Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Kitzbülieler Anzeiger Samstag, 1.4, Juli 1956 Am 6. Juli 1956 fand im Rathausi in Kitzbühel eine außerordentliche Go- meinderats.sitzung statt, welche sich ausschließlich mit der Lage der Strom- versorgung zu befassen hatte. Eine neue Lage ergab sich dadurch, daß die TI- WAG den bisherigen Stromvertrag mit 0. September 1956 gekündigt hatte'. Seit der Kündigung dieses Vertrages fanden mehrere Besprechungen mit der TIWAG statt, die jedoch zu keinem für Kitz büliel günstigen Ergebnis führter. Die letzte und entscheidendste Stromdebatte fand in der ersten Juliwoche im Rathaus statt, an der Bürgermeister Dr. C. v. Bi u s c m a n mit dem Elektr'oausschuß teil- nahm und bei der die Direktoren der Ti- wag, unterstützt von Kon sul'enten derLan- desr egierung, das große Wort führten. Über den Verlauf dieser Sitzung wur- de der Gemeinderat von Bürgermeister Dr. C. v. Buschman, vom Obmann 'des Elektroausschusses Gemeinderat Chri- stian Egger und vom Obmann des Fi- nanzaus.s chusses Altbürgerm ei stur Wal- ter Hirnsberger unterrichtet. Eis war eine, wie Altbürgermeister Hirnsberger feststellte, tief betrübliche Sitzung, in der mit 5 t r o m ab s c h a 1 - tung bzw. Enteignung gedroht wurde. Nach einer sehr lebhaft geführten Dr.- baUe, an der sich Bürgermeister Dr. Buschman, Vizebürgermeister Hermann Reisch und Kalalbacher, die' Stadträte Hechenberger und Sieberer und die Ge- meinderäte e- meinderäte Hirnsberger, Egger, Tscholl, Oberhauser und Stampfer beteiligten, wurde der Bürgermeister beauftragt, ge- meinsam mit den Mitgliedern des Elek- trizitätsausschusses Egger, Hirnsberger und Tscholl, ein Exposö ausuarbe'iten, und unverzüglich dem Vorstand der TIWAG zu unterbreiten. In diesem Ex- posö sind folgende Richtlinien einzu- halten: Der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel nimmt zur Kenntnis; daß die Tirler Waserkraftw'erke AG von der Stadt Kitzbühel einen Betrag in der Höhe von 5 Millionen Schilling zur Errichtung ei- ner 100kVLeitung KirchbichlSt. Jo- Filmtheater Kitzbühel (Bei Regenwetter auch um 1.6,15 Uhr) 14. u. 15. Juli: M'amitschka 16. Juli: Zwischen Haß und Liebe 17. 'u. 18. Juli: Zwei blaue Augen Juli: Mozart Juli: Freib,rie,f für Mord Filmtheater St. Johann 1. T. 13. 'u. 14. Juli: Treue 15. u. 16. Juli: Ludwig II. 17. VII.: Wohnung m. allem Komfort 18. u. 19. Juli: Das große Spiel 20. u. 21. Juli: Teufel in Seide ha,nn fordert, falls die Stadt weiterhin mit Strom versorgt werden will. Als Al- ternative 1. ternative wären die Wasse'i'kraftw erke bereit, auf diesen Betrag zu verzichten, wenn Kitzbühel sein lektrizitätswerk mitsamt dem Leitungsnetz verkauft. Weit,ersi ist in dem Expasö festzuhal- ten, 'daß bei vorhergegangenen Bespre- chungen die' Vertreter der Stadt Kitz- bühel der Tiw:ag für, die' erwähnte Lei- tung einen einmaligen Beitrag von 2,5 Millionen Schilling angeboten haben, welches Anbot jedoch nicht angenom- men wurde'. Der Gemeinderat von Kitzbühel hat in seiner am 6. Juli 1956 abgehaltenen Sitzung beschlossen, daß das stadteige- ne Elektrizitätswerk n'i c h t. verkauft wird, und zwar nicht nur aus kom- merziellen Erwägungen heraus, son- dern auch wegen Cer damit verbunde- nen sozialen und menschlichen Härten. Grundsätzlich ist der 'Gemeinderat be- reit 'einen Beitrag zur Errichtung der, 100-kV-Leitung Kirchhichl-St. Johann zu leisten, kann es jedonft nicht verant- worten, die gesamte Finanzwirtschaft der St adt geinei tide in vö.I lige Unord- nung zu bringen. Der Ausschuß hat d.e Vollmacht, im' Namen desll Gemeinde- rates den Tiroler Wasserkraftwerken folgendes Anbot zu stellen: Beitragsleistung der Stadt Kitzbühel 4 Millionen Schilling. Zahlungsbedin- gungen: 1 Million bei Vertragse'rrich- tung, d. i. zum 30. September 1956; die restlichen 3 Millionen