Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 24. November 1951 iItzbüheler Anzeiger Seite 3 Der 5fiLift 5teinbergfogeI II in eIcEt In der Nummer vom 31. März 1951 des „Kitzbüheler Anzeiger" wurde die Frage, wie dem Kitzbüheler Skizirkus durch den Bau eines Sessellifts vom Eh- renbachgraben auf den Steinbergkogel die Krone aufgesetzt werden könnte, erörtert. Nach langen Bemühungen erhielt der Verkehrsverein am 20. November 1051 von der amerikanischen Marshallplan- Dienststelle in Wien die telephonische Verständigung, daß nunmehr ein Be- trag von 675.000 Schilling für dieses Projekt bewilligt wurde. Es liegt nunmehr an Kitzbühel selbst, den restlichen noch nötigen Betrag für den Bau dieses Skilifts aufzubringen, welcher das letzte noch fehlende Gliec in den Kitzbüheler Skizirkus einfügt und damit auch für eine Reihe weiterer Jahre konkurrenzlos macht. Nach der Erbauung der 1-lahnen- kammseilbalin im Jahre 1928 und dem Besuche des Prinzen von Wales im Jahre 1935 war die Errichtung des Kitzbüheler Skizirkus im Jahre 1949 der dritte große Propagandaschlager, den sich Kitzbühel leistete und der es in die Spitzengruppe der internationalen Skiplätze rückte. Der Steinbeigkogellift II wird diese Stellung Kitzbühels auch für die Zu- kunft kalten. ey Ü-> k ~ C Wieder fällt das Laub, wirbelt in Wind und Staub, die Bäume stehen kahl und leer, der Regen tropft schwer. Wieder entblößt die Natur sich ihrer grünenden Flur, der letzten Blume Duft verliert sich in rauher Luft. Wieder verstummt jeder Klang, der lieblichen Vöglein Gesang, der Tag neigt sich früh und bald, die Nächte sind kalt. Wieder muß alles Leben sich diesem 'Schicksal ergeben. dem Sterben, Verblühen, Vergehen, um einst n e u zu erstehen. Amalie Marie Rainer Die fifdjute itbülel geht „neue ege" „In hunderten Fällen erprobt und ausnahmslos bewährt"; so lautet las Urteil der Skischule Kitzbühel ü --)er ihre Versuche, bei welchen sie einen Teil ihrer Schüler (vor allem Anfdn- fänger) mit kürzeren, leichten Skiern 'mit nicht zu starker Spannung aus- rüsteten. Die „alte Norm", die Länge der, Ski durch Ausstrecken eines Ar- mes zu bestimmen, findet vor allem bei den Anfängern nicht das richtige Verhältnis. Die e'totrnuf1t tobet AUM cilientonert ein! Samstag, 24. November 1951, 20,30 Uhr im Tiefenbrunnersaale Programm: „Unter dem Siegesbanner" Marsch von Bloon „Badner Madin"; Walzer v.Komz;k „Oberon"; Ouvertüre; C.M.v.Weber „Am Wörthersee"; Walzer; Koschat „Ballett-Suite" (4 Sätze) v. Popy „Fiori Italiani"; Marsch .v. Sykura. Anschließend kleines Tanzkränzchen. Eintritt .- Schilling. Die Masse der „Skisäuglinge" kommt heute nicht mehr wie früher haupt- sächlich aus Bergsteigerkreisen, son- dern wird in erster Linie von Gästen, die sich die w i nterlichen Urlaubsfreu den durch das Erlernen des Skilaufens verschönern wollen, gestellt. Ein Teil dieser Eiholung Suchenden hatte noch nie einen hohen Schuh am Fuß oder sieht überhaupt zum erstenmal Schnee. Es ist daher leicht verständlich, daß für diese schon das Gehen mit einem modernen Paar Skischuhen von einigen Kilo Eigengewicht erhebliche Schwie- rigkeiten bereitet. Kommen dann noch ein Paar lange Ski (die Reichweite des Schülers ist manchmal enorm) aus Hickory mit allen Eisenbeschlägen da- zu, so ist er für einen Anfänger einmal bestimmt „sch\ver' versorgt. Die Polgen dieser unpraktischen Aus- rüstung für den Anfänger bleiben nicht aus. Schnelles Ermüden und TJnbeweg- lichkeit durch die langen Ski verzögern den Fortschritt, wozu noch eine er höhte 13nfallsgefahr kommt. Schüler mit kurzen, leichten Skiern und nicht zu schweren Schuhen aus- gerüstet hatten gegenüber den anderen einen teilweise um 50 Prozent schnel- leren Erfolg zu verzeichnen, wobei sich die Zahl der Unfälle mi selben Ausmaß verringerte. Es wurde bereits eingangs erwähnt, daß es sich hier hauptsäch- lich um Anfänger handelt, die, wenn sie im fortgeschrittenen Stadium die Grundlage des Schwunges beherrschen, und das Tempo forcieren wollen, be- stimmt von selbst zu einem für diese Stufe geeigneteren Paar Skiern greifen werden. Die Skischule Kitzbühel wird aul Grund dieser Tatsachen ihre Schüler in der kommenden Saison entsprechend beraten und würde sich freuen, wenn auch anderwärts ähnliche Versuche unternommen würden. K.Kolier Raimunö Zerger, Stitbübei 6taatreiträger Wenn heute Bühnenwerke einen so starken Erfolg erzielen können wie die Raimund Bergers, so ist das bei unse- rem Mangel an Werken dieser Gat- tung ein großer Gewinn. Das letzte, „Die Zeitgenossen", wurde mit dem Staatspreis 1.951 ausgezeichnet und die Uraufführung findet demnächst im Sehönbrunner Schloßthieater in Wien statt. Raimund Berger ist unter den jungen Tiroler Dichtern die merkwürdigste, vielleicht .auch stärkste Persönlichkeit. Die Kunst hat ihn ganz, ein Nebenbei kennt er nicht. Sie durchleuchtet ihn völlig, macht ihn durchsichtig, schießt wie in schäumenden Kaskaden aus ihm heraus. So ist denn auch immer die Wahl des Stoffes zu seinen Theater- stücken seiner Art entsprechend. Auch in seinen Gedichten hat man vor allem eine Meisterschaft der Prä- gnanz zu bewundern, eine Epigrarn- matik, die in vollem Maße Lyrik ist. Alle haben sie aber das Eine ge- meinsam, sie sind Kinder einem Zeit, einer nervösen, seelisch aufgewühlten Epoche, die nach neuen Ausdrucksmit- teln sucht. Einige Gedichte schaffen die Gestal- ten der Menschen des 20. Jahrhunderts. Namentlich schön das pompöse .‚lIn- seme lleimat ist die rauhe Welt'', ene schmerzdurchwühlte Anklage von b iu- erhicher Felshaftigkeit und Feuersglut: tief innig zwei Duos: .‚Lieheszusprueh", .‚ Liebesliedl". Im eigentlich Episch-Dramatischen ruht Bergei's größte Stärke. Da steigert, da entfaltet er sich! Er selbst ist dann der, der wie ein Fanatiker, ein „Besessener' im besten Sinne des Wortes, atemlos vom Geschehen im Theaterstück getrie- ben wird, selbst erschöpft, erschüttert, alles ringsum vergessend, einer, yen dem Gurneman's Wort gilt: „Zum Raum wird hier die Zeit'.
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