Kitzbüheler Anzeiger

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üimstag, 30. Juli 1955 1itzbüheIer Anzeiger Seite 3 gesetzt. Als erstei Rettungsabteilung fand sieh die freiwillige FeuerwelirKitz- bühel e'in, die dafür sorgie, daß die Reisenden in die unversehrten Waggons umsteigen konnten und die' diei Fahr- gäste nach Kitzbühel übernahm. Im Unfallsschnellzug befanden sich aus Kitz- bühel Frau Grete Kotier, Frau Maria Widmann vöm Uhrengesehäft, Baumei- ster Josef Unterherger sowie eine An- zahl Sommergäste. Das ganze Land, von Wien bis Bregenz, wo man Ofl dem Unfall in Kitzbühel vernahm, ist beglückt über das unwahrscheinlich gro- ße Glück, das hier Pate stand. Der Walsenbach riß auch die Brücke nach Sinnesberg und Sineben weg, ver- nichtete die Trinkwasscranlage für Hölz- lern und Vorder- und Hintergrub und machte den Maschinisten der Hornbahn viel Arbeit bei der Errichtung eines U- Das für den Juli vorgesehen ne Trachtenfest Trachtenfest in Kitzbühel konnte lei- der „aus technischen Gründen" nicht stattfinden. Kufstein kam uns nämlich mit der ‚‚Anmeldung" zuvor und somit spielte sich der bunte Tracli tenreigen vergangenen Sonntag am Fuße der Fe- stung ab. Von den ohnehin spärlichen Sommer -Attr akt ionen, die Kitzbühel zu bieten hat, haben wir damit wieder eine eingebüßt 'oder müssen sie zumindest für das nächste Jahr verschieben. Die Trachtenfeste, das hat auch die Veranstaltung in Kufstein wieder ge- zeigt, zählen zu den beliebtesten im Lande. Der Heimat dienen sie als Er.. in.nerung an vergangene Zeiten, dem Fremden aber sind sie das große Er- lebnis, das sie zu Hause mit Worten und eigenen Photos ihren Verwandten und Bekannten zu schildern versuchen. Tirol bedeutet in diesem Falle nicht nur Berge. Straßen und Seen, sondern hier steht das lebendige Tirol auf vor den Augen unserer Gäste, so, wie sie es gerne sehen möchten. Den Trachte n vereinen aus nah und fern allein gebühren Dank und Äner- kennung, denn sie allein sind es, die durch ihr Auftreten in der Tracht der Ahnen den Gästen ihre Be'ifallsk und ga- bungen. welche in den verschiedensten Sprachen ihren Ausdruck finden, ent- locken. Wir dürfen stolz sein, daß auch der Kitzbüheler Trachtenverein eine stets rege Tätigkeit aufweist, welcher für eine Teilnahme hei den Pesten und einer traditionellen Weiterführung die- ser schönen Ueberlieferung bürgt. Trotzdem müssen wir uns auch ein- mal mit den Schwierigkeiten befassen, welche der Trachte:nverein zu bestehen hat. Ich möchte vorausschicken, daß Wir es hier noch mit Menschen zu tun ha- ben die ähnlich wie die Stadtmusik ei_ ferschutzes. Ein Teil des Zufahrtsweges zur Talstation der Harnbahn wurde e- benfalls weggeschwemmt. Dort setzte die Stadtgemeinde ihre Arbeitskräfte ein, sodaß nach drei Tagen schon der Personenverkehr zur Talstation der Hornbahn uiicl der Lastenzubringer - dienst für die Baustelle Bergstation dei- n er n e u e n Hornbahn aufgenommen wer- den konnte. Entlang des Bachbettes wurden große Steinkörbeingesetzt, die in Kitzbühel neu sind, jedoch sehr solide wirken. Die freiwillige Feuerwehr Kitzbühel wurde auch unI der Schwavzseestrahie eingesetzt, wo das Seehofbachl Geröll und Schlamm auf die Straße führte so- wie in der Bahnhofstraße, wo das Dach neben dem Tagwerkersteig, zwischen dem Teppichhaus Veider und dem Baus der Brau AG. die Straße überf1uteie. rieni Ideal dienen, nämlich der Erhal- tung von Tracht und Brauchtum im schönen Kitziühei'er Land. Sie greifen in den eigenen Geldbeutel wenn es heißt, zu einem Trachtenfest zu fahren mich wenn der Durst, den die schwere Tracht begreiflicherweise hervorruft, gestillt