Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell 4 Ausgabe 6 Beim Landesparteirat in Kirchberg wurde die Neuausrichtung vorgestellt SPÖ geht neue W ege Mit der Mission 2020 startet die Neue SPÖ T irol in das Jahr – dazu wurden beim Landesparteirat in der arena365 das Konzept und die Themen präsen- tiert. „Wir sind in der Op- positionsrolle und wollen brennende Themen zum Thema machen“, so Georg Dornauer. Kirchberg | „Aufstehen, Krone richten, weiter gehen“ – so ein- fach ging es bei der Tiroler SPÖ nicht, Landesparteivorsitzender Georg Dornauer lieferte im Jahr 2019 noch einige Ausrutscher und kratzte damit zusätzlich am Image der Partei, die bei den Nationalratswahlen am 29. Sep- tember mit dem schlechtesten Wahlergebnis in ihrer Geschichte abschnitt. Nur 21,2 Prozent der Stimmen entfielen bundesweit auf die SPÖ, in Tirol waren es gerade Mal 13 Prozent. Nach all den Turbulenzen, die in der Partei herrschen, gilt es nun, das Schiff auf Kurs zu bringen – auf Bundes- und auch auf Landesebene. Dazu machte die Tiroler SPÖ b eim Landesparteirat einen ersten Schritt. Im Vorfeld zu diesem Gremium stellte sich Landes- parteivorsitzender und Klubob- mann Georg Dornauer selbst Außerdem Keine weiteren Masern-Fälle In einem Hotel in Kössen hatte eine an Masern erkrankte Russin ihren Urlaub verbracht. Glück- licherweise gibt es keine weiteren Fälle. Kössen | Für A ufregung sorgte vergangene Woche ein russi- scher Urlaubsgast im Kaiser- winkl. Die Frau hatte in einem Hotel in Kössen ihren U rlaub verbracht. Und hatte die Masern mitgebracht. Eine jener Kinder- krankheiten, die in Tirol melde- pflichtig sind. Und da die Frau sich auch während j ener Zeit im Hotel aufhielt, in der sie andere Personen anstecken hätte kön- nen, schrillten bei den Behör- den die Alarmglocken. Nicht nur die Landessanitätsdirek- tion, auch die Bezirkshaupt- mannschaft setzte umgehend notwendige Maßnahmen. Vergangene Woche wurde alle jene Personen unter die Lupe genommen, die mit der Frau in Berührung g ekommen wa- ren. „Nicht geimpfte Kontakt- personen, die Symptome von Masern entwickeln, sollen je- denfalls ab den ersten Krank- heitsanzeichen zu Hause blei- ben und persönliche K ontakte mit anderen Menschen meiden. Mit der Hausärztin b zw. dem Hausarzt ist zunächst n ur tele- fonisch Kontakt aufzunehmen – ein Masern-Verdacht sollte unmittelbar mitgeteilt werden“, klärt Anita L uckner-Horni- scher von der Landessanitäts- direktion auf, „viele Infektions- krankheiten, die in Österreich selten vorkommen, sind in an- deren Ländern v erbreiteter. Mit einer Impfung kann man sich schützen.“ Nach umfangreichen Unter- suchungen konnte am Montag Entwarnung gegeben werden. „Es gibt keinen weiteren Ver- dachtsfall im Bezirk Kitzbühel. Für uns ist der F all damit ab- geschlossen“, erklärte B ezirks- hauptmann Michael Berger auf Nachfrage. Margret Klausner in Frage – demütig v ersprach er den 80 Anwesenden, davon 60 Delegierte, künftig die P ar- tei nicht mehr zu schädigen. Dornauer präsentierte a uch die inhaltliche Neuausrichtung, mit denen sie künftig p unkten und die Sozialdemokratie stär- ken wollen. Neun Themen für die Neuausrichtung „Der kulturelle Wandel, den wir meinen, heißt, dass wir den Herausforderungen der Digita- lisierung und Ökologisierung mit menschlichen Antworten begegnen, dass wir uns vom hemmungs- und zukunftslosen Wachstumsdenken verabschie- den, dass wir der Kommerziali- sierung und dem zwanghaften Überfluss entgegentreten, dass wir die fortschreitende Entsoli- darisierung in unserer Gesell- schaft bekämpfen und – v or al- lem – dass wir den Kapitalismus als politische und wirtschaftli- che Ordnungsmacht ablehnen und, mit aller Kraft, eine neue, menschliche und nachhaltige Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens anstreben“, so Dornauer ausführend. „ Wir leben in einem falschen Sys- tem. Das sehen wir tagtäglich beim Wohnen, das immer teu- rer wird, beim Verkehr, der die Belastungsgrenze lange schon überschritten hat, b ei den Fol- gen des Klimawandels, die wir in allen Lebensbereichen spü- ren und bei der Bildung, in der man sich vom universalen, kri- tischen Denken schon lange verabschiedet hat.“ Demgegen- über stellt D ornauer ein neues Gesellschaftsbild, bei dem Frei- heit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität nicht n ur ge- predigt, sondern gelebt werden. Das Programm erhielt gro- ßen Z uspruch, doch sollte es, wie Oberndorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler zu beden- ken gab, nicht nur für das P a- pier gemacht werden, sondern Ideen geschaffen und nach au- ßen g etragen werden. An die Parteiführung wurde aber auch Kritik gerichtet. Zum einen sollte die Unterstützung in den Gemeinden bei den Wahlen stärker s ein und zum anderen fühlen sich die P ensionisten als Werkzeug „missbraucht“. Ihre Stimme wird zu wenig gehört. Der Landesparteirat der neuen SPÖ T irol hat sich ein- stimmig für die Resolution zur Mission 2020 ausgesprochen. Außerdem wurden zahlreiche Anträge der S PÖ-Frauen und der Jugendorganisationen de- battiert und beschlossen. Elisabeth M. Pöll Der Landesparteirat der SPÖ tagte v ergangene Woche in Kirchberg. Dabei wurde die Neuausrichtung der Partei den 80 Anwesenden, darunter 60 Delegierte, präsentiert. Foto: Pöll
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >