Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 ICitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Äugust 195 Der Oberkommandant Rupert Wintersteller Schennach, durch dessen Initiative die- se Werbefahrt zustande kam, die nicht nur der Fremdenverkehrsgemeinde Hopfgarten, sondern dem ganzen Lande ,-ur 'Wiedergewinnung der alten herz- lichen 'Beziehungen mit Deutschland nurn Nutzen gereichte, hat wiederum bei uns, wie man auf brixentalerisch agt, einen „Stein im Brett". Si1Øüe1er 2oftotnftdrh1ten - Den ärztlichen Sonntags- di e n s t versieht in Kitzbühel am Sonn- tag, 10. August, Dr. Friedrich P 1 a h 1, Franz ReischstraJ3e 16, Tel. 413; am' Maria Himmelfahrtstage, 15. August, Dr. 'Walther R u in 1) ,o 1 d,Hahnenkamm- straße, neben Pension Zima, Pci. 482; Privat 731. G ä s t •e f r e q u e n z. Am Donners- tag, 7. August, befanden sich in Kitz- bühel 1834 Gäste; Vorwoche: 1457 ;Vor- jahr 8. August 1935. Höchstzahl in vergangenen Juli 1457. - D a s Re t e K r e u z führte im Monat Juli in 39 Tag- und 22 Nacht- Am 20. September erstattete Winter- steller an seinen Oberkommandanten Bericht, daß der Feind gegen Kössen und Unken vormarschiere. Andreas ilo- fer schickte Speckbacher nach St.Jo- hann, um 'Wintersteller zu unterstützen. Beim Bären schlug er sein Hauptquar- tier auf. Gleichzeitig rückten Inntaler und Brixentaler Schützenkompagnien nach St. Johann vor. Die beiden Ober- kommandanten teilten sich im Befehl: Wintersteller übernahm den Abschnitt Kössen, Speckbacher den Abschnitt bei Lofer. Speckbacher wurde bereits am 24. September im Raum von Lofer in den Kampf verwickelt. Wintersteller stieß söfort mit seinen Schützen über Winkelmoos nach Unken vor. Haupt- mann Reischer befahl er mit 600 Mann den Friedhof zu stürmen. Sechsmal mußte dieser, angetrieben durch den Ruf 'Winterstellers: „Vorwärts Vor- wärts! Sturmlaufen! Sonst können wir nicht siegen!" zum Sturme ansetzen, bis der Friedhof in seiner Hand war. Wintersteller dirigierte einmal da, ein- mal dort, die Schützen zum Sturm, wie es eben gerade die Lage gebot;, so daß er den Feind in die Enge trieb, und die- ser von der löwenhaften Gegenwehr ablassen mußte. Ebenso war auchSpeck- bacher siegreich. 1700 Gefangene, 2 Kanonen und eine Menge Gewehre und Munition fielen den tapferen Schützen in die Hände. Keinem anderen ist dieser glänzende Sieg bei Unken zuzuschreiben, als der tapferen und klugen Führung Winter- stehers. fahrten 61 Krankentransporte durch; 25 Männer, 25 Frauen und 11 Kinder. Erste ambulatorische Hilfe wurde i n 18 Fällen geleistet. in £id)tblict für Öle I9onungfudjcnÖen! Lieber Anzeiger! Du hast in Deinem Bericht über die 30. Gemeinderatssitzung von dem Vor- schlag des Baureferenten Unterberger berichtet, daß dieser die Ausgabe einer Prämie in der Höhe von 10.000 Schil- ling für jene Personen, die sich selbst eine 'Wohnung erbauen bzw. der Stadt eine 'Wohnung zur Verfügung stellen, befürworten würde. Ich bin der An- Sicht, daß diese Maßnahme ein Mittel wäre, die derzeitige 'Wohnungsnot zu beheben, zumindest aber ganz bedeu- tend zu lindern. Es ist sehr erfreulich, daß in der heutigen, von Parteidemago- gik und Amtsbürokratie belasteten Zeit ein so erfreulicher und freiheitlicher Vorschlag gemacht wird und wünsch-- nur ünsche nur aus ganzem Herzen, daß diese Idee weiter bearbeitet wird. Der Kitzbühe. und Schützenmajor Von Dr. Eduard Widmoser Doch bereits am 17. Oktober rückten die Bayern und Franzosen nach Tirol mit großer Heeresmacht vor. Winter - steller inter- steiler wollte den Feind in Kössen er- warten. Aber die