Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbheler Anzeiger Samstag, 1.5. September 1956 Clubmitgliedern dem Tennissport huldig- ten. Aber auch der vom Verkehrsverein neu geschaffene Tennisplatz beim Hotel Rei'schh'of" erfreute sich guten Besu- ches. Für 'die kulturelle Betreuung, der Gäste, trug das Hauptverdienst die 5 t .a d t m u s i k mit Kapellmeister An- dreas. K r a. u s. Es wurden im heurigen Sommer 23 Platzkonzerte- abgehalten mit einer Besucherzahl von annähernd 70.000 Personen. Jedes Platzkonzert hat- te ein eigenes Programm aufzuweisen und es wurden über 100 Ouvertüren, Pot.p'ourrien, Tänze, Lieder und Konzert- stücke, und über 120 Märsche auf g'e'- führt. Der traditionelle „Jahrmarkt" litt leider sehr durch das Wetter. Der Blumenschmuck hat gegenüber dem Vorjahre einei eindrucksvolle Stei- gerung erfahren, wobei es sich ganz gleich bleibt, ob der Blumendienst der Hausfrau nun im Dienste des Fremden- verkehrs stand ''oder nicht. Die Freude, an den Balkon- und Gartenblumen wird dadurch nicht beeinträchtigt.. Hotel „Reis.chh'of" war eins der ersten Häu- ser, welche einen prächtigen Blumen- schmuck hervorgebracht hat und durch die abendliche B.alk'onbe'leuchtuug wur- de seine Wirkung noch verstärkt. In der Gartengestaltung, bleibt nach wie vor das „ Gra ndh'ote'l" führend. Die Stadt hat auch heuer wieder einen Blu- m'ensch'm uckwettb'ewerb aufgezogen. und die Preisträger werden in diesen Tagen ermittelt. Das städtische Schw.arzse'ebad ver - zeichnete er- zeichnete heuer fast die doppelte Besu- cherzahl als im Vorjahr. Ein Beweis, daß der Wettergott auch ein Einsehen hatte. Die schmucke Gestaltung 'des See- ufers mit den Blumenb'eie.ten und den Promen ad.ew'egen, die Verlegung d'e'r B'o'otshütte', die Schaffung eines ausrei- chenden Parkplatzes sowie di'e' Nachmit- tagsk'o'nzerte der Seerestauration T je - f e n b r u n n e r durch die Kapelle. der „Goldenen Garns" haben bei Gästen und Einheimischen viel Anerkennung gefun- den. Interessant ist, wie die angepflanz- ten Birkenbäumchen ungleich gedeihen: am steinigen Bahnkörper wachsen sie lustig wie Fichten und a,rn, „fetten" M'o'orgrund schleppen sie sich nur kürn- m'erlich dahin. Die Stämmchen stammen von den Birkenbeständen vom Gierin- gier Weiher. Die H'ornbahnen hatten ihre' bisherige. Somnierhöchstfrequenz an einem Au- gust-Wochentag mit rund 4600 Fahr- gdst'en (auf beiden Strecken) erreicht, eine Zahl, die im Sommer v'on. der Hah- ne nkam m bahn nie erreicht werden konnte. An Wochentagen fuhren vor- wiegend die Sommergäste, aufs Horn und das „Echo" war durchwegs schmei- chelhaft. Treue 'Gäste' der H'ornb'ahn ka- men auch aus den Nachbarorten; z. B. ‚au Reith, wo heuer eine sehr gute S'orn'- mersaison zu verzeichnen war, waren mindestens drei Viertel aller Fremden auf dem Horn. - Das Alpenhaus wird im h'e:urigen 'Herbst umgebaut und ver- größert. er- größert. Der Kapser Golfplatz hat sich auch guteingeführt. Hier it den Verantwort - liehen in Kitzbühel mit verhältnismäßig wenig Kapital, aber mit viel Geschick eine Anlage gelungen, die' bereits im er- sten Sommer ihre Wirkung' auf den Fremdenverkehr nicht verfehlte. Die Zu- sammenarbeit mit dem „Nobel - Club Schloß Mitt'e'rsill" tut ein Übriges. K'o nzer t.kapell'en in der „Tenne", in der „Goldenen Garns", b'e'i ‚ ‚ Praxm:air" und im ‚ ‚Gra,ndho tel", -Unterhaltungsmu- sik Unterhaltungsmu- sik im „Weißen Rößl", in „Alt Wien" verbreiteten die abendliche Geselligkeit. Die „Pra.xmair-Gruppe" war ein Anzie- hungspunkt, wie er gleicher Art im gan- zen Lande nicht gelobt werden konnte. In der „Tenne" gab' ost internationale Kabarette von Rang, Modeschauen, die „Wiener Sä.ngerknaben", internationale Tanzturniere und den Frauenliebling „Vic'o T'orri.ani". Kultur und Schönheitssinn zeigte das Landestrachtenf.est am 12. August, das vom I.Nordtiroler Trachtenverein „Land- sturmgruppe 1809 Kitzb'ühel" unter Mit- wirkung des Verkehrsvereines abgehal- ten wurde. Es zeigte' echtes wahres Brauchtum. Von der Öffentlichkeit gänzlich un- beachtet wirkte im „Chizzo" der Schach- verein Kitzbühel. Der