Kitzbüheler Anzeiger

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Sjte 4 Kitzbrheler Anzeiger Samstag, 22. Oktober 1955 Nach einer Beschreibung des 1910 in Kirchberg Pfarrer gewesenen Georg Lechner war die erste Kirche in Kirch- berg dem 51. Michael geweiht. Diese soll im Jahre 1291 erbaut worden sein; urkundlich wird sie bereits 1332 er- wähnt. Sie erschien den Bewohnern als „Kirche auf dem Berg" und hat zuerst dem Kirchhügel und im weiteren Ver- laufe er- laufe dem Ort am Fuße des Kirchhügeis den Namen K i r c h b e r g gegeben. Bis- her hatte es ‚;Sperten" geheißen, wel- chen Namen heute noch die Ache und das Tal führen. Mit dem Aufkommen des Bergbaues in Kirchberg erwies sich diese St..-Mi- chaels-Kirche als zu klein und so kam es 1491 (nach anderen Quellen 1511) zum Bau der heutigen Kirche zum hi. Ulrich. 1736 wurde sie durch Jakob Singer und 1796 durch Andrä Huber erweitert. Aus der Zeit des St-Ulrich- Kirchenbaues stammt auch die soge- nannte Zimmerhütte am östlichen Auf- gang zur Kirche. Das Verlangen nach einem ständigen Gottesdienst in der uralten St.-Michaels- kirche wurde durch die Stiftung einer Montagmesse im Jahre 1333 und einer Samstaginesse im Jahre 1370 erfüllt. Die Stiftung einer täglichen, oder „ewigen", Am Samstag, 15. Oktober 1955 fand bei der Gnadenkapelle ‚ ‚ Jochbergwaid" das nun schon traditionell gewordene Heimkehreitr'eifen der Heimkehrer des Oberpinzgaues und des Bezirkes Kitz- bühel statt. An diesem Treffen, das 1922 erstmals von den Jochbergern und zwei Vereinen des Oberpinzgaues ins Leben gerufen wurde, nahmen Vereine und Musikkapellen aus 23 Gemeinden teil. Vereine mit Musikkapellen: Hoi- iersbach, Mittersill, Uttenciorf, Joch- berg, Aurach, Reith, St. Johann und Going mit ihren Fahnen, weiters die Heimkehrervereine' aus Br amberg, Niedernsill, Stuhifelden, Neukirchen, Wald, Krimml, Brixen, Kitzbühel, Eil- in au, Kirchberg, Kirchdorf, F'ieb er - brunn, St. Jakob, Soll und Hochfilzen ebenfalls mit Fahnen. Der Tag war ausgezeichnet durch schönstes Herbstwetter. Dies mag auch dazu beigetragen haben, daß über 800 aktive Kriegsteilnehmer beider Welt- kriege an diesem Treffen teilnahmen; Messe, kam im Jahre 1451 zustande, nachdem schon in den Jahren 1426 und 1430 die Schenkungen dafür gemacht wurden. Der Pfarrer von Brixen - dem Kirchberg unterstand mußte einen Geistlichen, den sogenannten „Ge- sellpriester", alltäglich nach Kirchberg schicken. Dafür wurden ihm im Jahr 1333 von der Gemeinde die Güter Gwir- lach und Lacken (heute Schneidern) und im Jahre 1.370 die Güter Hagleiten am S'onnberg und Schering gewidmet. 1451 wurden der St.-Michaals-Kirche' - ebenfalls von der Gemeinde - „14 Mark guter alter weißer Kreuzer Herrengilt" auf den Gütern Stockach, Katzbichl, Diorfwiesen, Nieder- und Oberplaicken, Vorderkrimbach, Zisterstett (Röhrl), Nishichl (Schrolin) und Obergaux zu- geeignet. Diese Abgaben wurden erst im Jahre 1848 aufgehoben. Der Wunsch nach einem in Kirch- berg wohnenden Geistlichen wurde im Jahre 1492 von dem' Gewerken Andrä 5 t ö c k 1 durch die Stiftung eines Früh- meß-Benefiziums erfüllt.. Diese Früh- meßstiftung wurde' von Stöckl mit 38 Gulden und 26 Kreuzer Gilteu auf' den Gütern Mauer, Zisterstett, Peya (heute Thal), Niederschwent und Nieclerplaik- ken „dotiert". die Zahl der Angehörigen und Zuschau- er, die zu beiden Seiten des Paß Thurn herbeiströmten, ist mit 1000 Personen u beziffern. Eine Wallfahrt, wie sie bis- her noch nie zu sehen war. Bei der Gnadenkapelle, auf einem Feldaltar, wurden zwei Messen gelesen und eine dritte, nach der D'efilierung, i n der Ku- paRc