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Samstag, 31. Jänner 1987 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Der über die Grenzen seiner Heimatstadt Kitzbühel überall bekannte und anerkannte Zimmermeister i.R. und noch aktive Sport- schütze Peter Egger vollendet am 30. Jän- ner 1987 in arbeitsfreudiger Vitalität sein 80. Lebensjahr. Der in seinem handwerklichen Ruhestand keinen Tag untätige Jubilar entstammt dem alten, wappenbesiegelten und, arbeitsge- adelten Geschlecht der »Eggerischen Zim- merleutsgeneration«. Der Ahnen- und Handwerksbrief der Familie Egger reicht Jahrhunderte zurück. Aber Peter Egger fiel in seiner Jugend auf keinen goldenen Bo- den. Harte Arbeit und großer Fleiß formten in der damals schweren Zeit den Zimmerer- lehrling, Gehilfen und jungen Meister. Im Zweiten Weltkrieg, 1939-1945, muß- te Peter Egger statt sein Zimmererwerk- Zimmermeister Peter Egger. zeug im Rußlandfeldzug scharfgeladene Waffen in die Hand nehmen und die Solda- tenpflicht erfüllen. Die der älteren Gene- ration noch bekannten Nachkriegsfolgen brachten den über alle Berge und Täler ge- hetzten Heimkehrer Peter Egger in große Existenzsorgen und wirtschaftliche Schwie- rigkeiten. Der erbverpflichtende Auftrag, den vä- terlichen Zimmereibetrieb mit ganzer Wil- lenskraft und charakterlichem Vertrauens- grundsatz weiterzuführen und zu einem fortschrittlichen Unternehmen für die eige- nen Nachkommen auf- und auszubauen, war in diesen schweren Jahren das Berufs- und Lebensziel des heute glücklichen Jubi- lars, Zimmermeisters Vater Peter Egger. Altzimmermeister Egger hat in seinen betrieblichen Aufbaujahren durch seine unermüdliche Arbeit das große Vertrauen und leistungsüberzeugende Ansehen in sei- nem Handwerk in seiner Heimatstadt Kitz- bühel und im erweiterten Bezirksbereich er- worben. Wer zählt denn all seine Bauwerke in und um Kitzbühel, die vielen Dachstühle im echten Tiroler Stil, die schmucken Bal- kone und Glockentürme auf den Land- und Bauernhäusern. Er hätte wohl allen Grund, seinen handwerksaktiven »80er« ganz groß zu feiern. Peter Egger hält aber nur kurz Rückschau auf seinem geraden Weg, den er immer gegangen ist, seine mehr als beschei- dene und menschlich so gute Art weicht dem strahlenden Lichtschein der Offent- lichkeit aus. Stille Planung auf seinem Handwerkertisch, auf den Baustellen und in den Werkstätten fachliche Sehschärfe für gute Arbeit und immer menschlichen Ge- dankenaustausch mit seiner betrieblichen Gefolgschaft, das waren die Erfolgsqualitä- ten des Zimmermeisters, Peter Egger. Zimmermeister Peter Egger trat nach einem mit pflichtbewußter Arbeit ausge- füllten Berufsleben im Jahre 1973 in den wohlverdienten Ruhestand und übergab den »Zimmererhobel« seinem Sohn Peter. Altmeister und Vater Egger kann sich in sei- ner gesunden und noch arbeitsaktiven 40. Lebensrunde« über sein hart geschaffenes Handwerk und den Berufserfolg seiner jun- gen Meister Peter und Ernst im Zimmerer- und Tischlereibetrieb herzlich freuen. Der Jubilar Peter Egger war und ist aber nicht nur der qualifizierte Lehrmeister in seinem Zimmererhandwerk, sondern auch im traditionsbewußten Schießsport, dem er sich - auch erbbelastet durch seinen Vater Sebastian Egger - schon in seiner frühen Jugend mit Herz und Hand verschrieben hat. Er trat im Jahre 1921 - vor 66 Jahren - der Schützengilde Kitzbilhel bei. Als sehr arbeitsfreudiger und