Verein hat nur lokale Bedeutung und trotzdem Waren während des Sommers Schachmei ster von Hamburg bis. Bologna Gäste des Clubs, welche auch während ihres om- meraufenthaltes: dem „königlichen Spiel" huldigen wollten und im Chizz'o stets ei- nen einheimischen Partner fanden. Eine Sache für 'sich war aber eigent- lich die sommerliche Milchversorgung. Die Molkerei' Kitz,bühe'l besitzt - ab- gesehen von der recht „dürftigen" Milchausga.bestell'e in der S.ie.dlun.g - zwei Milchgeschä.fte: das Hauptgeschäft, in der Jos'ef-Pirchl-St.raße' und die „Fi- liale" in der J'o c hbergerstraße. Milch und Milchprodukte waren stets in aus- reichenden Mengen vorhanden. Das Hauptgeschäft war zur Zeit seiner Gründung unter der weitsichtigen Füh- rung üh- rung von La,uch'er. Rie.s'er und Reisch im Jahre 1929 das: modernste Milchge- schäft in Tirol; vor einigen Jahren er- hielt es 'einen Zubau in Form einer Milchtrinkstube. Die Filiale in der Joch- b'ergerstraße soll in naher Zeit in einem „Neubau" untergebracht werden. Wei' jedoch im Sommer (bis' jetzt) im' Haupt- geschäft Ware zu kaufen hatte, dem konnte es passieren, Schlange stehen zu müssen, ein Umstand, der nicht mehr in die heutige Zeit paßt. Es darf aber auch noch festgestellt werden, daß die „Modernität" des Geschäfte's heute nicht mehr Schritt halten kann und schon im Bezirk Milchgeschäfte 'errichtet wurden (St. Johann und Kös:sen), die nach- ahmenswert sind. Nach Prof. Dr. Wil- helm H a ide n „Milch und Milchpr'o- dukt'e in der Ernährung und Diätik" er- zeugte die österreichische, Milchwirt- schaft vor zwei Jahren ‚schon Werte' in Höhe von viertausend Millionen Schil- ling und ist zw.anzigmal so wertvoll wie die österreichische' K'ohlenförderung.Die ständig zunehmende Verbreitung des Wissens um 'die Gesundheitswerte der Milch läßt .eine weitere. Steigerung des Milchverbrauches; erwarten. Wenn auch die Molkerei Kitzbühel mit dein Neubau in der J'o'chberg:erstraße' bereits die Ini- tiative zum Ausbau der Milchgeschäfte ergriffen hat, wäre es sehr wünschens- wert, wenn sie sich auch des Haupt- geschäftes annehmen würde. Auch in Kitzbühel und dem, Bezirk beteiligten sich Kriegsopfer an der am vergangenen Sonntag in Wö rgl veran- stalteten eran- stalteten Kundgebung. Die Kundgebung richtete sich gegen „Gesetzosmacher" des: neuen 'Heeresversorgungsge'setzes. In diesem Ges'etzesvo.rschlag werden die hohen Vers'orgungsrenteri für Dienst- beschädigte des neuen Bundesheeres, da- mit begründet, daß diese sich für einen demokratischen Staat einsetzen, was die früheren Soldaten und deren Hinter- bliebene nicht taten, und für diese da- her nur eine Fürsorge - also ein Gna- d'engeld in Frage komme', was eine Be- leidigung ist! Snternotionate Laggeuhettf ,ie1 auf Öem S'afer Onifpint3 Am kommenden Wochenende, 15. und 16. September, startet auf dem Kapsor CTolfp latz. das 'erste internationale „F'lag- genwettspie", und 'e's wird einei starke Besetzung erwartet. Wir berichten noch, daß das: kürzlich abgehaltene Golfturnier von der en-il- sehen Staatsmeisterin Frau Ch. A b r a- h a rn s. gewonnen wurde, welche den besten Score und auch das beste Loch- spiel aufweisen konnte. Vergangenen Sonntag spielten auf dein K.ap:ser 'Golfplatz die prominenten Gäste von Schloß Mittersill, und zwar der auf unserem 'Golfplatz bereits be- kannte Maharadscha von B a h r o d a, weiters sein regierender 'Sohn, dann der zweite Sohn Ag:a K h a n s. der jüngere Bruder Ali K h a, n mit Frau v. T h y s - s e mi, die Schwester des Schah von Per- sien Frau H u b e r aus Rapperswil und Vertreter des Münchner Adels. An den Zwei ‚ ‚ Vierer", die ausgetragen wurden, nahm auch unser Spitzenspieler Heini H a r r e r teil, der bei den Vorrunden um die österreichische Golfmeisterschaft in Wien gegen den Sieger 1956 Dozent Dr. Kierle mit knappem Ergebnis aus- geschieden war. Die Hochsaison, die g'ege'nwrtig noch auf Schloß Mittersill herrscht, läßt dar- auf schließen, daß auch im September- Fremdenverkehr in Kitzbühel noch u n- g e n ü t z t es Kapital liegt.
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