Kitzbüheler Anzeiger

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Soite 4 1Z4tzbühe1er Äri&4r Samstag, 24. Oktober 1953 Diese 13 kg Mincierverbrauch, jälir- iich entsprechen hei 5,6 Millionen Nicht- selbstversorgern an Fleisch züi ha 230.003 Großrindern a 500 kg oder über 800.000 Schweinen a 100 kg Lebendgewicht. Diese Zahlen machen es erst richtig begreiflich, daß, obwohl 1952 nur ein Zehntel von 1.937 eingeführt wurde, und 1953 überhaupt keine Einfuhr an Schlachtvieh erfolgte, der Fleischbeclarf, durch dlei Inlandsproduktion mehr als gedeckt ist. Nachstehende Uebersicht zeigt, daß sich auch die Geschmacksrichtung des Verbrauchers geändert hat: \TerhraiT( li in Wien Rind- und Kalbfleisch: 1930 20.000 Tonnen, 1952 30.000 Tonnen. Schweine- fleisch: 1950 27.000 Tonnen, 1952 39.500 'Ioiiiieii Pferdefleisch: 1950 780 Ton- nen, 1952: 2830 Tonnen. Monatlicher Fischverbrauch in Oesterreich : 1937 170 Tonnen; 1952: 450 Tonnen. Eine Erhöhung des Fleischkonsums kann durch Qualitiitsverbesserung ange- strebt wercielL Vorsorgen, um den Erzeugern bzw. Verbrauchern einen geregelten Absatz bzw. eine geregelte Versorgung zu si- chern, werden ergriffen. Die 23elberburgen eufluE3 unö eaffenftein Nach einer Sage sollen auf der Lö- wenburg 'ober Gundhabing und auf dem Falkenstein inner Aschau zur Zeit Karis des Großen heidnische Häuptlin- ge gehaust haben, die Hans von Velben Ausdiesem mörderiseien hand- gemenge heraus stießen nun Speck- bacher und Wintersteller, wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel, mit ihren Sturrnmassen vor, um den Sieg durch einen kühnen Angriff gegen Melleck' zu vollenden, und trieben, unterstützt von zwei erbeuteten Kanonen, die kI äg- liehen Beste (1er stolzen ha«risclien Trup- penmacht nach Reichenhall hinein, das sie dann selbst besetzten. Im Wirtshaus Schneizireut erfuhr der kühne Stratege Speckbaelier, daß sein Angriffsplan auch am Paß Lueg von Haspinger durch eine kühne Umgehung über das Tennengebirge und unter Mitwirkung der Salzburger mit Erfolg durchgeführt werden konnte und 1-laspinger im Be- sitze von Hallein sei. Man kann sich vorstellen, welche Freude Speckbaalier darüber empfunden hat. Auf diese freudige Na,elii-icliti hin wandte sich Speckbacher mit 500 Sehü,t- zen nach Hirschbühel und besetzte Berchtesgaden mit Vorposten bei Schel- Ienherg und HalIthurn. Somit war durch den großartigen Sieg der Tiroler und Salzburger eine fcindfreie Verbindung nach ho.riem Kampfe auf den Feldern von Gundhabing schlug. Wie jede Sage, so hat auch diese ein Körnchen Wahrheit in sich und das betritft die Verbindung der Velber mit den Burgen Löwenburg und Falkenstein. Die' V e 1 b e r, ein altes salzburgi- seIms Adelsgeschlecht. hatten, ausge- hend von Velben bei M.ittersil[, auch die sogenannte Veibenburg hei St. Jo- hann inne. G cbharcl von Velben. der Till: Jahre 1262 Kirche und Spital sowie ein Be- nefizium auf der Weitau stiftete, wurde im Jahre 1272, im Jahr nach der Stadt- erhebung Kitzbühels, Vogt der Bischöfe von Regensburg im Brixentale, und er- baute die Burgen Neunhaus und V;orch- tenstein. Um das Jahr 1297 dürfte di Vogtei und die beiden Burgen an Gebhards Söhne Otto und Ekke übergegangen sein. War schon der alte Gebhard. ein hart- herziger Vogt gewesen, so machten sei- ne Söhne Otto und Ekke das Brixental und dessen Umgebung durch ihre Go. walttaten unsicher. Diesem' Treiben machten die betrof- fenen Landesfürsten - die Herzöge von Tirol und von Bayern, und die ‚Bi- schöfe von Salzburg und von Regens- burg ein Ende, indem' sie 1314 Ottos Burg Vorchtenstein und 1322 Ekkes Burg Neunhaus zerstörten. Wo aber standen nun die beiden Bur- gen? Während wir den Vorchtenstein auf den Ruinen des Falkenstein, a,iii, Fuße des Rettenstein, innerhalbÄschau, finden, müssen wir das Neunhausaul mit dem Salzachtale hergestellt und es war begreiflicherweise sehr verlockend, den Vormarsch weiter fortzusetzen. Der siegesberauschte 1-Jaspinger feuerte Speckbaeher zu einem großangelegten Angriff auf Salzburg selbst an. Doch Speckbacher, an Tapferkeit keinem' zu- rückstehend, ließ sieh vom', Schlachten- glück keineswegs berauschen, sondern wurde nur noch klarer und nüchterner, ja, es reute, ihn sogai, mehr als nur für Tirol gekämpft zu haben. Seinn trüben Ahnungen täuschten ihn nicht Am 16. Oktober machte ein gewaltiger Angriff der Bayern mit drei Divisionen alle' Erfolge der Tiroler in Salzburg mit einem Schlag zunichte und brachte, Tirol selbst um die Früchte der dritten Befreiung des Landes. Speckbacher selbst verlor seinen Sohn Anden, der in bayerische Gefangenschaft geriet. Er persönlich mußte wie ein Löwe um sein Leben kämpfen, wurde schwer vOr- wundet, und verlor Waffen und Kleider. Jedoch der heldenmütige Mann, dem seine Riesenkraft und Geistesgegenwart zu Hilfe kamen, konnte den Bayern ent- korn mc n. den Ruinen der Löwenburg, am Ufer (los Klausenbaches, 'oberhalb (Jundha- hing suchen. Diese Annahme wird damit begrün- det,, daß die Velber auch die Vogtei über Gundhahing besaßen, die im Jah- re 1464 ein Nikolaus Leinherger inne- hafte, der seit Gut Pfaffenberg zu eineii Herrensitze ausbaute, das seither nach ihm Lebenberg heißt. Auch das Patr'onatsrecht dci' Grafen von Lamberg, die seit 1679 Schloß Le- henberg besaßen, über das Velber-Be- nefiziurn' auf der, Weitau spricht da-Tür. Vor allem aber der Name des Gutes Neuhaus in Gundhabing, der 1464 noch Neunhaus geschrieben wurde. Die Burg Neuhaus bestand aus einem H auptbau, die sogenannte Löwenburg, an der rechten, damals bayerischen, und einem Vorbau, die sogenannte Re- gensburg, an der hinken, da»mais re- gensburgischen Seite des Klausenhachs. Mit den Steinen der Löwenburg wur- (10' 1872 das Pöllgut in Gundhabing: vom damaligen Tiefenbrunnerbräu und Post- meister Ruech neu aufgebaut. - Die Velber besaßen in Kirchberg die' Lehengüter Tännstatt und Haglei- ton, 1362 stiftete Hans der Velber das „ewige Licht" in der Kirche Kirch- berg. A. F. remb,rncentutfe im £epnrtul Mit der Herbstsaisoii haben auch wie- der die Radiokurse für' Fremdsprachen begonnen, die sich steigender Beliebt- heit erfreuen. 1m Lehnstuhl entsp'annt; Trotz dieses großen Unglückes blieb (her 25. September 1809 Speckbachers größter Tag. An keinem anderen Tage des kai pferfüliten Jahres hatte Speck- bachers klassische Taktik des Unnin- gens, des F'a,ssens im Rücken und indeii Flanke solche Triumphe gefeiert wie an diesem, wo Speckbaeher seinen kühnen A ngnifl auf Salzburgs Bässe i ntenina hrn. Zum Schluß sei aber noch anerken- nend vermerkt, daß sich hei den ruhm- reichen Gefochten um Salzburgs Pässe außer den Oberanführern besonders Schützenhauptiann fleischer, welcher nach fünfmaligem Versuch den Unke- ocr Friedhof erstürmte, auszeichnete, dann die I-Iauptieute Fienler aus dent Oberinntal, Oppaclier, Schlechter und Blattl, ebenso die Unteroffiziere und Gemeinen Unterreiner, Raps, Sehnlich- rer Hölzel, Johann Ernph, genannt der Grammha,nsl, die' als Freiwillige den Sturm auf die zwei bayerischen Kano- nen, die Speckbachier hei seinem Vor- dringen gegen Reichenhall große Dien- ste leisteten, wagten. Für das Tiroler Unterland bleibt der 25. September 1809 ein ri:ag stolzen Gedenkens an den Kampf unserer Tiro- ler um Salzburgs Pässe. 64e$boect Iuqn 1Ill bit 6ßlibhttQet e"*U iie (Schluß)
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