Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Februar 1952 - uen ärztlichen onntags- d i e ri s t versieht in Kitzbühej am Fa- schingssonntag, 24. Februar. Dr. Hans r!lsclll.tscieit1 a 1er, Kitzbühel, Tel. 465; Wohnung Tel. 791. -- Gästefrequenz. Am Don- nerstag, 21. Februar, befanden sich in l' itzbühel 1829 Gäste. (Vorwoche 1641). Geboren wurde: eine Cliri - s t iii e dein Finanzbeamten LorenzG ar- 111er und der Ehefrau Maria. geb. Mayer, Bearntensiedlung 4. Getraut wurden: der rfj$CI i lergehilfe Johann Adam P i c ii 1 e 11 mit der Hausangestellten Maria Theresia L a m p 1 m e i e r der SkierzeugerFranz. Al b e r t aus Wörgl mit. der Ha.ust.oehter Anna G a s t e i g e r aus Hopfgart.en. Gestorben i s t.: am 45. Fe- bruar die Rentnerin Maria Anna K a - d ii r, geb. Gri.iber, Stadtspital, 84 Jahre alt. Hermann Primus grüßt aus Sun Vailay. in der Skischule sei Hoch- betrieb. Er ist jetzt nach Hollywood gerufen worden, um für einen Großfilm als Hochalpinist, Skilehrer, Bergsteiger und Zithersp jeher mitzuwirken. - War schon einmal ein Kitzhülie.ler in Holly- wood? - Das doppelte Lottchen. Am Sonntagmorgen. 47. Februar, ver- ließ die englische Filmgesellschaft Lion, London, unsere Stadt, ausgestattet mit reichem Filmmaterial von ihren Auf- nahmen am Hahnenkamm. Am 16. Februar hat Radio Tirol in Kitzbühel neuerlich eine Serie der „Historischen Konzerte" auf Tonnami n.ufgenommen. - Der Initiative Prof. Maria Hofer's (künstlerische Leitung) ist es zu danken, daß sich diese für Kitzbühei repräsentativen kulturellen Veranstaltungen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit verschaffen. 1)i- se. seltenen Darbietungen auf Original- Instrumenten des 15. —17. Jahrhun- derts (die Musiksätze sind Bearbeitun- gen historischer, Musik von Maria Ha- fer) werden ein neuer Blickfang sein, der die so wichtige Werbung für das Fremdenland Österreich erleichtert. -: Schnitzelbank. Aus techni- schen und einigen anderen Gründen Filmtheater Kitzbühel 22-24. Ii. : „Neptuns Tchtei". 25. u. 26.: „Das waren Zeiten . . 27. u. 28.: „Melodie des Lebens" 29. Ii - .2. III. : ‚. Blaubamt" Filmtheater St. Johann LT. 22.--•24. ii.: „'Pocht. v. (irenzho.uernhoj" 25. u. 26.: ‚.Bitterer Reis" 7. u. 28.: „Die Ratte von Solio" !9. I1.-2. II.: „Eva, erbt d. Padies" muß (hie Vorführung der .. Schnitzel- bank'' heuer leider entfaileii. J)ie,Schnit- zer" bleiben jedoch gesamimimielt, werden konserviert und konunen im nächsten Fasching aufs Tapet. Also keine Angst, die Sünder des heurigen 'J atiles 1)leib'n nicht verschont. - Radioko nzert (id' Stadt- in u s i k. Am Sonntag, 24. Februar. von 13 l)i5 13,45 Uhr, koiizei't.iert. unsere Stadtniusjk über den Sender Innsbruck. Die Tonbandaulnahnicn wurden am 16. Februar nacliniittags im Gasino Guido Beisc.h gemacht. Sofei'iie diese technisch gut gelungen sind, kann eine geimufirei- ehe Sendung erwartet werden. - .Unferem alten „taurei" 3um ceÖenfen Naell mehrwöcliige.nm i'rankeiio.ger verstarb Nikolaus Zwicknag1, und sein Sohn Peter, Pfarrer in Niederndoi'f. lei- stete ihm geistlichen Beistand. Klausei war ob seines hohen Alters und seines gesunden, köstlichen Hu- mors bei alt und jung eine hocligeach- tete, beliebte Persönlichkeit Er war einer der wenigen, die sieh an das ein- fache Bergwerksstädtchen im Dornrös- chenschlaf zurückerinnern und den Auf- schwung Kitzbühels zur heutigen in- ternationalen, weltbekannten Sportstadt miterleben konnten. Ihm war es gegönnt, mit, seiner, g--:- liebten Gattin Lena im Kreise. seiner 7 Kinder das seltene Fest der Diaman- tenen Hochzeit zu feiern. Nebenbei war Zwicknagl aber auch der Mann, der sich für die Allgemeinheit, für dasWohl seiner Mitbürger ganz einsetzte. Mehr als sieben Jahrzehnte tru,g er den