Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 6. Februar 2020 3 Mit einem demonstrativen Schulterschluss präsen- tierte die Marktgemeinde Hopfgarten kürzlich die neuen Pläne für das Hotel- projekt „KitzAlps Lodge Kelchsau“. Hopfgarten |   Das Konzept für die Anlage wurde auf komplett neue Füße gestellt – das Vorha- ben, in der Kelchsau ein Hotel- dorf umzusetzen, ist allerdings nicht neu. Seit zehn Jahren wird diese Idee nun schon verfolgt. Für einige Aufregung hatte das Vorgängerprojekt gesorgt – es scheiterte an der fehlenden Fi- nanzierung. Dennoch erfolgte ein Baustart ohne Genehmi- gung, unter anderem wurden schon Bodenplatten errichtet. Unter diese Vergangenheit will die Marktgemeinde nun ei- nen endgültigen S chlussstrich ziehen. Mittlerweile sind neue Akteure an Bord – für die U m- setzung zeichnet die Raiffeisen WohnBau verantwortlich. Ein Raumordnungsvertrag stellt sicher, dass die neue Anlage ganzjährig g eöffnet und b e- trieben wird. 180 „warme“ Betten über Investorenmodell Konkret sollen auf einer Ge- samtfläche v on 10.732 Quad- ratmetern 15 Häuser mit 3 8 Ap- partements entstehen. Hinzu kommen Frühstücksbereich, Ta- gungsraum und eine Tiefgarage mit 50 Parkplätzen. I nsgesamt sollen über ein I nvestorenmo- dell 180 Betten geschaffen wer- den. Betten, die auf jeden Fall „warm“ sind, wie Bürgermeister Paul Sieberer sowie GF Thomas Hussl von der Raiffeisen Wohn- Bau betonen. Rigorose Bestim- mungen in den Verträgen stellen sicher, dass keine Freizeitwohn- sitze über die H intertür entste- hen können. S o gilt der Raum- ordnungsvertrag auf die Dauer des Bestandes. Die Hotelanlage wird über einen k onzessionier- ten Betrieb geführt – die V er- handlungen mit einem Betrei- ber sind aktuell in der finalen Phase. Dieser muss auch selbst- ständig M arketing für das H otel- dorf betreiben. Entsprechende Hotelleistungen wie eben Gast- ro-Angebot oder Seminarräume unterstreichen zusätzlich noch die geplante Nutzung. „Die Wid- mung sieht vor, dass eine Eigen- nutzung ausgeschlossen ist. Die Schlüsselhoheit liegt b eim Hotel- betreiber“, unterstreicht Thomas Hussl. Wer gegen die Auflagen verstößt, muss mit Strafzahlun- gen rechnen. Arbeitsplätze und Tourismusangebot Im Frühjahr des k ommenden Jahres soll der Spatenstich er- folgen, Eröffnung ist für H erbst 2022 geplant. Die Investitions- summe will Hussl nicht genau nennen, es geht aber um „ei- nen zweistelligen Millionen- betrag“. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über ein I nves- torenmodell, wer sein Geld in die Anlage investiert, kann mit einer Rendite von 3 bis 4 Pro- zent rechnen. Für die K itzAlps Lodge wer- den 180 Vollbelegstage anvisiert. Eine Zahl, die auch Touris- musverbands-Geschäftsfüh- rer Stefan Astner gerne hört. Auch er war bei der Präsenta- tion des Projektes dabei, um den touristischen Nutzen noch- mals zu unterstreichen. „Qua- litative Betten fehlen in der Kelchsau – vor allem für die Zielgruppe des KAT-Walk“, so Astner. Die Kelchsau zeichnet sich durch ihren naturbelasse- nen Erholungsraum aus. Das solle auch so bleiben, hält der Verbands-Geschäftsführer fest. Das Hotelprojekt hilft vielmehr, die Zielgruppen, die für diese Art des Tourismus vorhanden wären, a bzudecken. Auch die Kelchsauer Wirtschaft würde profitieren, wie Gemeindevor- stand Martin Hölzl (Kelch- sauer Liste) betont. „Mit dem Hoteldorf kann auch die Berg- bahn, der Nahversorger und die Gastronomie im Tal pro- fitieren“, ergänzt B ürgermeis- ter Paul Sieberer, für den es v or allem um Arbeitsplätze in der Kelchsau geht. Derzeit gibt es im Ortsteil 35 bis 40 Jobs. Durch das Hoteldorf sollen um ein Viertel mehr, also zehn, dazu kommen. „Die wirtschaftli- che Entwicklung der Kelchsau beschäftigt uns s ehr“, unter- streicht Sieberer. Warum for- ciert die Gemeinde dann nicht ein „klassisches“ Ho telprojekt am Standort? „Alle unsere dies- bezüglichen B emühungen v er- liefen leider im Sand“, schildert der Bürgermeister einen lan- gen Werdegang. Immobilien- makler Harald Knoll ergänzte: „Wenn jemand hier etwas hätte machen wollen, wäre er mit of- fenen Armen empfangen wor- den.“ Dazu sei es nicht gekom- men, weswegen das Projekt jetzt nun über diese S chiene realisiert wird. Bereits kurz nach der öffent- lichen Vorstellung des neuen Kelchsauer Hoteldorfes mel- dete die FPÖ übrigens bereits Kritik an: LA Alexander Gam- per und sein Hopfgartener Par- teikollege GR Guido Leitner monierten die Vorgehensweise der Gemeinde beim umstritte- nen Vorgängerprojekt. Gamper kündigte a n, die Causa prüfen zu lassen. Zudem stehe er auch dem neuen Projekt grundsätz- lich kritisch gegenüber. Bereits bei der Vorstellung der Pläne hielt M artin Hölzl jedoch entgegen: „Es muss et- was geschehen. Und wir haben alle etwas davon.“ Elisabeth Galehr Geplante Anlage soll Impuls für A rbeitsplätze u nd Tourismusentwicklung setzen Neustart für Hotelprojekt K elchsau Arbeiten mit voller Kraft an der Realisierung: Thomas Hussl, Bgm. Paul Sieberer, GV Anton Pletzer, GV Martin Hölzl und T VB-GF Stefan Astner. Foto: Galehr Ein Hoteldorf soll mit Investoren realisiert werden. Foto: 6020 Architekturbüro Hauser
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