Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 11. Oktober 1952 1itzbhe1er Aneier 5 schefz.schberre ist noch nichd zuende. Wer sol das begreifn: Man lase doch entlieh unsare Geschefzleute zu Aten komeii: Die BelestJgunk durch die Fremdn muß doch entlieh a.ufhörn! Snexte Jahr müßte den Ausiendern mpfoien werden die Sachn, die was sie bei uns brauchen von zuhause midz.unemen. Schon aus G-ründn der Mänschlichkeit. Schlislich brauehd ein Greisla der was weniga verkauft auch weniga Selideuern zu zalen. Es wäre auch gud, wenn die Rehsdauranz das ncxte Jahr in der Mitagszeid sehlü- sen müfitn. Es genügd doch wenn sie von 8-12 und von 2-3 ofenha.- heu. Die Fremdn können sich die l.r u1 .scl (1 ja einen Dog vorher kaufen. Schlüslieh essen die Menschn ja auch Eia, die was schon sihen Tage for- gebrüdet sind und schderben nichd. Wer aba ein warmes Eßn vünschd., der soll nach Freila.ssink*) fare.n. in diser Weise ligt. Saitzburk ja. gans günstik! Es genügd. wen die Frcmdn *) Für jene, die es nicht wissen soll- l:en: Freilassing ist der bayrische Nach- iia.rort. Salzburgs. genügend und so verlangte man diese nochmals in genauerer Form. Audi die- se genügten noch nicht. Am 1. April 1772 erfolgte auf Grund des Kaiser- eine nochmalige Passion, Ne- ben anderen Klöstern der Provinz wird auch Kitzbühel arg bezichtigt, nicht alles fatiert zu haben. 1775 wurde zum viertenmal derselbe Vorgang gefordert. Der Guardian von Kitzbühe!, wo 15 Kapuziner wohnten, bewertete die ein- gegangenen Almosen samt und son- ders mit 271.5 fI 44 kr, während er die Ausiagen mit 2716 fl berechnete, und nachwies, (laß bis auf Schmatz und Käse alles aufgehe, womit aber nach (leni Willen des Provinzials anderen Klöstern geholfen werden müßte. Am 27. Dezember 1.780 begann Jo- sef II. in rein innerkirchliche Angele- genheiteri unseres Ordens und der Pro- vinz einzugreifen. Er bestimmte für alle Klöster einen nicht zu überschreiten- den ..numerus fixus". Damit war jede Neuaufnahme ausgeschlossen. Dieser Zustand dauerte, man denke. 20 Jahre hindurch. Am 13. Juni 178.1 fand die lerzte Einkleidung statt. Es durfte mit den Ordensobern im Ausland kein Brief- verkehr mehr aufrechterhalten werden. In der Ordensre.gel mußten die Stellen vom Gehorsam gegen den General.,, ü- herpickt" werden, so befohlen am 4Ju- li 1782. Der Verkehr mit den Klöstern nur nichtösterreichisehem Boden wur- de dem Provinzial untersagt. In den Klöstern durften ab 10. August 1781 nur landeseigene Kapuziner wohnen. So finden wir damals in Kitzbühel 16 Ti- roler. Ein anderer Übelstand war der: Die Patres von Kitzbühel wurden zur Aushilfe ins Pinz.gau aufgeboten, ijel;amen aber über Dekret. der Tieie- das Drinkwassa bei uns einnähmen." Alois Schoißendoppiers Rechtschrei- bung läßt darauf schließen, daß er sich mit dem Zeitunglesen ebenso schwer tut wie mit dem Schreiben. Man muß ihm daher verzeihen, wenn er in Un- kenntnis der Sachlage Ursache und Wir- kung verwechselt und die Kaufleute, welche immer wieder für das Offenhal- ten der Geschäfte eintraten, für die Sperrnachmnitt.a.ge verantwortlich macht, die tatsächlich von der Angestelltenge- werksehaft erzwungen wurden. Im übrigen scheint aber der gegen- wärtige Zustand in Salzburg ebenso „fremdenverkehrsfördernd" zu wirken wie bei uns. Uitteitunqen an bie 2)auerufchaft erbfttörunqen Wir machen alle Bauern da.rau auf- merksam, daß die Herbstkörungen noch im Laufe des Monates Oktober durch- werden. Es wird dringend er- sucht, alle altersmäßig der Körkommis- sinn vorzuführenden Stiere (nähereAus- künfte erteilen die Gemeindeämter) auch tatsächlich vorzuführen, da gegen .eventuelle ‚.Sehwarz-Stierhalter" stren- rung vom Bischof für die Diözese Salz- kein(,. Beiclitjurisdiki ion. Den Pfar- rern wurde befohlen, sich selbst gegen- seitig auszuhelfen. Alle Klöster, für die kein numerus fixus imm der Fass ion festgelegt war, wa.