Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbübkler Anzmor an'tstag, 20. Juni 195 iffentticfjc emeinberntfit3ung in 6t, 3obenn Am Sonntag, 11. Juni, fand in St. Johann eine öffentliche Gemeindever- sammlung statt. Bürgermeister Rudolf S c h e i d e r gab die Haushaltsrechnung des Jahres 1952 bekannt. Die Aus- gaben betrugen 3,155000 und die Ein- nahmen 3436.000 Schilling. Mit der Zu- rechnung der Einnahm enrückstände aus eiern Jahre 1951 verbleibt der Gemeinde ein R'ec.hnungsüberschuß in Höhe von 404.000 'Schilling. Auch das Kranken- haus konnte aktiv abschließen, ins,)- ferne auf eine Abschreibung verzichtet wurde. Steuereinnechn],en Grundsteuer 'A (300 O/o) 109.000 Grundsteuer B (180 Ob) 97.000 Gewerbesteuer (280 Ob) 407.000 Lohnsuinmensteuer 2 Ol) 93.000 Getränkesteuer 10 °/o 1 33.00() Vergnügungssteuer 36.000 Hundesteuer 9.000 Der Fremdenverkehr brachte 8506 Gäste mit 27.854 Übernachtungen. Das Standesamt verzeichnete 32 Ehe- schließungen, 204 Geburten und 72 Sterbefälle. St. Johann hat derzeit eine Einwohnerzahl von 4276 Seelen, und zwar 11.53 in der Tand- und Forstwirt- schaft; 1490 in der Industrie und im Gewerbe; 585 im' Handel und Verkehr. 140 Angehörige der freien Berufe, 117 Personen im öffentlichen Dienst, 146 Personen im häuslichen Dienst sowie 643 Berufslose und solche Personen, die keine direkten Steuerzahler sind. Das Krankenhaus hatte im Jahre 1952 1994 Patienten beherbergt mit rund 28.000 Verpfiegstagen. Die durchschnitt- liche Belegsziffer beträgt 77. Gemeindevorstand und Gemeinderäte wurden insgesamt zu 51 Sitzungen ge- rufen. Für das Jahr 1953 sei an wichtigsten Arbeiten vorgesehen: Weiterbau des neuen Gem;eindehauses, für das ein Be- trag von 1,200.000 Schilling zur Ver- fügung äteht; im alten Gemeindehaus werden zwei Hauptschulklassen errich- tet; rrich- tet; für die Wasserversorgung wird eine neue Pumpe errichtet und eine Ringl'eitung vom Brückenschmied bis zu den Häusern KIin,gler und D'orfschrnied gebaut; die neue Gemeindewaage mit einer 'Waagfähigkeit von 20 Tonnen wird ebenfalls heuer fertiggestellt wer- den. Mit dieser Waage erhofft sich die Gemeinde die Erschließung einer neuen Einnahrnsquelle, da sie zu den größten Gemeindewaagen des Landes zählen wird und vor allein' auch von den gro- ß'en Fernlastwägen benützt werden kann, Vizebürgermeister Jakob P r o m m - e g g e r berichtete über die Arbeit des Bauausschusses.- Im Jahre 1952 wur- den in St. Johann 62 Neu- und Um- bauten aufgeführt, davon 25 Wohn- hausneubauten. Als ein sehr schwieriges Problem be- zeichnete Bürgermeister Rudolf Schei.- der die derzeitige Lage des Wohnungs- marktes. 71 Wohnungssuchende der Dringlichkeitsstufe 1 sowie 11 Delogi'e- rungen bilden auf der einen Seite eine äußerst starke Nachfrage, wogegen auf der anderen Seite nur wenige Woh- nungen . geboten werden können. Trotz dci- umfangreichen Bautätigkeit in den Jahren 1945 bis 19525 in welcher Zeit mehr Häuser gebaut wurden als von 1860 bis 1945, . herrsche weiterhin Woh- nungsnot. Einen Teil der Schuld trage zw ingsläufig (los alte 01 (Beifall)! Für (iie Errichtung eines Krieger- clenkmales in der Antoniuskapelle ist ein Zuschuß in der Höhe von 20.000 Schilling vorgesehen. Y41»I!1AI Der Vorsitzende teilte der Versamrn- lu ng am Schlusse seines umfangreichen Berichtes mit, daß die Gemeinde im Ortsbereich eine eigene Mullabfuhr ein- führe und von den Parteien pro Kübel (100 Liter) eine Gebühr von 4 Schilling einhebe. Die Ablagerung von Mull ent- lang der Ache ist unstatthaft. An der anschließenden Debatte be- teiligten sieh Stefan Moser (Krieger- denkmal), Matthias Wörgetter (Fieber- brunnerstralie), Hauptschuldirekt. Fritz. Randi (Schulhausneuba.u), der Kröpfi- bauer (Standseilbahn), Michael Ritsch (Turnsaal, Schule), Fräulein Aberger (Schule), Georg Oberleitner (Schule u. Altersheim), Vizebürgermeister Andrä Mariacher und Gemeinderat Sebastian Schwenter (Altersheim). In der Frage wegen des Krieger- denkmales berichtete Vizebürgermeister Mariacher, daß die neugegründete Schütz'erikornpagnie den Plan der Er- richtung eines Kriegerdenkmales in der Antonius-Kapelle -- ähnlich dem schö- nen Denkmal in der Kathrinenkircho in Kitzhüh'el - befürworte. Da das große Denkmal am Hauptplatz repara- turbedürftig ist, eine Reparatur jedoch sehr sctiwe r durchzuführen sei, habe der Gemeinderat bei der Haushaltsh er a- tun g eine Summe bereitgestellt. Die Asphaltierung derFieberbrunner- straße werde heuer leider nicht zur Durchführung kommen, günstigenfalls werden einige Begradigungen vorge - nommen. llauptschuldirekt'or Fritz Randl dank- te dem Bürgermeister und dem Ge- meinderat für ihre schul- und jugend- freundliche Unterstützung. Die Anfrage, ob die Gemeinde bisher Gelder für 'den Bau der Standseilbahii ausgegeben habe, beantwortete der Bür - germeister mit der Mitteilung, daß le- diglich für einen Betrag von 400.000 Schilling die Haftung übern3mrnen wur- de. Die Gemeinde ist bereit, den Bau dieser Seilbahn, die für den Aufschwung des Fremdenverkehrs vort,eilhMt ist, zu unterstützen. Wegen eines Turnsaales für die Volks- und Hauptschule sei die Gemeinde iii Tei.h1andlungen mit der französischen Garnison, die in der gedeckten 'Reit- söhule ein geeignetes Objekt zu ver- geben hätte. Nun stellte der Bürger- meister zwei sehr gewichtige Fragen an die Versammlung. .‚ Was ist drin- gender in St. Johann, der Neubau einer Hauptschule, oder der Neubau eines Altersheimes''. Beide Gebäude auf ein- mal zu erbauen, sei der Gemeinde finan- ziell nicht möglich. Beide Gebäude sind jedoch 'erforderlich. Für den Bau des Altersheimes sei die Spitaler Ötz auf der Weitau vorgesehen. Mehrere Debattenredner gaben 'dem Schulhausneubau den Vorzug. Durch Aufklärungen aus der Mitte der Ge- meinderäte jedoch wurde ersichtlich, daß die 'finanziellen Mittel zur Erbau- ung eines Altersheimes, das so geräu- mig erstellt werden soll, daß audim Per- sonen der umliegenden Gemeinden auf- genommen werden können, derzeit leichter zusammenzubringen wären, als Mittel für dein Schulhausbau. Die- ser Umstand müsse berücksichtigt wer- den. sI3ctrfturnIjridIIrn et. 30f)ann prominente Odite Vom 8. auf 9. Juni weilte der Bür- germeister von San Franzisko Major Eimer Eowin Robinson mit Beglei- tung in St. ohann und logierte im Gasthof Post. Der amerikanische Gast kam mit einem Mietwagen aus Zürich, war sehr leutselig und guter Dinge, be- suchte in der Früh die Kirche und fuhr nach dem Frühstück nach Salzburg MTeiter. Die Feiler Schützen nahmen amHerz- Jesu-Fest anläßlich der Erinnerung les Herz-Jesu-Gelöbnisses am Hauptgottes- dienst teil. Höhenfeuer und Böilerschi'eßen ver - liehen er- liehen dem Festtag Tirols nach altem Brauch nun auch in St. Johann sein festliches Gepräge. Dank dem rührigen Schützenhaupt- mann Dr. Eduard Widmoser und seinen Idealisten hat sich die Gemeinde St.Jo- hann um' eine wertvolle Vereinigung bereichert, die sich zum Ziel gesetzt hat, echtes tirolisches Brauchtum zu pflegen. Ein Aufsehen machen sie jedesmal, wenn sie in ihrer herrlichen Pracht aus-
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