Klugheit gebot ihm', der Übermacht auszuweichen und sich in das Kohlental zurückzuziehen.Speck- bacher dagegen wurde bei Melleck vom übermächtigen Feind überfallen, so daß er nur mit knapper Not der Gefangen- schaft entrinnen konnte. Bekanntlich lieh verlor er bei diesem unglücklichen Treffen seinen Sohn Anderl. _Wintersteller ruhte jedoch trotzdem nicht. Mit seinem Unterkommandanten Reischer arbeitete er insgeheim einen Plan aus, wie dem Feind, wenn er zum viertenmal aus Tirol gejagt werden soll- te, der Rückzug abgeschnitten werden könnte. Dazu kam 'es leider nicht mehr, dafür aber kam für das ganze Land und für Wintersteller eine Zeit des Leidens. Der Wiener Frieden des 14. Oktober besiegelte wieder das Schicksal Tirols. Der nördliche Teil kam an Bayern, der südliche an Italien. Geißeln mußten ge- stellt werden, so Schlechter von Kitz- bühel, Muhr von Oberndorf, Filzer von Kirchdorf, Hölzelsauer und Kendlinger von Kössen und Blattl von Pillersee. Wintersteller wäre selbstverständlich auch dabeigewesen, wie marl sich den- ken kann. Aber der Darnpflwirt Mi- chael Prugger und der Harmelbauer Rett'enwander von St. Johann und der Lamplbauer von Kirchdorf stellten sich für ihren hochgeschätzten Oberkom- 1er Gemeinderat würde sich mit der Durchführung dieser Idee im Kampf gegen die Wohnungsnot 'im ganzen Land unvergeßliche Verdienste sichern. Ein Leser. ifflftfffff?1 (St. Zonnn - Parkfest. Das Nachmittag- gewitter am vergangenen Sonntag hat das von der Kriegerkameradschaft an- gesetzte Parkfest unterbrochen. Die Verlosung des Glückstopfs wurde durch- geführt, und die Vereinigung dankt al- len Spendern. Das Konzert mit den Variete-Einlagen wird am 15. August, Maria Himmelfahrtstag, um 1 Uhr wie- derholt, ie- derholt, und die Bevölkerung von St.Jo- liane und Umgebung wird zum' Be- suche herzlich eingeladen. Obernborf. Die Musikkapelle Oberndorf gab am 19. und 20. Juli auf Einladung der dortigen Gemeinde in Unterwössen, Bayern, ein Konzert. Der Einmarsch mandanten freiwillig. Sie alle kamen nach Eichstädt. Andreas Hofer, der nicht an den Waffenstillstand glauben konnte und wollte, hätte bald wieder Wintersteller zum Losschlagen bewogen, doch sein Vetter Oppacher von Jochberg hielt ihn davor zurück. Der klare Kopf, den Wintersteller besaß, verbot ihm das un- sinnige, zu nichts mehr führende „Letz- te Aufgebot". Das Kriegsgericht in Innsbruck, vor dem sich Wintersteller zu verantworten hatte, sprach ihn daher frei. Der größte Schlag für Wintersteller war die Gefangennahme Andreas Ho- fers. In höchster Sorge schickte er sofort einen Boten zum Kaiser, daß er alles zur Rettung seines Waffengefähr- ten Waffengefähr- ten unternehmen wolle. Als er aber gar von der Erschießung seines Ober- kommandanten in Mantua vernahm, kam er 'fast ganz von Sinnen, so daß ihn Dechant Wieshofer wiederholt trö- ten mußte. Zeit seines Lebens konnte sich Wintersteller von diesem großen Schmerz nicht mehr erholen. 1810 rei- ste 'Wintersteller zum Kaiser, der ihn huldvoll behandelte, um sich Kraft und Stärke für den nächsten Kampf zu ho- len. Denn er gab nie die Hoffnung auf, daß sein Tirol befreit würde. 1812 er- losch im brennenden Moskau Napoleons Glücksstern. Als Wintersteller davon Kunde erhielt, setzte er sich alsogleich mit seinen alten bewährten 'Waffen- kameraden zur Organisierung dines Aufstandes gegen die Bayern in Ver- bindung. Diese aber vereitelten dasVor- haben durch die unvermittelte Gefan - gennahme Winterstellers und anderer Kommandanten. In Ingolstadt mußten
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