Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 11. Juli 1958 Kitzbüheler Anzeigr - Seite 5 wohl die Absicht, hatte zu schaukeln, jedoch den Baum nicht erreichte. Wäh- rend er versuchte, auf den Baum der Wippe zu springen, der zirkai zwei Mc- t:er hoch in der Waage stand, stürzte dieser nieder und grub den Kopf des Buben in den Boden. Der Bannt war anläßlich des großen Trachtentreffens am 1. und 2. August 1953, verbunden mit üem 3. Unterinntaler Verbandsfest und dem 30. Jubiläum der Musiktracht. Von Anton Flecksberger. Quellen: Dr. Dr. Matthias Meyer, Pfar- rer in Going, Oberlehrer Lud- wig Weinhold d. Ae., Kirch- berg; Oberlehrer Ludwig Weinhold d. J., Radfeld. Mit der Eröffnung der Giselabahn Innsbruck—Salzburg im Jahre 1876 und mit dem Ausbau der Brixentaler Straße im Jahre 1930 hat sich Kircliberg aus einem stillen Bauerndorf zu einem statt- liehen Fremdenverkehrsort mit rund 3000 Einwohnern entwickelt. Kirchberg liegt 823 ni hoch, het über 500 Häuser, 1 Hotel, 7 neuzeitlich eingerichtete Gasthöfe 2 Kaffeehäuser, mehrere Pen- sionen, 1 Bar, 1 Skilift, 1 Sauna, Wa.n- nenbäder, 3 Ärzte, 1 Drogerie. Im v gen Jahre waren in Kirchberg 7811 Fremd:engäste mit rund 56.000 Nächti- gungen. Stolz steht die Kirche auf dem Kirrh- berge, im weiten Bogen umfiossen von der Spertentaler Ache. Traulich sehiTlic- gen sich die Häuser des Dorfes an den Kirchberg. Im Süden schauen die schroffen Zacken des Großen Betten- steins in das Tal, im Osten ladet das Kitzbüheler Horn und im Westen die Hohe Salve - der Rigi Tirols zum Besuche ein. Die sanften Matten der Ehrenhachhöhe, des Jufen und des Pen- gelsteins bilden ein Paradies für den '\\Ti n t ersp.m.tler. Eine herrliche Umge- bung für dieses Brixentaler Dorf. Über die Frühgeschichte des Dorfes sind wir wenig unterrichtet. Sicher wird aber schon in vorgeschichtlicher Zeit. diese Gegend besiedelt gewesen sein. So fand man 1923 bei der Entwässerung des Seefeldes, westlich des Dorfes, eine Lappönaxt aus der jüngsten Bronze- zeit (1100-900 v. Chr.); ebenso fand man am gleichen Ort Reste von Pfahl- bauten. Die Flur Seefeld liegt an der Wasserscheide der Brixentaler und Spertentaler A.che und stellt den Rest eines einst größeren Seebeckens dar, (las den Sattel des Brixentales ansfülite. Beim: Bau der Brückenwaage im Dorf fand man 1924 eine V.asenknopfnadel aus Bronze. An Stelle der heutigen Kirche soll einstens die Burg „Sperten" gestanden sein. Der Platz ist wohl dafür geeignet und leicht zu verteidigen, denn nur aus 9,35 Meter lang und einige huncfett Kilo schwer. Andererseits konnte auch er- mittelt werden, daß bei der Erbauung der Wippe diese von sechs erwachsenen Personen gleichzeitig ausprobiert wurde und dieser Überbela,stung ohne weiteres standhielt. dem Süden und Osten konnte ein Feind dieser Burg gefährlich werden, von wel- cher ein unterirdischer Gang zur Speie- tentaler Ache führte. Die Burg soll im Besitz der Pfa.lz.grafen von Sponnheim- Ortenburg, die bis 1211 die Vögte der Bischöfe von Regensburg im Brixentale waren, gestanden sein. Als Pfalzgraf Rapota von Sponnhe.im-Ovtenburg im Jahre 1241 Vogtei und Burg an dcii Bischof Siegfried von Regensburg ab- treten mußte, dürfte er das Grafenhaus im Dorf erbaut haben. Das Gericht- oder Malhaus der Pfalzgrafen wurde 141,1,6 Gast.haus und 1649 Bra.uhaus (heu- te Bräuwirt). Im innersten Spertentale stand die im Besitz der Velbei stehende Burg Falkenstei n, die im Jahre 1314 Otto von Veiben dient Bischof Nikolaus von Regensburg übergeben mußte, der sie zerstörte. Das Brixental und mit ihm Kirchherg wurde im Jahre 902 re.gensburgisches Kirchengut. In diesem Jahre übergob der Edelmann Ra.dolt dem Bischof TTto von Regensburg alles was er im Bri- xentale sein Eigen nannte an Feldung und 'Wäldern, im Berg und T al samt allen Leibeigenen nebst Rechten des Fischfanges