Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. März 1956 2OjiiEjriget* Zubiiiumtreffen in oc»berg den Prengeistein und weiter zur Ober- landhütte. Falls eine Beförderung mit dem Lift nicht mehr zu machen wäre, würde sie wahrscheinlich die Nacht und ihre Dunkelheit erwischrein. In dci' sich nun entwickelnden Werchstelrede, bei der die beiden Skifahrer alle Künste der Ueberredung spielen ließen, segte schließlich doch das brave Tirolerherz und die beiden Liftangestellten schalte- ten den Schlepplift ein und opferten da- mit eine u n be zar h 1 te Viertelstunde. Die Touristen bedankten sich und mein - ten: „EIs gibt doch auch in den Bergen Verkehrskavaliere"! bev reiEjeitIicfjen Partei Bei dem am 25. März 1956 abgehal- tenen ersten Bezirksparteitag der Frei- heitlichen Partei Oesterreichs, Bezirks- gruppe Kitzbühel, wurden einstimmig gewählt: Dr. Otto W e n d 1 in g, Rechtsanwalt in Kitzbühel, als Bezirksobmann; Ing. Willi G un:sc hi, Wirtschaftsbera- ter in St. Johann, als dessen Stellver- treter; Als Mitglieder der Bezirksleitung: Rudolf II ö r 1, Baupolier, Jochberg, Michael W a 11 ne, r, Buchhalter, Hiopf g. Anton L a n dm a n n, Perrlhergbauer, Jochberg, Ing. Josef S e i s 1, Eterktrogeschäft:inha- ber, Kitzbühel. OS-inÖerborf unö Zoni e'oiter Der Leiter des Verbandes der öster- reichischen SOS-Kinderdörfer, Hermann G-niieinrer, gab bekannt, daß zur Erinne- rung an die großen sportlichen Leistun- gen eistun - gen unserer Skifahrer in dieser Saison das nächste entstehender Kinderdrorf den Namen „Toni Salier" tragen wird. Neun ärmste, verlassene Kinder sollen darin b,c-ii einer Mutter wieder ein neues Daheim erleben dürfen. Hermann Gmei- 11er betonte, daß es vom Erfolg der vor einigen Tagen v:er:sandtrefl Osterkarten des SOS-Kindrerdrorfbs abhängen wird, ob mit dem Bau dieses wohl schönsten menschlichen Denkmales für eine, sport - liche Großtat in ~ cli,e isie,mi Frühjahr begon- nen werden kann. Obwohl zurzrerit, wie- derum neun neue Kinderdorthäuser in Imst in Tirol und Altmünster im Salz- ka1nmerrgmut vor der Fertigstellung ste- hen, ist die Zahl der dringendsten Fälle von Kindern, die unschuldig in trst- leser UmIglebung nur No4 und Elend ken- nenlernen, erschütternd groß, sodaß auch das „Haus Toni Sauer" sofort be- siedelt werden könnte. Um alte sportliche Erinnerungen und Erlebnisse wieder einmal aufzufrischen, trafen Srjh am 18. März 1956 und am darauffolgenden Jrosefitag beim „Wirt" in Jrorchberg die nun „A.ltlierren'' ge- wordenen Mitglieder des eleniraliger in- offiziellen F. C. Jrochberg, der vor 20 Jahren aus einer selbstformierten Ju- gendmannschaft bestanden hatte, die u. ar. im Jahre 1934 durch ein hervorra- gendes Spiel von 2: 1 gegen den damali- gen armaIi- gen Tabellenführer Kitzbühel Jugend 1 beachtliches Aufsehen erregte. Im EJahmlemn dieses zwemitilgigren, bei strahlender Märzsonne glänzend verr laufenden Treffens, das für alle Beteilig- ten ZU reinem persönlichen Erlebnis ge- worden ist, fand natürlich auch ein sportlicher Wettbewerb statt, der in sei- ner Art bisher einmalig sein dürfte und, ganz im Tiroler Stil gehalten, in Ein- zel- und Kombinartironswrerrtun g, sich aus Skilauf, Schach und Schießen zus am - niensretzte. Es gab sehr guten port zu sehen. Be- sonders augenscheinlich waren die Lei- stungen im Schießen, wenn man be- denkt, daß jeder nur zwei 15er-Serien Schießen durfte, von denen die bessere gewertet wurde. Aber auch das Schach- turnier zeigte sehr gut angelegte Par - tien und hartnäckige Kämpfe, ging es doch auch hier wie in jeder Erinz:erldiszi_ plin um einen kleinen Pokal. Im Skilauf (Tiorlauf und Riesen tor lauf kombiniert) dominierte allerdings der in Hochform befindliche, :hremal i ge Rechtsaußen und jetzige Gastwirt Josef TTochfilzer klar. Man merkte deutlich, daß er in Norwegen und Finnland mehr beim