erfolgreicher Jung- schütze bereits am Schattberg-Schießstand bis 1929 in die Gilde gut einrolliert, dann beim Schießstandbau in der Langau 1932/ 1933 bereits als Zimmermeister und »Mei- sterschütze« voll aktiv. Bei der Wiederbelebung des Schießspor- tes in Kitzbühel in den von den franzö- sischen Besatzungstruppen gesegneten Nachkriegsjahren - 1. Jahreshauptver- sammlung der Gilde am 11. Februar 1951— war Zimmermeister und gewählter Schüt- zenmeister Peter Egger ein aktiver Mann der ersten Stunde. Er leistete 1956 bei der Generalüberholung und beim Zubau des 100-m-Scheibenstandes in der Langau als Zimmermeister und großer Schützenidea- list den Löwenanteil des freiwilligen Arbeits- einsatzes. Beim Neubau des KK-Schieß- standes mit automatischen Scheibenzugan- lagen in Innerstaudach im großen Jubi- läumsjahr 1970/71 000 Jahre Stadt und 450 Jahre Schützengilde Kitzbühel« war Zimmer- und Schützenmeister Peter Egger der verdienstvolle Bauherr dieser schönen Schießanlage. Die schießsportliche Erfolgskarriere von Peter Egger kann in Kurzfassung nicht gut dargestellt werden. Er war in den vielen Schützenjahren und ist heute noch als »80er Jubilar« ein beständiger und erfolgreicher Sportschütze seiner Stammgilde Kitzbühel. In seiner langen Schützenlaufbahn hat Peter Egger auch die Würde des Kitzbüheler Schützenkönigs, die Goldene Staatsmei- sterschaftsmedaille in der Altersklasse, be- achtliche Erfolge bei großen Schießveran- staltungen und Wettkämpfen über den Bereich des Bezirkes und Landes hinaus immer wieder und auf allen Schießständen das Leistungsprädikat »Tiroler Meister- schütze« erkämpft. So auch beim Unter- inntaler Bezirks- und Jubiläumsschießen zu Ehren von vier »80er Jubilaren« der Schützengilde Kitzbühel im August 1986— dabei auch Peter Egger - wieder als Mei- sterschütze in der Ergebnisliste. In der Privatwohnung des Meisterschüt- zen Peter Egger lohnt sich ein Blick auf die vielen Ehrenpreise, Fahnen, Wimpel und Pokale usw. von seinen schießsportlichen Erfolgen, besonders die beurkundeten Medaillen, Ehren- und Leistungszeichen für die großen Verdienste des Jubilars im Schützenwesen. Der Tiroler Landesschüt- zenbund hat den Schützenmeister der Gilde Kitzbühel, Peter Egger, mit der Goldenen Verdienstmedaille, dem Goldenen Ehren- zeichen für besondere Verdienste um das Tiroler Schützenwesen geehrt und ihm für seine 60jährige aktive Zugehörigkeit zur Schützengilde Kitzbühel das Goldene Ab- zeichen des Tiroler Landesschützenbundes verliehen. In dankbarer Anerkennung der Pionier- arbeit beim Wiederaufbau des Schießspor- tes in der alten Schützenstadt Kitzbühel und der sportkameradschaftlichen Zusammen- arbeit der Schützen durch Jahrzehnte im Wandel der Kitzbüheler Schießstände wur- de der große Schützenmeister Peter Egger bei der Jahreshauptversammlung 1978 zum Ehrenmitglied der SchützengildeKitzbühel ernannt. Die Schützengilde Kitzbühel wünscht dem aktiven »80er Jubilar« Peter Egger noch viele gesunde Schützenjahre, dazu das lebensbegleitende Glück, viel Erfolg und Freude am Schießstand. Den Glückwünschen schließt sich die Heimatzeitung freudig an! A. N. Neujahrsfackellauf auf der Rasmusieiten 1987 in Kitzbü hei. Foto: Dr. Jeffrey Lacobu cci, Kitzbü hei Zimmermeister i.R. Peter Egger, Ehrenmitglied der Schützengilde Kitzbühel, immer noch Meisterschütze und ein lebensaktiver »80er«
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