Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 1. August 1952 Kitzbüheler Anzeiger Seitei 3 tionskornitee zu leisten. Sie scheinen dabei ganz zu vergessen, daß die Gast- wirte im inneren Stadtl diejenigen sind, weiche die ganze Sommersaison, hin- durch ohne irgendwelche Kosten das gute Scha.nkgescl]äft während und nach den Platzmusiken machen, so, als ob die brave Stadtmusik keine anderen Sorgen hätte als gegen Gotteslohn den Wirten Zutreiberdienste zu machen! Darüber scheint sich keiner der Herren Gedanken gemacht zu haben, was es heißt, jahrein jahraus so und so oft in der Woche zu proben, anstatt die knappe Freizeit, lustiger zu verwenden, Instrumente, Notenmaterial und Tracht in bestem Zustand zu erhalten, um dann bei den Platzmusiken und bei an- deren festlichen Gelegenheiten mit der erstklassigen Kitzbüheler Stadtmusik paradieren zu können! Wenn jeder der Gastwirte im inneren Stadt! der Kitz- büheler Stadtmusik jährlich als Aner- kennung einen runden Tausender gäbe., wäre dies bestimmt nicht überzahif., wenn man die große Zugkraft. unserer Stadtmusik auf unsere Gäste in Anrech- nung bringt. Es könnte daher mit Fug und Recht erwartet werden, (laß wenig- stens der geringe Regiebeitrag für das von der Stadtmusik veranstaltete Fest des „Kitzbüheler Kit.zhühel.er Ja,hrm'a,rkts" gern-- und erne und ohne Murren gegeben werde. Die Vorbereitungen zum Fest, die Be- lustigungen, Buden, die Werbung und Plakatierung kosten eine Menge Geld und es ist nicht zu verantworten, daß diejenigen, welche ihre Freizeit für die Unterhaltung und für den Gewinn der anderen opfern, auch noch die nötigen Barauslagen tragen, welche sich ganz, gleich bleiben, ob das Fest durch den Wettergott begünstigt ist oder nicht. Und wenn schon durch das Fest: ein kleiner Überschuß zu Gunsten unserer Stadtmusik verbleiben sollte, so sei ihr das wohl vergönnt.. Die Kitzbüheler Gastwirteschaft hat noch nie versagt, wenn es u~mi ging, in gemeinsamein Bemühen eine Ver- anstaltung im Interesse aller aufzuzie- hen, und sie wird auch in diesem. Falle dem Namen Kit:zbühels Ehre in ach.en, das ist hoffentlich gewiß. Der Obmann des Festausschusses: Ca.rt Menshengen vorgetragen von Ing. K n i t e 1. Mit- inhaber der Firma. Johann Graßmayr, Innsbruck, anläßlich des Gusses, der vier Kitzbüheler Kirchenglocken; nach- erzählt von Max W e r ne r sen. Die t.lodeneife Lang, bevor die endgültige Farm der Glocke allen akustischen Möglichkeiten entsprach, war die Zusammensetzung der Glockenspeise in einer langen Ent- wicklungszeit vollendet. Hofes Kupfer und edles Zinn im Mischungsverhältnis 80:20 sind die ausschließlichen Legic- rungskoniponent.en, welche wahre Mei- sterwerke seit jeher kennzeichnen. Die- se Glockenspeise ist äußerst hart, sil- berweiß, und hat einen fein ,gekörnten Bruch. M'olekula.re Verlagerungen im Gefüge verbessern noch die guten akustischen Eigenschaften hei längerem Gebrauch und erhalten durch Jahrhun- derte die umfassenden Werte. Und Sil- ber? Im Volksglauben ist die Meinung vom Silbergehalt. der Glocken tief ver- wurzelt. Es gibt aber keine Kirchen- glockeii, die einen maßgebenden Anteil an Silber haben ein verschwindend kleiner Silbergehalt, war und ist. öfter im Rohkupfer festzustellen. Der tief- empfundene Brauch gläubiger Besucher, in die fiüss:igc Gi'ockenspeise vor (leni Guß geweihte. Silbcr.linge zu werfen, ist auf die Metallzusammensetzung ohne Einfluß. Die Ursache; der Sil i)ermeinung ist: einesteils auf die dem Laien sonst unerklärliche ‚‚silberweiße" Oberfläche guter neuer Glocken zurückzuführen und andernteils auf die Tatsache, daß früher liohmetaffe und Guhlohn den meist wandernden Meistern in blankem Silber ausbezahlt wurden. Singendes, klingendes Erz aber in höchster Vollendung - ist Glocken- speise. er 6cEjrneofcn Der ältesten Form eines Schmelz-, ofens, des Flammofens, sind die Giok-, kengi.eßer mit. wenigen Ausnahmen treu geblieben. Vor Jahrtausenden für das einzige damals bekannte Brennmaterial, das Holz, entwickelt, wird der F lamm- ofen heute nach ursprünglichen Bau-, l)rinzipien gemauert, und mit Holz ge- speist. Durch das Schürtürchen wird das meistens meterlange, trockene Fich- tenholz eingeworfen und fällt auf den tiefliegenden Rost, der durch einen Schacht ins Freie führt. Die sieh über dem Rost 'entwickelnde lo.nge Flamme gelangt über den ‚.Schwa.lch" über die eigentliche Schmelzwanne, die kreis- rund oder länglich gestaltet und gegen das mit: einem konischen ZapTen ver- schlossene Anstichloch geneigt ist. Der eigene Auftrieb der heißen Verbrn- nungsgase im Rauchfang reißt die Flamme vom Heizraum durch den Schwaich und den )fen über die Ab- zugsschlitze in den Kamin - und aus- schließlich die strahlende Wärme der durchströmenden Flamme hr:ingt. das Ofeninnere zur Hellglut und das Metall zum Schmelzen. Vor dein eigentlichen Schmelzv;orga.ng wird der Ofen vorge- wärmt; durch langsames Heizen muß einel gleichmäßige Rot.glut erreicht wer- den, ohne das Schmelzgut zum Fließen zu bringen. Erst wenn die Ofentemper- t.ur selbst annähernd 1000 Grad Celsius hat:, wird forciert gefeuert. um das ein- gebrachte Kupfer möglichst rasch nie- (lerzuschmelzen und bei einer Schmelz- temperatur von 1400 Grad eine Metall- temperatur von 1150 Grad zu erreichen. In einem Zehn-Tonnen-Ofen rechnet man sechs bis acht Stunden für das \T.onvärn'ien und drei Stunden für dcii eigentlichen Schmelzvorgang. wobei an- nähernd 12 Festmeter Holz verbraucht werden. Ist: die Kupferschmelze gar und spiegelnd, wird das edle Zinn blockweise eingeworfen und die .Schim:eb, mcc wiederholt mit grünen Ficht'enstäiu- muen durchgerührt. Dann kommt der spa.nnungsvaile Mo- mnent der Probenent.na.hme: mit einem glühenden eisernen Schöpfer wird aus dem. Ofen Schmelzgut: auf genomimen und in einer kleinen vorgewärmten Zie- gelmulde geschüttet; nach langsamer Erkaltung wird diese Probe vom: Mei- ster auf der Hand mit einem Hammer zerschlagen. Gewissenhaft muß nun der Bruch auf Farbe, Oberfläche und Kör- nung untersucht werden; das geschulte Gießeraug.e prüft die Richtigkeit der Legierung, die Reinheit der Schmelze und die Temperatur. Ist alles in Ord- nung, kann zum Guß geschritten wer- den. toden-ormen: Seit anno 11.1.5 derBenedikt.inermönch Rugerus im Kloster Helmersha,usen erstmalig eine genaue techniscne Be- schreibung des Kunst.ha.ndwerks der Glockengießerei verfaßte, haben unge- zählte Meister die Tradition fortgesetzt und Familien hervorgebracht, in denen nach alten Überlieferungen das Erbe durch Jahrhunderte erhalten und ge- pflegt wurde. Die geh.eimnisumwobene FGINUHNEJAVER IIe iOO&Jll1 g i n Montag, 3. 8., 8 Uhr, Dienstag, 1. 8.., 7 Uhr Im Bedarhfalle auch Mittwoch, 5. 8., 8 Uhr Der grofle Filmerfolg im in. und Ausland. Mit Ulla Jacobsson und Folke Sundquist 90 @am@ Hi ArA' 9 E ei U l& 11 E le SORA e4 E R "w'~ Der meistdiskutierte Film, preisgekrönt in vielen Ländern und Städten. Besucherrekorde, wie selten ein Film zu verzeichnen hatte - Jugendverbot
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