wird, so sind es wiederum die eigenen ‚‚Silberlinge'', welche in die Hand (hei Kellnerin wandern. Kein Wunder, daß diese Idealisten in einer Zeit, wo die Subventionierung Von Vereinen auf der Tagesordnung steht, schwer zu kämpfen haben und der ‚‚Nachwuchs" mehr als dünn gesät ist. ebastian Huber, 76 Jah- re alt, Ehrenmitglied des Landesv•erban- des und seit 35 Jahren Obmann des Kitzbüheler Trachtenvereines, gab mii, als Beweis seiner Darlegung einige Zah- len bekannt. So befinden sieh bei dem derzeitigen Stand von zirka 80 aktiven Mitgliedern 50 Alte und 30 Junge, wo- bei 9 jedoch die Jugend unter 30 Jahren noch höchstens mit 10 angegeben wer- den kann. Wir alle, die wir ein lebendi- ges Kitzbühel mit Brauchtum und Tracht nicht zuletzt zu unserem Vorteil haben wollen, müssen mithelfen, diesen Ver- Dezusebühr jhr1ich 25.- 3 Der heutigen Ausgabe liegt ein Erlag- schein zur Einzahlung der Bezugsgebühr für das Jahr 1955/56 zur freundlichen Bedienung bei. Falls bei den einzelnen Postbeziehern die Bezugsgebühr später fällig wird, bitten wir, den Erlagschein zur späteren Benützung aufzubewahren. Die Bezugsgebühr kann auch in der Redaktion, Kitzbühel, Hinterstadt 17, eingezahlt werden. ein zu fördern. Ich möchte aber vor al- lem an die Schule und die öffentlichen Stellen die Bitte herantragen, dieser Sparte, der Seele Kitzbühels, noch mehr Unterstützung und Mithilfe wie bisher angedeihen zu lassen. Ich möchte auf diesem Wege aber auch der äuerin sagen, ob sie denn überhaupt weiß, wie gut sie die Tracht kleidet und die Jung- bäurin soll nicht mit einem kiostüm, das ihr praktischer, schicker und der Zeit mehr angepaßt erscheint liebäugeln,weih es ihr die sonntägliche Tracht in keiner Weise e rs e tzen kann. Ein bekannter Schweizer Fremden- verkehrsfachmann hat mir einmal ganz offen erklärt, daß sie unsere Art, Tracht und Brauchtum nicht kaufen könnten, daher müßten sie auf anderem Weg ver- suchen, konkurrenzfähig zu sein. Wir sollten diese Worte beherzigen und ein offenes Ohr für die Sorgen un- serer Trachtler haben. Wir sollen es aber nicht allein darauf ankommen las- seii, bis wir mit: einem Trachtenfest wieder an der ih Ree' sind. Ein Kitzbü- heler Heiniattag oder ein Hebnatfag der Kitzbüheler Alpen sollte jährlich zur ständigen Einrichtung des Sommer-Pro- gran ines gehören. Der Heimat zur Ehre - der Jugend zum Vorbild und unsren(Jästen zurFreude. K. K. K. Aus dem Grundbuch Alois Federspiel, geb. 1917, Liegensch.- besitzer in Kössen Nr. 169, erwarb im Kaufwege von Marian ne Tschu g- gel geb. Federspiel, Innsbruck, Stift- gasse Nr. 1-11, deren Hälfteanteil vom geschlossenen Hofe ‚ ‚G roßried" in Kössen. Im Tauschwege erwarben: a) Franz Wagner, Besitzer zu Brunnach in St. Johann i. T. Nr. 382 und Barbara Wagner geb. Obwaller, St. Johann 1. Tirol Nr. 382, von Thomas Wörgötter, Besitzer zu Madianger in Fieberbrunn den Grundbuchskörper ‚ ‚ Madlanger" in Fieberbrunn und b) Thomas Wör- götter, Besitzer zu Madlangeir in IAe- berbrunn von Franz und Barbara, Wagner geb. Obwaller, St. Johann i. T. Nr. 382 den Grundbuchskörper „Brunnach" in St. Johann i. T. Hans Stand], zu „liüttl" in Küssen Nr. 122, erhielt im Uebergabsweg'e von seiner Mutter, Therese Witwe St:andl geb. Koidl, den geschlossenen Hof zu „Hüttl" in Küssen Nr. 122 und wal- zende Acker und Wiesengrundstücke, in Kössen. - Kitzbühel - Ljed! Der Redak- tion wurde der Text eines Kitzbühel- Liedes eingesandt, jedoch 'ohne Autoren- angabe. Zur Veröffentlichung des Lied- textes wünschen wir den Namen des Autoren. racfjt unö &audjtum im Vienfte Öer Seimat
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