Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. Juni 1952 iitzbüheIer Anzeiger Seite 5 wann '5 seho an Duscht habt's!" Nach langem Verhandeln erklärte Moid sich aber dann doch bereit., j21dem ein Seidl Bier und a Weinhe'eriweggei gegen vor- herige Bezahlung zu geben. Trotzdem anfangs nur ein Seidl bewilligt worden war, wurden es später deren mehrere und ergaben eine Zeche, mit der Moicl so zufrieden war, daß sie heim Abschied den Auringan nachrief: „Keinmt. 's fei b'oid wi'ecla 1" Moid als Amme': Beim alten Wirt war war der „Ofen eingegangen" und man holte die Moicl herbei, um ihn zu spreizn! Als der glückliche Vat,:r ein- mal nachschauen kam, wie es wohl der Wöchnerin und dem Kindlein ergehe, verjagte ihn Moid mit den Worten „Schau, daß d' w'eidakimmst., du Sau- laggl, du hast da gar nix z' suachn !' Mit. einem gerade bereitliegenden nassen Petzen jagte sie den besorgten Vater aus der ehelichen Kammer. M'oid bezog als Oansiediwirtin den \Vejii immer vom Banherwirt Stefan Stöckl in Kitzbühel. Als einmal der Innsbrucker Weinherr zum Baciierwirt nach Kitzbühel kam, erzählte man ihm dies und sprach auch von der Origi- nalität der Oa.nsiedl Moid. Der Wein- herr wollte nun die in aller Munde ste- hende Moid persönlich kennenlernen und pilgerte daher zum Oansiedl hinauf. Er bestellte einen halben Liter Wein und Wasser dazu. Moid musterte ihn kritisch von 'oben bis unten und sagte dann gelassen: „Wasser brauchst koans, dös is zeascht scho mea, wia gnuag drin !" (Fortsetzung folgt ) ISt. ' Jetbann Erstes Platzk-onzert. Die Musikkapelle St. Johann veranstaltet hei günstiger Witterung am Samstag, den 7. Juni um 8 Uhr abends am Hauptplatz das erste Konzert und ladet dii,% Be- völkerung von St. Johann und lJmge- bung freundlichst ein. Bei schlechtem Wetter wird das Kon- zert auf Sonntag. 8. Juni, verschoben. Das Stands'eilbahn-Pro- e k t ist, skizziert von Architekt Klaus B r u n n s c h m je d, im Schaufenster des Schuhgeschäftes Josef W ö r g ö t - ter am Hauptplatz zu sehen. Wie wir von Kommanditisten der Seilhahngesell - schaft erfahren, ist der Bau dieses Pro- jektes gesichert und wird nur mehr die Genehmigung der Landesregierung ab- gewartet. b- gewartet. In diesem Falle zeigte sich die 'St. Johanner Geschäftswelt von einer fortschrittlichen Seite, wie schon lange nicht mehr. - Schnell gefaßter Dieb. Vo- rige Woche, in der Nacht vom Diens- tag zum Mittwoch, wurde aus der Ge- meindekanzlei eine Büroschreihma,schi ne gestohlen. Der Täter wollte diese am andern Tag in Salzburg bei 'einem Da.nd- 1er um 1200 Schilling verscheppern. Der Händler verlangte einen Nachweis über die Herkunft der Maschine, dadurch kam der Einbruch zutage und der Dich ins Loch. Obernöorf. Trauungen. Am Pfingstmontag wurden in Kirchental getraut Wilhelm Gianmoena, Und Maria ZeIger, Pächters- leute zu bnterhaz in Wiesenschwang. Am. Pfingstdienstag wurde in St. Martin bei Lo'er durch Pfarrer Leopold Winter- steiler, einem Freund der Farnille zu Neuha'us. getraut Josef Aufschnaiter. Bauer zu Kirchberg, und Maria- Tochter aria Tochter des Bürgermeisters von Obern- dorf und Besitzer zu Neuhaus. Die öllefte eieberbrunnerin geitorben Am Montag, deii 2G. Mai, nachmit- tags, starb hier die im 99. Lebensjahre sLehende Maria Kapeli'er. genannt .