Kitzbüheler Anzeiger

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Sette 4 itb1iiöIer Aneigr Samstag, 13. iFehria.r 1954 warum keine Pläne und Kostenrechnun- gen veröffentlicht wurden und warum nicht vorher eine Bürgerversammlung einberufen wurde. Bei der Vergebung des Baues an die Firma Unterbergar & Huter sei ein Spiel getrieben worden, denn nicht diese Firma, sondern sein Onkel, Baumeister Alois Stampfer, hät- te nach dem Anbot den Bau bekommen müssen. Baumeister Dr. M e i s e sprach Aehn- liches. Unbeschwert von allen Konkurrenz- sorgen, onkarrenz- sorgen, man möchte fast sagen „in al- ter Frische" schritt nun Altuational- rat Max W e r n e r zum Podium und brach erstens eine Lanze für Kitzb.ühels Fremdenverkehr. Rin gslierum wird Kitzbühel beneidet um sein landschaft- liche Schönheit und die Wirtschaftlich- keit des Fremdenverkehrs. Die Schön- heit; zu erhalten, den Fremdenver- kehr zu fördern ist die Aufgabe Kitz- hühels und Kitzbühel hat sich schon längst entschieden: die Parole heißt: .Fremdenverkehr". Aus diesem Anlaß sprach Werner dem Gemeinderat für die vielen und ohne Eigennutz geopfer- ten Stunden bei der Bearbeitung von Oemeindeangelegenheiten den Dank aus. Die Einigkeit, die heute in Kitzbühel bestehe, darf von keiner Seite gestört werden; s a c h 1 c h e Kritik ist jedoch noch immer in der Gemeinschaft; auf fruchtbaren Boden gefallen. Die He- ranziehung einer auswärtigen Persön- lichkeit für die Erstellung der Pläne und für die Aufsicht des Ausbaues des Rathauses hätte vermieden werden kön- nen. Nur Kitzbüheler Steuerzahler dür- fen in Kitzbühel beschäftigt werden. Dem Ankauf eines Personenkraftwa- gens und dein Neubau eines Beamten- wohnhauses aus Mitteln des Fürsorge- verbandes hätte der Gemeinderat ent- gegentreten sollen. So sehr der Mut der derzeitigen Gemeindeväter zu begrüßen ist, das gewaltige und notwendige Pro- jekt der Kanalisierung durchzuführen, etwas billiger hätte auch da gearbeitet werden können. Der Stadtverbauungs- plan sehe im Gries einen Grünfleck vor; dies ist nicht notwendig; Kitzbü- hel braucht keinen Grünfleck, da es von Wiesen und Wäldern umsäumt ist. Auf das Schulproblem übergehend ver- langte, Werner vom Schulausschuß, auf den Unterricht in den Grundbegriffen Lesen, Schreiben und Rechnen über- wiegenden Wert zu legen. Für den Wohnungsbau begrüße er ciie Unter- stützung der Siedler. Ein eigenes Heim ist stets dr Wunsch. eines braven Man- nes und die Gemeinde erhalte wieder neue Steuerzahler. V'olksschuldirektor Karl G r i ß m a nur beschwerte sich über die Benützung von vier Schulzimmern durch die Ge- meinde. Wegen des reingeschalteten Halbtagsunterrichtes komme es vor, daß Volksschüler erst bei Dunkelheit ihre -elterliche Wohnung erreichen. Ing. W u r z e r vom aubezirksamt Kufstein, der die Aufsicht über die Ka- nalisierungsarbeiten in Kitzbühei hat, gab bekannt, daß die Arbeitsgemein- schaft Unterberger & Huter-Stampfer- Meise bei der Durchführung der Ka- nalisation mit den niedersten Sätzen entlohnt werde. Die II rusaiischlüsse werden in Kitzbühel durchschnittlich um 3000 Schilling hergestellt, wogegen der Durchschnittssatz in Landeck zirka 6000 Schilling betrage. Baumeister Lutz G e r z a b e k schloß sich der Kritik des Ing. R. Stumpfer an und 'tellte noch die Frage, ob es wahr sei, er habe gehört, daß für das Pissoirzimmer des Hausmeisters im neuen Rathaus Feuerbeton verwendet werde. Endlich kam Emil Mohr, es wehte ein frischer Wind; er verbat es sich, in einer öffentlichen Versammlung kleinlichem Geschäftsneid Raum zu ge- ben, anerkannte die Leistungen des Ge- meinderates und ersuchte gleichzeitig uni Auskunft, auf welche Weise der kleine Hausbesitzer die großen Kanali- sierungsanschlüsse zu zahlen hätte. Maurerineister W