Kitzbüheler Anzeiger

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Saite 4 &ttb.tieierAnig& Samstag, 2. Oktober 1954 Dr. Uattia flager: DQ 23auqeicfjt it3büI3eI Nicht nur Menschen tragen e i n G e - s i eh t zur Schau, das oft mehr spricht als viele Worte, auch L ä n d e r u n cl 0 r t e zeigen ein solches. Den Ausdruck all dieser Einzelwesen zu studieren, ist nicht bloß interessant, es ist lehrreich. Das Haus spricht vom Sinn und Cha- rakter seiner einstigen Erbauer und häufig auch noch von dem seiner jet- zigen Bewohner. Die Verschiedenheit der örtlichen Bauweisen beeindruckt den Fremden. Er zieht daraus Schlüsse auf einstige und gegenwärtige Lebens- weise, auf wirtschaftliche Verhältnisse, auf die ge.sa.me Kultur eines Landes und einer Gegend. Oder ist z. B. das schöne alte Tiroler Bauernhaus nicht geradezu ein Spiegelbild davon, daß der Bauer sich hier sehen seit dem Mittel- alter einer unter seinesgleichen hervor- ragend günstigen, wirtschaftlich trag- baren und sogar politisch bedeutsamen, Stellung erfreute? Das Stadthaus von einst war in Tirol nur der stärker ge- wachsene und besser gekleidete Bruder des örtlichen Bauernhofes. Daß man in der Stadt die bürgerliche Kleidung und auf dem Land die bäuerliche Tracht, im letzten Jahrhundert größtenteils abge- legt hat, ist durchaus nicht 71111,.:, Ge- winn geworden. Das gleiche gilt von. dci' Entwicklung der Bauweisen. Der Fremdenverkehr hat für Österreich eine Bedeutung erlangt, die ihn unter die ersten Ei nnahmsquellen des Landes stellt. Schon aus diesem rein wirtschaftlichen Grunde muß man daher gewisse Grundsätze beachten. So- wohl der Auftraggeber wie der ausfüh- rende Architekt. eines Gebäudes, das sich an irgendeiner landschaftlich ein- deutig bestimmten Steile befindet, darf nicht; aus dem Chor fallen und um jeden, Preis ein Solo singen wollen. Es würde nur ein Mißton werden. et. Zobonn —Geburten: eine Kathari- n a dem Bauern Andreas Haut.z und der Frau Katharina geb. Fuchs, Kirch- dorf 172; ein Josef dem Bäckermei- ster Alois Hirzinger und der Frau Anna Maria geb. Kaindl, Erpfendorf 204; ei- ne N a r g a r e t. a Theresia dein Bauern Matthias Hörl und der Frau Ursula geb. Hochkogler, Oberndorf 86; ein W a 1 - t e r Sebastian dem Zementwarenarbei- ter Walter Johann SevigTnani und der Frau Johanna geb. Exenberger, Kai- serstraße, Neubau; eine Christine Maria dem Sägearbeiter Egidius Zlöbl und der Prau Maria Anna Elisabeth geb. Nock, Erpfendorf 37; ein C h r i- s t i a n Thomas dem Bauern Thomas Bergmann und der Frau Barbara geb. Bergmann, St. Johann, Sc.heffa.0 113; eine M 0 n i k a dem Doktor der gesam- ten Heilkunde Georg Auer und der Frau Frau 'Gertrud Antonia Theresia geb. Man hält in Bayern und Schwaben Dorf- und Ortsbegehungen durch sogenannte Kulturpfleger ab, bei denen auf alles, was bedeutungsvoll ist, aufmerksam gemacht wird und häufig auch Ratschläge zur Verbesserung ge- geben werden. Derlei Führungen er- freuen sich dort eines sehr starken In- teresses. In den folgenden Zeilen soll etwas Ähnliches versucht werden. Das geht nicht ohne Kritik. Es werden die Häuser in manchem charakteristisch Gutem oder Schlechtem beschrieben, wobei zwar die alten und neuen B; all - s ii n d e n, aber nicht die Namen der schuldigen Baugeschäfte genannt wer- den. Der alte Grundsatz muß jedoch gelten und ist berechtigt: Wer d a bauet an der Straflein, muß die Leute reden lassen. Es geht, um die Sache, nicht, um die Person! W i 'e sieht der denkende Fremde das Baugesicht Alt- und Neu- k i t z b ü hei s? Die Visitenkarte, die Ki tzbüheI am B. a. h n h o f p 1 a, t z dem, Frem den über- reicht, ber- reicht., ist auf mittelmäßigein Papier und mit bloß gewöhnlichen Lettern ge- druckt. nicht auf Bütten und mit r ,chö- nen Typen. Der Bahnhof an sich .st hier ein reiner und schwächlicher Zweck- bau nicht eines Architekten, sondern eines Bahningenieurs. Der