- ren zur Aufhebung bestimmt, so auch Kitzbühel neben acht anderen in der Provinz. Auf die Stadt Kitzbühel muß aber das Lied vom braven Mann ange- stimmt werden; ihr verdankt das Klo- ster damals die .Re tung. Als im Jahre 1783 dort bekannt wurde, daß (las Klo- aufgelassen werden sollte, richtete die Gemeinde sofort eine Supplik nach Innsbruck. Vom Bischof wurde sie nicht unterstützt.. Das bischöfliche Ordinariat erklärte am 22. Juli 1783 dem Pro- vinzia,l, man benötige (hie Kapuziner für jene n end nicht mehr. Am 6. Februar 1786 erschien uner- wartet (1er kaiserliche Kommissär von Prngger jun Auftrag der unterinntali- sehen K),eishauptmannschaft und nahm ein peinlich genaues Inventar aller Klo- ster- und Kirchenmobilien vor. Man ver- stand. (103 diesem- Akt eine Schließung des Klosters bedeute. Nun erhoben sich nicht nur Kitzbühel, sondern auch die Gemeinden (hei- Umgehi.mnmg und ließen mit Fobenswertem Eifer so wohlmotivier- e Petitionen nach Innsbruck abgehen, (Toll sie die Versicherung vom Forthe- stande des Klosters eri-ßichtcn. Aber (her Kampf gegen die Klöster ging weitem-. Im 1)ezember 1786 wurde der Nachtchor verboten aus ..gesund- heitiichmen Rücksichten für die Mitbrü- der". Dann wurden die Sammlungen verboten, denn sie seien gegen die Prie- sterwürde und für das Volk eine bittere Last. Beide Gründe waren halt.los.Nicht ge Strafen vorgesehen sind. Mit dieser Verlautbarung wollen wir unsere Be- rufsangehörigen rechtzeitig vor Unan- nelumnlichkejten schützen. Es besteht die Möglichkeit Zucht- stiere auf den Absatzveranstaltungen der Rimiderzuchtverbände zu tragbaren Preisen und entsprechender Qualität an- zukaufen. n- zukaufen. 2Iarum milcb- Unb ettfleiftungeprüfungl? Über die Möglichkeiten der monatli- chen Milch- und Fettleistungsprüfung hole sich jeder Bauer bei seinem Orts- bauernobmann oder unmittelbar bei der Bez irksla n dwirtschaftskamrner Rat bzw. Aufklärung. Nur durch eine laufende Prüfung sind wir in der Lage eine ent- sprechende Auswahl der zuchttauglichen Tiere vorzunehmen und Milchleistung sowie Fettgehalt zu steigern. Die Kosten dieser Prüfung betragen je Kuh und Monat 160 Schilling. Unsere in- und ausländischen Viehkäurer sind auch schon dazu übergegar ren, von den Zucht- und Nutzri Ldern Milch- und Fettleistungsnaichwe.;se zu verlangen; Michael Baß durch das Sammeln wurden die Priester entwürdigt, vielmehr durch die. Unmasse von Schmähsehriften gemeinster Art gegen Priester und Ordensleute, die die- se geradezu als Schurken und Verbre- einer anklagten und seit der Thronbe- steigung dieses Herrschers allerorts un- ter das gemeine Volk gebracht wurden. Der zweite Grund ist ebenso uiibe- rechtigt. Die Bauern waren damals wie heute eher beleidigt, wenn man ihren Hof überging und nachdem. die. Samm- lung verboten war, brachten sie ihre Almosen an die Pforte. Nach dem Sa,mmelverbol galt jetzt die Angabe der Passion als Unterhalts- quote aus dem Beligionsfonde. Kitzbü- heis Kloster zählte 1.6 „Individuen". Als Sammelbitrag, nach Abschlag der Ei nbringungskost.en, wurden 162 Gul- den errechnet, pro Kopf 10 Gulden pro Vierteljahr. Wollte man. das Geld ab- lieben, so war es nicht vorhanden und wurde übeiha upt nicht nach.bezo,hlt.Den- tioch fanden die Patres ihr Fortkommen. Ein weiterer übelstand war zu Jo- sefs Ii. Zeiten dieser: Zuchtlose Brüder, die Beschwerden vorbrachten, genossen besonderen kaiserlichen Schutz. Ein sol- ehem Beschwerdeführer floh heimlich aus (1cm Kloster in Kitzbühel nach Inns- bmuck, um dort am Hofe gegen den Guardian zu klagen. Das Hofamt er- teilte (lefl schriftlichen Befehl, ihn wie- derum liebevoll, aufzunehmen und zu be- handeln. Als aber dieser Laienbruder (las Kloster anzünden wollte, ließ ihn der Guardian inhaftieren und führte. jetzt beim Hofamt Klage gegen ihn. Als Antwort kam der Befehl, ihn sofort zrj enthaffen und ‚‚väterlich lieb" zu heu nudel ii. (Wird fortgesetzt.)
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