n schlägt schon in diese Kerbe und hat sich im vergangenen Winter bestens bewährt. Als weitere dringliche Maßnahme ge- hört die eiitsprechende Ausgestaltung winterfester Promen adeweg:e, welche bei Tauwetter den Spaziergeher nicht in Schiammp fützen versinken lassen, auch Prom enadewe ge, welche etwa ab Mittel- station der H'ornbahn begehbar sind. Der Verkehrsverein Kitzbühel hat zu diesem Betreff bereits im Voranschlag für das Jahr 1957, welcher der heuri- gen Vollversammlung des Verke'hrsver - eines zur Beschlußfassung' vorliegen wird und welcher bereits an der Amts- tafel der der Stadt Kitzbühel im Rathaus aushängt, einen Betrag von 100.000 5 für Neuanlage eines asphaltierten. Pro'- men.adeweg:es von Kitzbühel zum Schwarzsee abseits de-s Bichlachweg'es ausgeworfen. Auch eine Bevorzugung von Kitz:b'ü- heler Gästen bei Benützung' der Seilbah- nen, etwa durch Ausgabe einer Kur- karte, gegenüber auswärtigen Benüt- zern, wie dies zurzeit in Lech am, Arl- berg zur Beratung steht, würde bedeu- end zur Frequenzatei gerun g Kitzbüiels beitragen. Es, ist bekannt, daß gerade diese Frage' von der Bergbahn AG. sehr negativ beurteilt wird, dennoch muß sie einmal gründlichst erörtert werden, sol- len wir nicht gegen andere Orte zurück- fallen. Und letzten Endes muß auch die Fra- ge des Kraftwagenverkehrs durch Kitz:- bühel und die Frage der Parkierung im Ort in einer Weise: geregeft werden,. welche das: Aussehen Kitzbühels als ma- lerisches Skistadtl nicht in das eines „m'otor-io'ols" verkehrt. Es wäre begrüßenswert, wenn diese Ausführungen dazu beitrügen, daß auch von anderer Seite zu diesen Problemen von anderen Gesichtspunkten aus Stel- lung genommen würde, denn nur, wann das gemeinsame Interesse erwacht, kön- nen die Erfahrungen der heurigen Win- tersaison fruchtbringend werden. 0. Menshengen. 2ieginn ber ibüE 1cr 23autLlflgfeit Kitzbühels Wintersaison ist zu Ende gegangen mit Montag, 25. ds. Die Ver- gnügungsbetriebe haben geschlossen und schon begann die Bausaison. Den Rei- gen eröffnete Hotelier Guido Re i s. c h in der Vorderstadt. Sehen werden Mau- e rn abgetragen und Gräben auf gew'or - fen. Der Sommergarten wird neu er- stellt mit einem direkten Eingang in das bisherige Kaffeehaus, das ebenfalls, und zwar zu einem Restaurant im Ti- roler Stil, umgebaut wird. Hier sei eingefiochten, daß Hotelier Guid,o Reisch bereits vorausschauend für die Sommersaison seinen im Winter bes tb ewihrten Empfangschef und Ar- rangeur r- rangeur Herbert B a 1 c k e bewogen hat, (Fortsetzung auf Seite 6)
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen