Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 15. Oktober 1955 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Hptm. Leopold Pischl, in seiner Grab- rede an. Versöhnend rufen die Geister der neuen Zeit: dein Schicksal, Josef ad- lo, muß läuternd wirken für unser-ei Ge- neration und die zukünftige. ergtvact RiAbübei Im heurigen Sommer wurden von der Orts- und Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Bergwacht 92 Streifendienste durchgeführt. Hierbei wurden 66 Hüt- tenkontrollen, 82 Naturschutzkontrollen mit 51 Verwarnungen, 93 Fischereikon- trollen mit 4 Verwarnungen und 4 An- zeigen, 15 Erste-Hilfe-Leistungen und 3 Verletzten-Abtransporte vorgenommen. Die Mitglieder der Bergwacht waren bei sämtlichen Hochwasserkatastr ophen ein- gesetzt. Der Bergwächter versieht seinen Dienst ehrenamtlich. Er erhält ledig- lich die Fahrtspesen ersetzt. Dieser Idea- lismus wird leider von der Bevölkerung wenig beachtet. Hoffentlich ändern sieh diese Ansichten. OotfEjod)fcljuIe Sit3bü[ Frau Christa Maria Egger führte pri- vat schon seit Jahren mit Kindern von 6 bis 9 Jahren einen - immer stärke- rem Interesse begegnenden - Plauder- kurs für Englisch. Um diesen Kurs mög- lichst vielen kleinen Schülern zugängig machen zu können, hat sich Frau Egger über Ers u ehen der Volkshochschule ent- schlossen, den Plauderkurs in erweiter- ter rweiter- ter Form nunmehr im Rahmen der Volkshochschule zu erteilen. Der Kurs ist angesetzt für Mittwoch und Samstag - jeweils von halb 11 bis 12 Uhr. Beginn: Samstag, 5. Novemb• Zur Unterrichtserteilung stellt die Leitung der Volksschule in Anerken- nung der Bedeutung der fremdsprachli- chen Erziehung das Klassenzimmer Nr. 11 in freundlicher Weise zur Verfügung. Anmeldungen ab sofort in der Buch- handlung Schiestl. Die finanziellen Belange sind mit der Kursleiterin selbst zu regeln. rntebanfttnflfnrt ber 3ullgbauern Kitzbühel, 8. Oktober 1955: Mit einem trüben, regnerischen Mor- gen begann dieser Tag wenig verhei- ßungsvoll. Trotzdem waren in Hochfil- zen 35 Teilnehmer aus Kitzbühel um Stadtpfarrer geistl. Rat Ehrendomherr Josef Schmid versammelt, uni den 3- stündigen Marsch durch den Schittach- graben-Römermveg-D als'enalpboden nach St. Martin anzutreten. Unter den Teil- nehmern befanden sieh auch Landtags- ahge'ordnter Josef Oberhauser und Be- zirksjungbauernobmann Peter Ko idi. In St. Martin vereinigte sich die Kitz- büheler Prozession mit den übrigen Wallfahrern. Die Spitze des Zuges über- nahm die Jungbauerngruppe St. Ulrich, 6 Jungmänner und 4 Mädchen, die Ern- tekrone tragend. An der Wallfahrt ab St. Martin nahmen auch Landtagspräsi- dent Kommerzialiat Johann Oberni ose und Landesjun gbauernobm ann Michael Grander teil. Die Erntegaben wurden in der Wall- fahrtskirche vor dem Marienaltar aus- gebreitet. Den Dankgottesdienst zele- brierte Ko'operator Schillinger, St. Jo- hänn; die Predigt hielt Stadtfarrer Jo- sef Schmid, Kitzbühel. An der Wallfahrt und am Gottesdienst nahmen an die 300 Personen teil. Auf der Heimfahrt wurde beim Paß Strub -Denkmal der Landesverteidiger 1805/09 gemeinsam das Lied „Zu Man- tua in Banden" gesungen. Bei dieser Go- lenkfeier richtete Landtagspräsident 0- bernioser ernste Worte an die Versam- melten und Jungbauernobmann Koidl gab einen kurzen geschichtlichen Ueber- blick über die damaligen Ereignisse. iebenfmeffe für Mtudj QBiefer am brennenen 1361ben Am Sonntag, 16. Oktob. - 1955, 10 Uhr vormittags, wird am Grabe unseres 'Gildenbruders und Alpen. vereinsfunktionä rs Mitch W i e s c r am Brennenden Imibi.