Ski- laufen als beim Schießen eingesetzt worden ist. - Ein Musterbeispiel ech- ten Sportlrertums gaben insbesondere der Jugend-Altmeister im Abfahrtslauf und Inhaber des schon sagenhaft geworde- nen Prengeisteinr:emkrorders S e p p W ö r - götter sowie Jakob Hochfilzer. Dieser fiel schon bei der ersten Diszi- plin (Torlauf) einem Mißgeschick zum Opfer und machte, aussichtslos im Ren- nen liegend, trotzdem die volle Kombi nation mit. Jener startete, ‚‚Wolle: um- wunden", mit einer bösartigen Zahn- geschichte, nur um auch noch dabei zu sein unTil die Bewerbe nicht zu schwä- chen. In ZusIammenarb eit mit den einzel- nen Jubilrar:ern 'übernahmen bekannte Persönlichkeiten wie Schachmeister und Tiroler A:uswahlspirerlrer W a 1 eh aus Kitzbühel, Obre:rscliützemnmreistrer Harns B a eh 1 re r, Skiclubrobmann Sepp Soli a f- fer 'und: Michl Krim h ach er aus Jochberg, die Betreuung der einzelnen Sportbrew:erbe. Herr Bürgermeister A.loi N i n d 1, so- wie Herr una Frau M a r x aus Köln, zwei besondere Freunde: Jochbergs, wa- ren zu allen Veranstaltungen als Ehren- gäste geladen,. Von allen wurden besonders auch die völlig zwa ngO:srern Ühepgänrg,e, von Sport und Geselligkeit erwähnt und angenehm empfunden. Die Unterhaltung führte zum Sport und der Sport wurde selbst zur Unterhaltung. Allzu rasch vergingen beida Tage und es hieß wieder :einmal Abschied neh- rnen. „Bevor wir die Preisverteilung, 'v:or nehmen und dann wieder auseinander- gehen, wollen wir jener Kameraden ge- denken, die heute: nicht mehr unter uns sind, die wir aber stets als gute, Kame: rarden, bewährte Sportler und gesellige Freunde in guter Erinnerung bewahren. Es sind dies unsrer Universitätsstudent Karl E: b re r t, Sohn des ebenfalls ver- storbenen rerr strorbenen Oberbra:uratres Ing. G. Ebert, dessen Mutter uns den schönen Ehren- preis zusandte, und unser Smepp EI b rem r 1, der im Kriege als Flugzeugführer gefal- len ist. Im Gedenken an sie wollen ir uns erheben und aus unsern Gläsern trinken, denn nicht Tkauer soll uns ver - binden, er- binden, sondern die: Elrinnerungr an all das: Frohe und Schöne mit ihnen", das sprach der ehemalige Kapitän der Mannschaft und wies auch auf die reli- giöse Verbundenheit mit den Verstor- ben-en hin die: am Palmsonntag in der Jochberge:r Pfarrkirche in Form eines Mreßopfers ihren Ausdruck fand. - Als Sprecher der Jubilare bedankte: er sich für die gastliche Aufnahme und Mithilfe seitens der Gastgeber und den Frauen der Jubilare:, als auch Herrn Koidl von der Konditorei Reisch für die schönen und schmackhaften Tu rten, deren schön- ste, chön- Ste dem von reiner schweren Krankheit wieder genesenden enstigen Fußball- kameraden und Lehrer P a u 1 1 n :S a m gelegentlich überreicht wurde. Er erwähnte auch die Freunde der Photo- graphie, die mit ihrer Kunst auch dieses Treff en besonders lebendig erhalten werden. Sodann 'ersuchte er den Herrn Bürgermeister, in Anerkennung seiner Verdienste um den Sport, die: Preisver- teilung vorzunehmen. Die Worte des Oberhauptes der Ge- fljrej:fld:e bildeten für die versammelten alten Sportler reine sozusagen offizielle Anerkennung, eine Krönung ihrer Ge- dankengänger und Vorsätze seit ihrer Schulzeit. Sie gipfelten in den Sätzen: „Ich frev,ei mich über ihre: Einladung, ich freue mich, daß dci' Sport, wie: Sie es bewiesen haben, auch in späteren Jahren noch s,olchei Verbindungen auf- rechtzuerhalten vermag. Ich brcgrrüße: es ferner, daß sie in ihren Wettbewerben nicht nur die körperlichen Kräfte, sron- dein auch den dies ‚Geistes mithineringe- riomlulern haben. - Jochberg, im Her- zen des Skiparadieses der Kitzbüheler Alpen gelegen, scheint seinen Dorn - röschenschiraf beendet zu haben. - Ich setze meine ganze Kraft dafür e i n, un- serem Heimmat,do rf jenen Fortschritt und
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