Bahnhofpla.tz wurde zwar vor kurzem wenigstens asphaltiert. Die Stadtgemeinde hat neuestens dort so-. gar Blumenbeete anlegen lassen und dankenswerterweise Sitzbänke hinge- stellt. Vielleicht wäre es gut gewesen ein kleineres schmales Rechteckbe.et, ganz vorne, nahe dem Hotel Klausner anzulegen, damit die ganze Anlage mehr ins Gesicht gefallen wäre. Frei- lich hätten die Autos dann einen etwas weiteren Bogen machen müssen: Bei Egger, Söll, Pirchmoos 18; eine M a - via, Elisabeth dem Metzgergehilfen Si- mon Wimmer und der Frau Maria geh. Brunner, Niederhofen 99; ein A r in i n Franz August; dem Angestellten Stefar Dag und der Frau Martha geb. schmidt,. ein F r a n z dem Hilfsarbeiter Johann Hörhager und der Frau Hildegard geb. Dag, Apfeldorf 233; ein H a n s Peter dem Bauern Josef Angerba.cher und der Frau Barbara geb. Heidegger, Obern- dorf 146, Hinterhasenberg; eine E r i k a dem Sägearbeiter Simon Zorn und der Frau Leopoldine geb. Berger, Erpfen- dorf 298; ein Rudolf dem Magazin- arbeiter Thomas Schlechmair und der Frau Maria Josefa geb. Hetzenauer, Kitzbühel, Stockerdörfl 17; eineM' a r i a dem Bauern Josef Wörga.rtner und der Frau Maria geb. Hotter, Going 72; ein Klaus dem verstorbenen Sägearbeiter Johann Reiter und der Frau Barbara geb. H.ainmerschmid, Waidring N.128; ihrer gewohnten Geschwindigkeit wohl kaum eine Schwierigkeit! Das Hotel Klausner am Platze', breit und behäbig hingestreckt, hat durch den vor etlichen Jahren gesche- henen Zubau gewonnen. Ein kräftiger Erker teilt nun die breite Front. Nach dem Baustil des alten Hauses ist dieses freilich weder Fisch noch Fleisch, we- der verspätetes Biedermeier noch mo- dern. Wie sich im Winter die, dicke und dann wohl stark verkrustete Schnee- lage in der Senke zwischen den beiden, aneinandergebauten Hausteilen aus- wirkt., interessiert nur den Techniker, und Wirtschaftsführer, aber nicht den Ästheten. Über der Achenbrücke drüben ver-, suchen ein paar Häuser (B ä c k e r e i Scherzer. Dr. Sagerer und Ho- t. e 1 K a i s e r) stammelnd französisch zu parlieren. Um die Jahrhun dertwen-, de gebaut. möchten sie durch das nied- rige Dach mit den fast senkrechten, schiefergedeckten Mansardenaufbau sich als jüngere, kleine Verwandte des gro-. ßen Louvre aufspielen. Für Herrenhäu- ser hätte man freilich auch schon sei-. nerzeit; in dem für die Alpenländer ty- pischen Viereckwürfel mit dem steilen Pyr amidendach oder dein abgeschnitte-. nen Walrndach ein weit besseres Vor-, bild finden können, das den Vorzug der Bodenständigkeit besessen hätte. Aber bereits vor 60-80 Jahren hatten die Baumeister scheinbar den Ehrgeiz zei- gen zu wollen, daß sie ausländische Bauten zwar kaum in Wirklichkeit und aus ihrem Wesen, aber 'doch aus ge- druckten Heften kannten. Sie glaubten, wohl eine rein äußerliche Nachahmung irgend eines auffälligen Teiles dersel- ben mache schon das ganze Kunstwerk aus, 'ohne zu bedenken, daß die kli- matischen Verhältnisse und die vorhan- denen Baumaterialien schon an sich etwas ganz anderes forderten. (Fortsetzung folgt.) ein M a t t h i 'a s dem Landwirtschafts- pächter Matthäus Sojer und der Frau Elisabeth geb. Oberhauser, Oberndorf Nr. 185; eine K u n i g u n cl e dem Säge- arbeiter Simon Rettenwander und der Frau Kunigunde geb. Treichl, Going Nr. 48; eine E 1 e o n o r a dem Maschi- nisten Leonhard Ehrensberger und der Frau Maria geb. Kreidl, Aurach 118; eine T h e r e s i a dem Bauern Michael Oberm'oser und der Frau Maria geb. Stöckl, Jochberg 109. irct)bera - Geboren wurden: eine Ma- i' i a mm n e dein Bauernsohn Georg Seher- mer und der Frau Theresia geb. Ziepl; ein P e t e r Sebastian dem Zimmermann, Peter Schmidinger und 'der Frau The- resia geb. Linthaler; ein K 0 n r a cl dem Bauernsohn Johann Hetzenauer und der Frau Anna geh. Bachler; eine M a r i e Elisabeth dem Bauern Leonhard Nieder-
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