üt Pölven im Wilden Kaiser eno Gedenkmesse gele- sen. Falirgelegenheit ist mit Omnibus ab Kitzbühel, Hauptplatz, halb 7 Uhr. (Rückfahrt nach Vereinbarung mit dem Chauffeur.) Die Jahres haup tveis amm - der Edeiweißgijde Kitzbühel findet an- schließend, um 13 Uhr, auf der Regalp- spitze, statt. Hulala Toni Werner. da o1bene och3eit in et 305 ,aann 1. Z Am Samstag, 8. Oktober 1955 feierte das Ehepaar Johann 5 e h w a i g e r, Kleinbauer, zu Sehoinern im Winkl und seine Gattin Barbara geb. Sevignani das Fest der „Goldenen Hochzeit". Mit gro- ßem Gefolge, begleitet von der Kapelle „Die Fünf von der Huber-Höh", begann um 10 Uhr der Einzug in die Dekanats- kirche, wo Dekan Josef Ritter das Ja- belpaar zum „goldenen Jahr" traute. Als Trauzeugen begleiteten das Jubelpaar Klaus Treffer zu Hautzn im Winkl, ein Nachbar des Bräutigams, und Kunigun- dc Treiehl zu Kalchern in Going, eine Schwester der Braut. Nach altem Brauch „paßten" auch bei der Kirchentüre eini- ge Nachbarn des Jubelpaares, es waren der Fraberger, der Obinger, der Katz- berger und der Heisenbauer, um die Jubelbrant zu entführen. Die Entfüh- rung endete beim „Klausner". Die Schoi- nermutter kam sich dabei ganz jung vor. Über hundert Hochzeitsgäste, darun- ter eine Schar Enkelkinder, fanden sich bei der „Mautli" zum Hochzeitsmahl ein, Die Frauen im prächtigen Kasscttl, wie es sich bei einer Bauernhochzeit gehört. Nach dein Mahl marschierten die En- kelkinder als Gratulanten auf. Der Ju- belbraut, an der Seite des Bräutigams und des Herrn Dekan, wurden zum wie- derholten Male diei Augen naß bei all den schönen Versen und Reimen und bei all den herzlichen Glückwünschen. Auf dein Tisch türmten sieh Berge von Hochzeitstorten und Geschenkkörben. Johann Schwaiger ist ein rüstiger 77 er, er tanzte wie ein Junger. So, wie ihm zeit seines Lebens die Arbeit nicht ausging, so erfreut er sieh heute noch bester Gesundheit. 1905 kaufte er zur Hochzeit das Schoinergut im Winkl, be- gnügte sieh aber nicht allein mit dessen Bewirtschaftung. Durch 25 Jahre war er „Schaffer" beim Alpachsehmind und nun seit 8 Jahren Knecht und Almput- zer beim Samerbauern. Den Krieg machte der Jubelbräuti gam auf dem höchsten Kriegsschauplatz des ersten Weltkrieges mit: im Ortlergebiet. Mehr- mals bestieg er - auf Skiern - den Ortler. War auch die Kampftätigkeit im Ortiergebiet nicht am ärgsten, aber Patrouillenfahrten bei 40 Grad Celsius waren auch nicht jedermanns Sache. Mutter Schwaiger ist eine Sevignani- tochter zu Paking in Going. 10 eigene und 9 Karitas-Kinder erzog sie. Von den eigenen Kindern leben heute noch 8 (3 Töchter und 5 Söhne); Loisei starb mit 4 Jahren und Hansl, der älteste, starb 1932. Alle fünf Söhne waren Welt- kriegs teilnehmer; aber alle kehrten ge- sund e- sund zurück. Die Jubelbraut ist heute 72 Jahre alt, ein kleines liebes Muatterl; die Kinder sind ihr Leben, die eigenen wie die fremden. Bürgermeister Rudolf Scheider sprach dem J u belp a ar im Namen der Gemeinde die besten Glückwünsche aus. Das Schreiben aus dem Gemeindehaus wurde beim Mahl überreicht. Die Hochzeitsgesellschaft tanzte wei- ter zu Ehren des Jubelpaares bei den lustigen Klängen der Tanzkapelle „Die Fünf von der Huber-Höh". Über die Gass' ging's zum Seisl und zum Gries- wirt. Den Glückwünschen, die den Braut- Leuten so zahlreich zugingen, fügen auch wir den unseren zu und auch unsere Be- geisterung für die Töchter, Söhne, En- 4e1 und Verwandten, die dem Jubelpaar in so schönes Fest bereiteten. oinq. - Gestorben ist am 7. Oktober 1955 der Bauer zu Sölln Matthias R e c h - i s, im Alter von 62 Jahren. Recheis chaute an seinem Todestage um 5 [Jhr,
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