‚Koid Frau Kopeller, die schon seit einer Reihe von Jahren das Bett hüten mußte, war die erste Fahnenpatin der Frei- willigen Feuerwehr von Fiebcrbrunn und stiftete im Jahre 1907 aus eigenen Mitteln die erste Fahne der Feuerwehr. Seitdem galt sie als besondere Gönne- „Wonnig ists in Frühlingstagen nach dem Wanderstab zu greifen und den Blumenstrauß am Hut Gottes Garten zu durchschw'eifön", so singt der Dich- ter Friedrich Wilhelm Weber. So hat denn nach den etwas verspätet einge- troffenen Frühlingstagen und nach einer Reihe von verdrießlichen Ilegeatagcn, nachdem fahrplanmäßig zu Pfingsten das schöne Wetter eintraf, die iöblicI'ie Musikkap'elle und der Kirchenchor von Oberndorf nach dem Wamiderstab ge- griffen, richtiger gesagt, man hat sich schon rechtzeitig um ein groß genuges Auto umgesehen und all Stelle eines Blumenstraußes am Hut hat man frohe A.usfiugsstimmu ng ins Herz hineinge- steckt und hat sich am Pfingstmontag gleich nach dem Frühamt auf Reisen begeben. Musikkapelle und Kirchenchor .iimid im Ort jeweils zwei Faktoren, die für Stimmung sowohl imn heiligen Raum des Gotteshauses, sowie auch bei gegebenen Anlässen außer der Kirche für die dem Ort und dem Anlaß gebührende. Stim- mung zu sorgen haben. Und wie diese beiden hei ernster, strebsamer Proben- arbeit während des Jahres allein für sich und bisweilen gemeinsam zum Be- sten einer Gemeinde sich bemühen, SO wollten sie auch die Freude eines ge- mne'lnsamen Ausfluges erleben und das war schön. Das erste Ziel der Reise war der Chiemsee mit seinen Natur- schönheiten und mit seinen Gaben alter und neuer Kunst auf Herrenchiemsee und Frauenchiemsee. rin der Jünger des hl. Florian von Fie- berbrunn. Diesem Umstande entsprechend war auch die Beteiligung der Feuerwehr von Ii'eberbrunn. am Leichenbegängnis eine Selbstverständlichkeit, und „Moid" wur- de, mit allen Ehren und unter Beteili- gung sehr vieler Mitglieder der Wehr zur letzten Ruhe. gebettet. Vier Feuer- wehrmänner trugen die Verstorbene und beide Feuerwehrfahnen begleiteten den Trauerzug. Möge' das Andenken an die „Koid Moid" nicht bloß in den Reihen der Feuerwehrkameraden, sondern von der ganzen Gemeinde Fieberbrunn stets hochgehalten werden, ist doch mit der Verstorbenen ein altes Fieberbrunner Original von uns gegangen, an welches uns wohl noch lange Zeit manche: lusti- ge Anekdote aus ihrem Erdendasein er- innern wird. Reifj. Zu S:onnschwendt am Ast- berg wurde vorigen Freitag ein ameri- kanisches Registriergerät gefunden. Es war an einem Fallschirm befestigt und lag neben dem Kornfeld. Von den Bau- ersleuten wurde das Gerät der Gen- darmerie übergeben, welche es den Ab- werfern weiterleitete. Damit man aber um SO mehr emp- fänglich werde für all die' schönen Ein- drücke, die zu erhoffen waren, wurde, das schmucke Reit im Winkel zurück- lassend, in Unterwöss'en ein zweites Frühstück 'eingenommen. Die „Kofler", die einer Einladung folgend auch mitge- kommen waren, ließen als erste ihre Weisen hören und alsbald umsäumte sich der Gastgarten bei der „Post" mit Einheimischen und Fremden. Dann stell- te' sich unsere Musikkapelle mit einigen flott gespielten Märschen ein und den Beifall, der reichlich serviert wurde, teilten sich die „ K'ofher" und unsere Musik. Rasch gings weiter zum Chiemsee, ganze Kolonnen Autos ans allen Teilen deutschsprachigen Landes, Massen von Ausflüglern. Tief beeindruckt von dem, was zu sehen war, kam man wieder zu- rück nach Stock am Chie'ms'ee zu einer wohlverdienten Stärkung. Im Hotel Fut- 1;erweider konzertierte unsere Kapelle und wurde mit reichem Beifall bedacht. Leider hat ein pfingstipäßiges Sausen und Brausen und Stürmen vom See her und das hereinbrechende Gewitter alle ins Auto gejagt und auf' das zweite Ziel der Reise': Berchtesgaden und Königs- see, mußten wir wegen des Unwetters verzichten. Wohin nun? Heimfahren? Nein! Die' Reiseleitung, die in den bewährten Hän- den des Oberlehrers Hans Windbichher lag, gab die Parole aus: „Auf nach Salz- burg!" Während in Schwarzbach die Grenzkontrolle, charmant wie überall, Obernofer Mufiffapeffe unb SircIjendjor im 2iueffizg bereint
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