und der Jagd auf Stein- böcke. Im Jahre 1380 kaufte der Erz- bischof Pilgrim von Salzburg vom 'Bi- schof Konrad von Regensburg das Ge- richt Brixental. tber 400 Jahre ver- waltete das Erzstift Salzburg das Ge- richt Brixental mittels eigenen Pftegern. Im Jahre 1803 wurde durch die Siiku- larisation Erzherzog Ferdinand, ehe- maliger Großherzog von Toskana, Lan- des- und Gerichtsherr im l3rixentade. Am 26. Dezember 1805 kam (las Brixen- tod an Osteri'eicli. Die Vereinignng des Brixentales mit dem Lande Tirol er- folgte am 1. Mai 1816. Wann die alte Burg auf (leni Kirch- berg in eine Kirche umgebaut wurde, läßt sich nicht nachweisen. Angeblich soll dort. schon 1292 eine Kirche ge- standen haben. Nach der lherlieferung wollte man die, Kirche am Rettenhach im Spertent.nle hauen, aber die Bauleute verletzten sich und Vögel trugen die blutigen Späne auf die Ruinen der Burg Sperten. Der Bau erschien den Leuten als ‚.Kirrhe au? dem Berge'' und hat dem Hügel und mit der Zeit auch dem Dorf den Namen Kirehberg gegeben. Bisher hat es Sperten geheißen. Die Kirche auf dem Kirchberg wird ur- kundlich erstmalig 1332 als St. Mi- chaelskirciie erwähnt. Mit dem Auf- kommen des Bergbaues erwies sich die- se Kirche als zu klein und SO schritt man 1511 zu deren Abbruch und zum Neubau der St. Ulrichskir'hc. die heute noch steht, aber in 'den Jahren 1737 und 1796 durch dias A nwa.chsei der Bevolkerung erweitert werden mußte. Ain Aufgang' zur Kirche 'eht auch das Ehrenmal für die 229 Gefallenen und Vermißten diel beiden Kriege. Seelsorghich bildete das ganze Brixen- tal die Pfarre Brixen, welche im Jahre 1.217 dem unter Erzbischof Eberhard rau Salzburg neu errichteten Suffr.an- bistum Chiiemsee undl nach dessen Auf- lösung im Jahre 1806 durch (hie baye- rische Rngierung (lein Erzbistum Salz- burg unterstellt, wurde. Im Jahre 1333 kam es zur Stiftung der ‚Montag- und im Jahre 1376 zur Samstagsmesse. Die Hitiftung einer täglichen oder „ewigen Messe" harn im Jahre 1451 zustande. Der Pfarrer von Brixen mußte in sei- neni 'Widum einen Priester haltefl, der alltäglich zum Messelesen nach Kirch- berg kam. Bisher mußten die Kirch- berger zum Gottesdienst nach Brixen kommen. Am Dreikönigstag 1492 er- folgte nun durch den Gewerken A,ndrä Stöcki die Stiftung eines in Kirchberg wohnenden Priesters und die Stiftung eines Widums „Stöcklmeß". Dieses Re- nefiziorn wurde im Jahre 1620 zum 'Vi- kariat und im Jahre :1891 zur Pfarre erhoben. Das Pa.trona.tsrecht winde bis 1806 vom Bischof von Chieinsee ausge- übt, seither von der Landesregierung. In der, Nähe von Kirchberg an der Talgrenze des Brixen- und Leukentales, steht auch die aus dem 30jährigen Krie- ge stammende Schwedenkapelle, die all- jährlich das Ziel des Brixentaler Ant- laßrittes ist. (Schluß in der nächsten Nummer.) viniug in it3büe1 Das Casino Guido Reisch wurde für die Sommersaison zu einer II e u r i- g e n - Schenke dekoriert.. Original Wiener Schrammeln. sowie die in Kitz- hebel bekannte „Singende Wirtin" sor- neu für unverfülschte Reurigenstimmrung Aus dem Grundbuch Grundstücksbewegungen im Bezirk Ferdinand Tschurtsch,entha,her, Besitzer zu.‚Brugghäusl" in St. Johann i. T. - Wink. Nr. 156, erhielt inc. Ueber- gabsweg.e von Maria 'Wwe. T'schurt- schenthal.e.r geb. Seeibacher, Josef, A- lois, Engielb.ertTschurt.schenthaler,Ma_ rianne Stucke geb. Tscliurtsehentha- 1er und der Paula Raich geb. Tschur tscheuthaler für Fbrdina,nd Tscliur- tscbenthaler die zusammen 25 Acht- undzw.anzigstelanteii.e vom ‚Brug'g- lnäusl" St. Johann Nr. 156. Ka.tha.riii.a T.interrainer ge'h. 13aumgart- 11er, zu Bäcksiält in Erpfendorf, er- warb im Kaufwege, von Georg Aig- iicr. Be.sitzei' heim Schick in Kirch- dlolf, aus dem geschlossenen Hof zu ‚‚Schick" ein Grundstück. eftctjrift Öe't 0 Sirdbrg
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