i d m o s e r meldete sich neuerdings in einer Baugeschicht;e zum Wort; es handelte sich aber dies- mal nicht um das Rathaus, sondern am das Berghaus, und zwar warum es wer bekommen habe. Schneiciermeister Hans M i e d 1 e r ging ebenfalls zum Mikrophon, er be- schwerte sich über den Baureferenten Josef Unterberger, der ihm die Straße auf das Schaufenster seines neuen Ge- schäftshauses gesetzt habe; dies brau- che er sieh nicht gefallen zu lassen. Er verlange IJnterberger abzusetzen. Ing. Robert Stampfer spracd neu- erdings und stellte ebenfalls den An- trag, Baumeister Unterberger als Bau- referenten abzusetzen. Hier ging nun unserem Pionier im Dienste des Fremdenverkehrs Altbür- germeister Ernst R ei s c Ii der Hut hoch und er verließ die Versammlung. II ö g 1 e r Lois, in einer der letzten Reihen sitzend, erregte sich und sagte wörtlich: „Müssen wir Kitzbüheler uns von Zugereisten unseren Gemeinderat verleumden lassen?" T-lans P 1 e 1 z e r, Bezirksobmann der Kriegsopterkam.eradscbaft, in Kitzbühel als „gerader Michl" wohl bekannt, mel- dete sich ebenfalls zum Wort;. Seine Worte waren laut genug und eindeutig: „Aus Konkurrenzgründen Unterberger absetzen zu versuchen ist beschämend." Viele um das öffentliche Wohl der Stadt Kitzbühel betreffende Anfragen auch Anregungen fanden in dieser At- mosphäre keinen Raum mehr. Schade! Die Angelegenheit des Moorbades, des Spitales in Verbindung mit dem Luft- waffenheim, Fragen über die Errich- tung einer Mittelschule und eines Ver- sammlungs- und Konzertsaales lagen den Versammlungsteilnehmern auf der Zunge; sie mußten zugunsten der unter dem Mäntelchen der Opposition vorge- brachten Eigen-wünsche wieder ge- schluckt werden. Nochmals schade! Die ausführlichen Antworten des Bür- germeisters rür- germeisters sowie des Finanzreferenten können wir aus technischen Gründen in der heuti,1gen Ausgabe nicht mehr unterbringen. Wir bitten unsere Leser um Verständnis. (Fortsetzg. folgt.) St1tiIItje1er £oftiffnailjrhljten Den ärztlichen Sonntags- dienst onntags- dienst versieht in Kitzbühel am Sonntag. 14. Februar Dr. Oskar B e ci i- s c h e k, Griesgasse 27, Tel. 441. Gästefrequenz. In der ver- gangenen Woche waren in Kitzbühel Gäste gemeldet: am Mittwoch, 3. Fe- bruar 1245; Donnerstag, 4. Februar 1344; Freitag, 5. Febriai 1390; Sams- tag, 6. Februar 1394; Sonntag, 7. Fe- bruar 1404; Montag, 8. Februar 1398; Dienstag, 9. Februar 1657; Mittwoch. 10. Februar 1709 (Vergleichsziffer vom Vorjahr 1-0.11.: 1570.) Geboren wurden: ein .Jo- h an n Ernst der Hausangestellten Jose- fina Reznicek, Lebenberg 42; eine A - 1 o i s i a. dem Landarbeiter Josef Mi- chael Lechner und der Frau Aloisia geb. Riezner, Aura.ch, Imnper Nr. 24; eine Marianne Lucie dem Zimmermann Le-oiilia, r(1 Josef flolzer und der Frau Annageh. Bramböck, Kanalgasse 17; eine Maria Magdalena derLand- arb. Maria Salfenauer, Reith, Gries- bach 25; eine M a r i a n n e dem Post- beamten Johann Reiter und der Frau Anna gel). Landmann, Hebamme in .Jochberg Nr. 139. Getraut wurden: der Mau- rermeister Dominikus Josef W itT m o - s e r, Hornweg 15, mit der Schneiderin Martha Qb er n au e r, Kirchberg.Sper- tendorferstraße 11922. - Gestorben ist: am 6. Februar der Rentner Franz Svoboda, wohn- haft gewesen in Kitzbühel, Filzen Nr. 229, im Alter von 74 Jahren. - Evangelischer Gottes- cl i e n s t am Sonntag, 14. Februar 1954 um 9,30 Uhr in itzbühel, Schule. 1. Stock, Saal 7. Beim Fundamt Kitzbühel wurden folgende Fundgegenstände ab- gegeben: 1. Sportmütze, 1 Damenhand- tasche mit Inhalt, 2 Sonnenbrillen, 2 einzelne Lederfäustlinge, t Brosche, 1 Puderdose, 1 Ohrkhipper, 1 Seidentuch, und 1 Geldbörse mit ki. Inhalt. (Forts. d. ‚Kitzb. Lokalnachr.' Seite 6)
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