in unvetzi nslicheni Jahresrat'e'n zu je 300.000 Schilling, von denen die erste in jenem Jahre fällig wird, in welchem der Bau der 100.000- Volt-Leitung begonnen wird, 300.000 S in jenem Jahre„ in welchem diese Lei- tung vollendet wird und 300.000 Schil- ling in den acht folgenden Jahren. Bis zur Errichtung der genannten Leitung müßte eine Höchstmenge, von 2000 kW zugesichert werden. Nach Fertigstellung der Leitung jedoch ein praktisch unbe- grenztes Maß an Strom, das man jedoch theoretisch mit 10.000 kW begrenzen könnte. Der neue tromlieferungsvertrag müßte in Anbetracht der großen Bei- tragsleistung der, Stadt Kitzbühel für die Dauer von etwa 50 Jahren, gelten, damit die schweren Opfer, welche die Stadt Kitzbühel zu bringen genötigt 'ist, eine einwandfreie Stromversorgung ge- währleisten. Mit Teilkosten ans der Errichtung des künftig zu erbauenden Umsp annwerkes in St. Johann (für welches Bauvorha- ben die Wasserkraftwerke von der Stadt Kitzbühel einen weiteren Baukostenzu- schuß in der höhe von 2,5 Millionen Schilling verlangten, d. i. die Hälfte der Baukosten überhaupt), dürfte' die Stadt Kitzbühel nicht belastet werden, vor al- lem dann nicht, wenn die Möglichkeit besteht, diese' Baukosten anderen Groß - verbrauchern aufzulasten. (Es ist auch in Kitzbühel bekanntgeworden, daß im Gemeindegebiet von Hochfilzen ein neu- es, eu- es' Magnesitw'erk erstehen soll, welches 700 bis 800 Arbeiter beschäftigen würde und wegen de,s gewaltigen Stromver- brauches, - mehr als das gesamte Ver- sorgungsgebiet der, Stadt Kitzbühel - früher aj,si Kitzbühel das geplante Um- spannwerk in St. Johann benötigen würde). Weiters ist in dem Exp'osö eindeutig aufzunehmen, daß dies das 1e, t z t e A n- b 0 t darstellt, welches diei die Stadtge'mei n - dc Kitzbühel zu stellen hat, da es ohne- hin schlimm genug ist) unter diesen Um- ständen auf Zuschüsse' des stadteigenen Elektrizitätswerkes für andere lebens- wichtige Aufgaben durch 10 Jahre hin- aus verzichten müssen. Da die Regelung der Stromversorgung im kommenden Winter bereits so gut als möglich p e r - 1 e k t sein muß, ist die Stadtgemeinde gezwungen, das genannte Anbot auf 14 Tage zu befristen. Aus den Debatten im Rathaus war- zu ar zu entnehmen, daß von selten der Di- rektoren der TIWAG ein nur geringes Entgegenkommen für die Belange der Stadt Kitzbühel zu erwarten sein wird. Als F r e u n d der Stadt Kitzbühel er- wies sich jedoch Kommerziairat Land- tagspräsident Johann 0 b e r m 0 s e r, welcher als Vorsitzender des Aufsichts- rates der TIWAG an den entscheiden- den Sitzungen teilgenommen hat und so manche Lanze für Kitzbühel brach. Stadtrat Hans R e c h e n b e r g e r sprach der Delegation des Gemeinderates mit Bürgermeister Dr. C. v. Buschrnan an der Spitze im Namen der sozialistischen Fraktion seine Anerkennung aus über die bisherige strenge Verhandlungsfüh- rung gegenüber diesem übermächtigen Partner und versicherte in diesem Sinne die weitere Unterstützung der Partei. Er werde' in Innsbruck die V'olksvertre- I04fonerte ber I.tQbtmufif Samstag, 14. Juli 1956: 1.. „Aus eigener Kraft'. Marsch v.Rupr. „Geheimnisse der Etsch". Walzer von Carena. Ouv. zu „Semiramis" von Rossini. t. „Annenpolka" von Johann Strauß. Fantasie aus „Traviata" von G.Verdi. „Unter einem Lindenbaum". EberT. „Gän:semarsch" von Vancura. Mitwoch, 18. Juli 1956: „Laridah". Marsch von Hempl. „Na,chtschwärmer". Walz. v. Zie'hr. „Andr. Hofer"-Ouvert. v. Ph.Schmutz. „Der Vater des Regiments". Marsch- lied von C. M. Zie'hrer. Potp. aus Zeller-Operetten v. Kliment „Die Alpenrose". Lied f. Flügelhorn. „Komödianten". Marsch aus der Oper „Die verkaufte Braut" von Smetana. Die (Sctact)t um (Strom Zitung-Stitbu o*Dei im bo[Ien cinge 21ur3eroröeuhlicf)e Oemeinberntfieung in gi8bübei
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen