Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 ÄzeIr Samstag, 15. Oktober 1955 erinnerungen an 30fcf pircb1 (Fortsetzung von Seife 1) tel .‚Kitzbühel wäre fast geschnitten worden" u. a.: Anfang der Siebziger jahre lagen die Pläne für den Bau der Giselabahn von H.ailein bis Wörgl be- reits vor. De Teilstrecke St. Johann— Wörgl sollte über Elimau gelegt. werden. Kitzbühel sowie das ganze Brixental mit Kirchberg. Brixen, Westendorf und H.opfga.rien sollten links liegen bleiben. Zu dieser Zeit führte Josef Pirchl dih Bür. germeistergeschäfte, ein Mann, der sei- ne Vaterstadt liebte und für sie das Beste zu tun bereit war. Als die Pläne bekannt wurden, verfaßte Pirchl eine Eingabe an die k. u. k. Bahnverwal- tung, mit der Bitte, die Kitzbüheler nicht zu vergessen. Die Bürokraten in Wien rührten vorerst kein Ohrwaschel: wegen einem simplen Bürgermeister da hinten in Tirol die Pläne lindern, neuerstellen? Das ergäbe eine Menge zusätzlicher Ar- beit, ganz' abgesehen von den Kosten. Aber Pirchl ließ nicht locker. Er bom- bardierte Wien weiter mit seinen Vor- schlägen, führte die wichtigen Erztrans- porte ins Treffen die damals noch aus dem Schattberg und aus der Kelchaipc flossen und vergaß auch nicht das Land- gericht Kitzbühel als Erzeugungsort ei- nes weit und breit geschätzten Fettkä.se zu erwähnen. Denn der „ganz guetd Jochberger Käse" wurde eibst bei Hofe in Wien nicht verschmäht. Alsbald erfuhr man aus Salzburg, wo die Direktion des Ba.hnbaues ansässig war, von einem zweiten Projekt: die Bahn sollte nun von St. Johann über Oberndorf—G undhabin g führen, schon Kitzbühel etwas näher, aber noch ziem- lich weit weg davon. Auch munkelt-- man unkelte man etwas von einem Tuncilb,au durch den Lebenherg. Inzwischen aber hatte Pirchl einen wertvollen Bundesgenossen gefunden: den damaligen Kriegsminister General Franz K h u e n, den Pirchl anS den Feld- Zügen von 1859 und 1866 kannte. Der horchte auf; als er von Pirchls Begeh- ren erfuhr. Und aus welchen Gründen immer es gewesen sein mag, dieser ver- schaffte Pirchl eine Audienz bei Kaiser Franz Joseph. Josef Pirchl fuhr mit dem Tief enbrun - nerwirt Martin R u c h, dem T4eit,herwirt Egid J ö c Ii 1 und dem Glasliüttenbesit.- zer F r i e d r i c h, Hopfga.rteii, zum Kai- Filmtheater KUbüo2 15. u. 16. X.: D. Fischer v. Heiligensee 17. Okt.: Ueber den Todespaß. 18. u. 19. Okt..: Der Vetter aus' Dingsda Okt.: Die Fahrten des Odysseus Okt..: Jagd ohne Gnade Fflmhetr Si Johann L T. 1 15. u. 16. Okt..: Schloß Hubertus 17. u. 18. Okt..: Nordwestpassage 19. u. 20 Okt..: Verbotene Frucht. 21. Okt.: Geheimdienst Wildwest ser nach Wien und überreichte diesem das Gesuch. Der „Oberste Kriegsherr,' war vom Kriegsminister über den Be- such der Kitzbüheler schon unterrich.. tet worden. Der Kaiser verabschiedete Pirchl mit den Woit.fl: „Fahr'n 5' nur nach Hause, Herr Pirchl, es wird ge- macht !" Pirchl hatte gesiegt. 1.873 wurde es lebendig in Kitzbühel. Von Hochfilzen bis Hopfgarten halten die Täler wider von den Sprengschüssen der, Bahnbauer und aus den fernsten Winkeln der Mo- narchie strömten die Männer zum Bahn- bau herbei und in der verhältnismäßig kurzen Zeit von drei Jahren, am 29. Ju- li 1875, konnte schon die Giselaba.hn, wenn auch vorerst nur eingleisig, dem Verkehr übergeben werden. IIIctcr aknritc - Den ärztlichenSonntags- d i e n s t versieht in Kitzbühel am Sonn- tag, 16. Oktober 1955 Dr. Editha.Ein- s i e dl, Hinterstadt 11, Tel. 386; Woh- nung: Nordlandhüt.te, Tel. 488. - Apothekendienst : Montag, 17. bis Sonntag, 23. Oktober 1955 E d el- weißap'otheke des Mag. H.W.Bert- leff, Griesgasse 14, Tel. 207. - Evangelischer Gottes- di e n s t am Sonntag, 16. Oktober 1955, 91 45 Uhr, in der Schule, I. Stock, Saal 7, Pfarrer Stürzer. - Geboren wurden: ein Wal- ter al- 1er dem Telegraphenarbeiter Wilhelm Spatz und der Gattin Karolina geb. Dal- rnas'o, Siedlung 11; ein M i c h a e 1, Hu- bert., Stefan dem Zahnarzt Doktor der Medizin Hubert Koprowski und der Gat- tin Hildegard geb. Buding, Josef'-Pirchl- Straße 20; eine E. r n a dem Alteisen- händler Josef K'ogler und der Gattin Bertha geb. Wenzel, Schaftberg, Haus- bergtal 7. - Getraut wurden: der Bäcker Otto Franz P f 1 ü g 1, Franz Erlergasse Nr. 18, mit der Hausfrau Magdalena Klara Heb e r geb. Görner, Griesgasse Nr. 51; der Schuhmacher Johann 0 b e r- h au s e r mit der Friseurin Johanna 5 a n g 1, Wehrgasse 9; der Postbedien- stete Johann 0 b e r m lo s.e r, Siedlung 4, mit d. Postbediensteten Eveline P 1 h a k, Bahnhofsplatz, 2. - Gestorben sind: am 4. Okto- ber die Private Emma W i 1 d n er, Jo- sef-Pirchl-Straße 9, im Alter von 78 Jahren; am 9. Oktober 1955 der Dentist Josef, Karl Leopold 5 a d 10, J'ochberger- straße 23, im Alter von 60 Jahren. - Anstelle eines Kranzes für seinen verstorbenen Freund Josef Sadlo spendete Dr. Hans K,aaserer dem Kin- derdorf Lust. einen Geldbetrag. Herzlichen Dank unserem Filialleiter der Konsum genossenschaft Kitzbühel, Franz F e d e r e r, für den schönen Betriebsausflug über den Re- sehen nach Südtirol, bei dein wir alles erleben durften, was den kleinen Mann erfreut. Ausschuß u. Mitglieder. - Betriebsausflug. Die Zim- merleute der Fa. Peter E g g e r danken ihren beiden Chefs Peter und Christian Egger für den schönen Betriebsausflug nach Kaprun. Auch der Meisterin Ahna herzlichen Dank und Frau Ottilie, die sicherlich für die ausgiebigen Lunch- pakete zuständig waren. Plazmeister: Der Eishocker club Kitzbühel stellt für die kommende Wintersaison einen Platznieister ein. Be- werber melden sich bei Hubert. Leitner, Kitzbühel, Haus Germania, oder in der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, der Hochburg des KSC. - Im Kitzbüheler Fundamt wurden zwischen 5. und 12. Oktober 1955 abgegeben: 1 Brieftasche mit größerem Geldbetrag; 1 H-Gummimantel; 1 D- Kopftuch, 1 Paar Turnschuhe, vermut- lich einem Schüler aus der Stadtsiedlung gehörend, 1 Geldbetrag lose, 1 Aatorad- kappe, 1 sehr gut erhaltenes Herren- fahrrad, 1 Lede rsp'orthandsch uh, 1 Paar D-Wollhand schuhe, 1 Ohrklipper ver- mutlich echt Silber und zwei einzelne Schlüssel (einer davon trägt ein auffal- lendes Bändchen). £eonbürb Strenbitbler, Ri4bübei t Am 13. Oktober 1955, eine Woche nach seiner so schön verlaufenen Feier der „Diamantenen Hochzeit", starb im Krankenhaus zu St. Johann, wohin er am Vortage abends schwer krank über- führt ber- führt wurde, der Bundesbahnpensionist, Bienenzüchter und Hausbesitzer zu Du- terzephirau in Kitzbühel Leonhard Kronbjchler. Er stand im 86. Le- bensjahre. cntift Zo'ef ea1o, i4tiiE3el t Ani Sonntag, 9. Uktiober 1955 starb in seiner Wohnung, nach Einnahme des Mittagmahles, für seine Angehörigen völlig unerwartet der bekannte Dentist und Schwerkriegsversehrte Josef S a d - le, Kit.z.bühel, 60 Jahre alt. Am 13. Ok- tober wurde der Verstorbene im städ- tischen Friedhof beerdigt.. Josef Sudle verlor im ersten Welt- krieg an der russischen Front beide Bei- ne. Als. erstklassiger Dentist schuf er sich und seiner Familie in Kitzbühel ei- ne gesicherte Existenz. Er lebte in un- serer Stadt in Frieden und Freundschaft unter seinen Mitbürgern. Da schlug die Aera 1945 zu: anderthalb Jahre zerrte man diesen aufrechten Mann als poli- tisch Belasteten von einem La.ger zum andern. Von einer Schuld seinerseits kann überhaupt nicht gesprochen wer- den; wohl aber von einer Schuld jener, die seine Haftsetzung auf dem Gewissen haben, eine Schuld, für die es keine Sühne mehr gibt.. Deutlich klagte der Obmann des Kriegsopferverbandes,
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