Eh- renrock der Freiw. Feuerwehr Kitz- bühel, und ebenso viele Jahrzehnte war er ein eifriges, unermüdliches Mitglied der Bürger- und Stadtnmusikkap eile,uncl vor Jahren schon wurde er Sh seiner Verdienste um das Musikwesen zum Eh- renmitglied der Sta.dtmusik ernannt, Sein Leichenbegängnis, dem die Stadtmusik und die Freiw. Feuerwehr mit Fahne voranschritt, gestaltete sich zu einer großen Tra.uerkundg.ebung und gab das beste Zeugnis von der Be- liebtheit und Wertschätzung, die sich der Verstorbene erworben hatte. Die Einsegnung vollzog wieder sein Sohn. Am 'offenen Grabe hielten Bezirksfeu- erwehrkommandant TJrban Zimmermann und Albert Primus in herzlichen Wor- ten einen tiefe:mpfundenen Nachruf. Lieber Klaus, ruhe aus, ruhe sanft von deiner aufopfernden, mühevollen, langen Lebenszeit. A. P. Nikolaus Zwicknag'l seil., der 95jä.1,iri- ge TJr-Kitzbichlem. bekannt unter dem vereinfachten Namen ‚‚Zwiekem' Klau- wurde. diese Woche unter sein' starkem Tieteiligung aller Stände und Schichten zu Grabe getragen. Seine großen Verdienste als T\iusikunt. remÖenierfer am 5ciÖeheqe! 11cm' von Iha ion i\Iemisliennemi gesch1ii- 411 e Aufsatz -Fremdenverkehr am Scheidewege'' hat bestimmt niane h Kitzbüheler bedenklich g'estinmnmt. Man Schi, daß der augenblickliche Gäste- stand die Gemüter wieder etwas hein- bigt bat, aber die Tatsache der be- .schrümiklemj Devisenerlaubnis bleibt be- stehen und wird sich erst im Sommnm'' und im kommenden Winter entsprsr- ehmend auswirken. Wir müssen uns da- hier frühzeitig umsehen, und i.mmis dat'- auf vorbereiten. (')1'tlic'he M.äiinel. die ein anderesina] erwähnt 'cci den so1leii und Feuerwelu'mann sind bekannt und werden an anderer Stelle nach hervor. geholien. Aber Klausei war noch etwar. wofür es leider keinen Verein und kein Ehrenmitgliedschaft gibt, nämlich _.Kitzbichle.r [okaipatm'i.ot''. Und in di- sei' Eigenschaft war ilim die ‚.Kii z- bichler .Musig', deren Mitglied er eirieimiha.lb Menschenalter war, besmi- tiers ans Herz gewachsen. Sein Spruch: „Zwanzig St.und ums Horn herum gibts koa bessere Musig wia die Kitzbicrhler" zeigte von diesem- Einstellung und auf die Frage, ob diese zwanzig Stunden zu Fuß, mit dein Auto oder mit den'i Flugzeug gemessen werden, antwortete er: „Dös is ganz gleich". War die Ka.- pelle, zu seiner Zeit ja. ohnedies nicht sehr stark, zu einer Ausrü.ckung- nicht vollzählig, so erklärte er in klassi- scheni Ortspa.triotismus „auf acht oder zehn Mandln gehts bei der Kit.zbichle.r Musik nia zsamum." Etwas vom Schlimmsten, was Klausei passieren konnte, war, daß eine „frem- de Musig" in Kitzbühel konzertierte. Selbst wenn es sich um die beste Re- gimentsmusik handelte, konnte sie von Klausei kein Lob erheischen. Sein Ur- teil, das er sich auf mehrmaliges Be, unter kritischem (ieschh.ossenhai - ten eines Auges abrang', lautete ächtlicli : „Sö tun auf eah Best's". Kaum einmal eine bekannt gute Ka- pelle na.cli Kitzbühel, um hier abends ein Hauptplatz zu konzertieren. Ich weiß nicht mehr, war es die Deutsch- meisterkapelle aus Wien oder die Inns- hiruckem' Regimentsmusik, jedenfalls pas- sierte das Malheur, daß eine Trompete auf dem Transport unbrauchbar lädiert wurde. Die Kapelle lieh sich daraufhin von dem hiesigen Stadtmusik eine ent- sprechende Trompete ans. Als das Kon- zert am Abend sehr großen Erfolg hat- te und Klausei, der mit, ziemlich magen- wellig cm Gesicht halb versteckt hinter dem ‚ ‚Pich lereck" stehend gefragt wur- de: „Kla.usei, dö Musig spielt aber guat, was?" wam' seine Antwort,: „Wär's a Wundem, mit unsere Instrurnenta ?'' Das war Klausei, dem' Lokalpatriot, den wir jetzt leider verloren haben und mit ihm ein gutes Stück Alt-Kitzbühel. K. Pl.
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