durch Kooperator Schillinger. Pfar- rei Gick, Jochberg, las die erste Messe auf Meinung der Gefallenen und Ver- mißten 'er- rnißten der Gemeinde Jochberg. K'o'ope- rator Silier, Jochberg las die eige'ntli- ehe Feidmesse, zu welcher die Bundes- musikkapelle St. Johann - Kapellmei- ster Hans Zobel - die deutsche Messe von Schubert spielte.. Sakrale Musik höchster Vollendung und meisterhaft vorgetragen. Das Kommando über den Aufmarsch zum Heimkehrertreffen und zur Defilierung hatte Zimmermeister F r je d 1, St. Johann. Die Predigt des K'oop. Schillinger, St. Johann, wurde den vielen Wallfahrern durch Lautsprecher vermittelt. Schillin- Im Jahre 1521 wurde Kirchberg eine Kaplanei mit fast pfarrlichen Rechten und 1547 wurden die „Pfarrmes" und die ‚ ‚Frühmeß" zusammengelegt und Kirchberg zu einem Vikariat erhoben. 1710 wurde eine K'o'operatur errichtet, jedoch ohne Dotation. Der Unterhalt des Koop era.t'ors wurde der Pfründe (Ein- künfte der Kirche) aufgelastet. Die Er- hebung zu einer - von Brixen unäb hängigen - Pfarrei erfolgte erst im Jahre 1891. 1914 hatte die Kirche ein freieigenes Vermögen von 17.103 Kronen, zu dem noch 26.458 Kronen Stiftungen kamen. Durch die Inflation nach dem ersten Weltkrieg sind diese Kirchengelder ent- wertet worden Heuer begeht das Brixental den 57. Jahrestag des Verkaufes vom Hochstift Regensburg an das Hochstift Salzburg, nachdem die Bischöfe von Regensburg durch ihre Vögte von 902 bis 1380 im Brixental legierten. Mit der Verweltli- chung des Hochstiftes Salzburg im Jah- re 1803 hörte auch die geistliche Regie- rung der Erzbischöfe zu Salzburg, die das Brixental durch Pfleger verwalten ließen, auf. Von der Schenkung im Jah- re 902 an bis zur Säkularisation im: Jah- re, 1.803 unterstand das Brixental dem Bischofstab! Programm 3ur Renobierungeier, Zubitäumfeier unb 23efreiung6feier 8,45 Uhr Einzug mit M u s i k, 9 Uhr Hochamt und Predigt. Anschließend Te Deum und viertel- ständiges Glockengeläute aus Anlaß der Befreiung unseres Vaterlandes Oester- reich. ger, ein mehrfach ausgezeichneter ehe- m atiger Sanitätsunteroffizier, verstand es, an die Herzen der alten und jungen ehemaligen Frontsoida,ten zu rftte1n. Kernige Ansprachen hielten weiters Landtagsabgeordneter Josef Ober - h a u s e r, Kitzbühel, der Präsident des Tiroler Kameradschaftshundes Christoph Z e 11 e r, Innsbruck, und Landtagsabge- ordneter Schweinberger, Neukir- ehen. Anschließend fand eine Obmännerbe- sprechung statt, die vom Bezirksobmann Sebastian Huber und LA Josef Ober- hauser geführt wurde. An dieser Be- sprechung nahm auch Bürgermeister Jo- hann J ö c h 4 Reith, teil. Das Kommando über ;d,as Treffen 1956 wurde an einen Verein des Oberpinz- g aues übertragen. Der Landespräsident des Tiroler Kar in Christoph Zeller ii a hrn die' Obm än nervers animlung zum Anlaß, Albert P r i in u s, Kitzbühel, der heute im 87. Lebensjahr steht, für sei- ne Verdienste um' die Erhaltung und Leitung von Karniadschaitsvereine'n die „Goldene Ehrennadel" zu überreichen. imibot f 9 ur Reno%ierungfeier er l3fnrrfirdje ircberg unÖ Öe 1ttIJfl!I .3 40. Priefferjubildutn6 bes3 7ßf arrerd Zof)ann Odierntbanner am 23. Oftober 1955 Herausgegeben vom Heirnatschutzverein K i r c h b e r g. Quellen: Dr. Matthias Mayer, G'oing: „Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salz- burg"; - Ludwig Wein'old, Kufstein: ‚Tiroler Heimatblätter 1953". Von Anton F1ecksberger. Dic irdje auf Öem Sircfjberge Dreieenfmeffen bergLua1 23ereine unö MUfiffapeffen GUe 23 C5emeinben beim 5eimerertreffen 3um 34. 3abte6tag
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